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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingeschränkt. Wenn du dennoch eine Art persönliche Spitzenleistung zustande gebracht hast, sagt das einiges über dein Potenzial aus."
    „Meinst du? Wirklich?" Für einen Augenblick wirkte Kantiran fast knabenhaft, strahlte übers ganze Gesicht.
    Doch der Moment ging rasch vorbei. Als fiele ein hauchdünner Vorhang, verhärteten sich die Gesichtszüge wieder.
    „Durchaus, Junge. Natürlich musst du daran arbeiten, hart arbeiten. Doch ich denke, das hast du gelernt." Kantiran nickte. Sein Blick verdüsterte sich. Er schien in sich hineinzuhorchen, als müsse er dunkle Gedanken oder Bilder verscheuchen.
    Gucky ließ ihm die Zeit dazu.
    „Du hast Recht", sagte Kantiran schließlich. „Jetzt böte sich die Gelegenheit, erstmals seit unserer Flucht von Arkon meine Fähigkeiten in relativer Ruhe zu trainieren."
    „Aber gibt es hier denn geeignete Tiere, mit denen du üben könntest?"
    „Eben nicht. Der SPEICHER wurde hermetisch abgeriegelt. Und hinaus kann ich auch nicht. Dario da Eshmale würde das niemals zulassen. Ganz abgesehen davon, dass die Transmitter zwar prinzipiell wieder einsatzfähig sind, ihre Benutzung aber äußerst riskant und daher verboten ist."
    „Fünfzig Meg Hypersturmstärke", erinnerte Gucky. „Nur Lebensmüde vertrauen sich unter solchen Umständen einem Transmitter an."
    „Und zu denen zähle ich mich nicht."
    Kantiran breitete in einer Geste der Ohnmacht die Arme aus. „Also was soll's, ich bin hier eingesperrt und kann nicht viel mehr tun als Däumchen drehen."
    „Tja. Schade, schade." Der Ilt tat, als sähe er das Gespräch für beendet an, und wandte sich zur Tür.
    „He, warte mal!"
    „Was denn noch, Junge?"
    „Wenn du mir wirklich helfen willst, Alter ... Warum teleportierst du dann nicht einfach mit mir nach draußen?"
    „Tjaaa ...", sagte Gucky lang gezogen, und nach einer Kunstpause,"... warum eigentlich nicht?"
    Fünfter Sprung: Was für einen Unterschied ein Tag macht Uropa Erkrad grinst wie ein Hutschpferd, als ich zu ihm und seinem Spezi Rottwangl gehe, die Rolle mit dem Raumflottendiplom unterm Arm.
    „Ich wusste es, Corg!", ruft er überschwänglich. „Du bist ein echter Sonderbon. Das Blut, das in deinen Adern fließt, ist das Blut eines Raumfahrers."
    „Gratuliere!", schnarrt auch Rottwangl. Das „Sonderbönchen" verkneift er sich ausnahmsweise. Er streckt mir die Hand entgegen.
    Ich ergreife sie, obwohl mich vor seinem weichen, gummiartigen Händedruck ekelt. Dann lasse ich mich von meinem Urgroßvater umarmen. Als auch das überstanden ist, halte ich ihm die Rolle hin. „Hier", sage ich. „Das ist für dich."
    „Nein, nein", wehrt er ab. „Dein Diplom gehört dir. Das lässt du dir rahmen und hängst es in deine erste eigene Kajüte."
    „Du verstehst nicht, Uropa. Ich gebe es dir, weil ich es für dich gemacht habe, für dich und die Familie. Ich werde es nie mehr brauchen, weil ich noch heute den Dienst in der Raumflotte quittiere."
    Erkrad und Rottwangl reißen vor Verblüffung die Münder so weit auf, dass man mühelos ein ganzes gebratenes Hähnchen vom Büffet nehmen und hineinstecken könnte.
    „Nimm's bitte nicht tragisch, Uropa. Aber ich fühle mich von den Sternen nicht halb so angezogen wie du. Ich habe lieber festen Boden unter meinen Füßen."
    „Aber... aber..."
    „Das weiß ich übrigens schon lange. Ich habe die Ausbildung trotzdem abgeschlossen, weil ich dir und der Familie keine Schande machen wollte."
    Rottwangl fängt sich bedeutend rascher als mein Urgroßvater. „Und was willst du stattdessen tun?"
    „Ich war beim TLD vorstellig", antworte ich. „Und stellt euch vor, sie haben mich genommen."
     
    *
     
    Meine verzögerten Reflexe und meine manchmal sehr langen Reaktionszeiten stellen auch im Kampftraining und bei der Feindaufklärung ein Problem dar.
    Aber inzwischen kenne ich ein Mittel dagegen.
    Es ist nicht gerade billig und nicht direkt legal, wenngleich in gewissen Kreisen relativ leicht zu bekommen. Anfangs nehme ich es auch nur, wenn es unbedingt nötig ist, vor Prüfungen zum Beispiel.
    Später, bereits auf Hayok, in der Außenstelle Varfa, wird es mehr und mehr zur Gewohnheit. Obwohl ich mir weismache, jederzeit darauf verzichten zu können, vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht danach greife. Ich habe zwar deutlich mehr Schreibtischkram als Risikoeinsätze zu bewältigen. Dennoch erhöht mein kleines Helferlein die Lebensqualität um Klassen: Ich benötige viel weniger Schlaf, und die stark geschärfte

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