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2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seiner Erscheinung erinnerte er an die abstrakten Bilder von Künstlern aus einem längst versunkenen Jahrhundert. Die Maschine war zweifellos nach menschlichen Vorbild gestaltet worden, jedoch stimmten die Proportionen nicht, Augen, Mund, Nase und Ohren waren an dem viel zu kleinen Kopf verrutscht, sodass nichts zueinander passen wollte und sich doch ein interessantes Bild ergab, zumal die verschiedenen Teile des Roboters in schreiend bunten Farben gestaltet waren. „Clarian, ich muss dir leider mitteilen, dass du in diesem Hause nicht mehr willkommen bist", verkündete die Maschine und modulierte ihre Stimme dabei so, als breche es ihr das positronikgesteuerte Herz. „Mondra, Ihnen brauche ich wohl kaum zu sagen, wie sehr sich das Haus freut, Sie hier begrüßen zu dürfen." Dieser zweite Teil klang honigsüß.
    Sie ging wortlos an dem Roboter vorbei, und Clarian blieb an ihrer Seite. Vergeblich versuchte der Roboter, ihn auf zuhalten. „Clarian!", klagte der Roboter. „Du bist ungezogen!"
    Der Salon sah ganz anders aus, als der junge Mann ihn von Kindheit an gekannt hatte. Die meisten Möbel waren verschwunden. Die kostbaren Teppiche lagen nicht mehr auf dem Boden, und die Gemälde, die jedes für sich ein Vermögen gekostet hatten, waren auch nicht mehr da.
    Das Bild eines ovalen Sees bedeckte den Boden beinahe vollständig. Mitten im Raum gab es eine beeindruckende Holografie von einem Schwert, das mit seiner Spitze in diesem See zu stecken schien.
    Doffran Goricellein, seine Frau und der fünfjährige Ellan lagen auf dem Boden und murmelten Gebete. „Vater! Mutter!", rief Clarian. „Habt ihr den Verstand verloren?"
    Doffran hob seinen Kopf. Das schüttere blonde Haar hing ihm wirr in die Stirn. Seine Augen waren glanzlos. „Du wirst dich auflösen im Nichts", prophezeite er ihm. „Du glaubst nicht an Gon-Orbhon und seine Größe. Du bist verloren."
    „Das Buch wird kommen", verkündete seine Mutter. „Und Gon-Orbhon wird die Augen öffnen. Es wird schrecklich für dich werden."
    „Vater, was ist mir dir?", stammelte Clarian. „Gon-Orbhon verdammt den Bau von Fabriken, aber du baust ihnen eine Fabrik. Wie passt denn das zusammen?"
    „Eine Fabrik?" Doffrans Stimme schien aus einer anderen Welt zu kommen. „Nein, das wird keine Fabrik. Ganz sicher nicht."
    Als die ausgedehnten Wälder des östlichen Indiens vor ihr auftauchten, lag ein Flug von mehreren Stunden hinter ihr. Mondra Diamond hatte Terrania am späten Abend verlassen. Während die Maschine nach Süden flog, über weite Wüstengebiete ebenso hinweg wie über die Bergkette des Himalaya, hatte sie geschlafen.
    Die Ruhe hatte ihr gut getan und ihr geholfen, ein wenig Abstand zu finden. Am Abend hatte sie Verbindung mit Julian Tifflor und Noviel Residor aufgenommen und mit ihnen über die Sekte gesprochen. Sie kam ihnen wie ein ständig wachsender Krake vor, der seine Arme nach allen Richtungen hin ausstreckte.
    Es gab jedoch Widerstände gegen die Sekte. Mit Demonstrationen bewiesen Zehntausende in den großen Städten, dass sie mit dem wachsenden Einfluss nicht einverstanden waren. Sie warfen Sekte und terroristische Gewalttäter in einen Topf und hatten möglicherweise sogar Recht.
    Bislang war es den staatlichen Institutionen nicht gelungen den Beweis dafür zu erbringen, dass Sekte und diese Kriminellen auf einem gemeinsamen Fundament standen.
    Tifflor zeigte sich tief besorgt, weil sich zeigte, dass viele Beamte selbst zu Anhängern der Sekte geworden waren. Mittlerweile gab es sogar TLD-Agenten, die der Sekte beigetreten waren.
    Mit Clarian an der Seite hatte Mondra die Villa des Industriellen verlassen. Der junge Mann konnte nicht fassen, was er gesehen hatte. Seine Reaktion zeigte, dass er sich gefühlsmäßig nicht von seiner Familie getrennt hatte. Er wollte seinen eigenen Weg gehen, und sein Vater hatte ihn dafür abgestraft. Dennoch war Clarian ihm und seiner Mutter nach wie vor verbunden.
    Mondra war es in diesem Moment, als sähe sie in Clarian einen Spiegel ihrer selbst. Seine Trauer, seine Wut und sein Zorn um den Verlust der Familie waren ihren eigenen Gefühlen hinsichtlich Bre Tsingas Überwechseln auf Imberlocks Seite allzu ähnlich. Der Anblick dieses zornigen Jungen hatte ihr die Augen geöffnet. Sie hatten lange nebeneinander gesessen, und jede einzelne seiner Tränen löschte ihre zornige Glut etwas mehr. Schließlich hatte sie ihn sanft umarmt und gewarnt, sich in Hass gegen die Sekte zu verrennen.
    Ehe sie sich

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