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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Faktotum des SPEICHERS. Das war Jahrzehnte her. Jahrzehnte!
    Für die anderen Agenten hatte der Maulwurf, der seinen Bau so gut wie nie verließ, bald ebenso selbstverständlich zum Inventar des Geheimstützpunktes gehört wie die fünf Excalibur-Transmitter, die sechs Antigravschächte und die acht Etagen.
    Wir aber haben Male an die Oberfläche gezwungen, dachte Gucky schuldbewusst. Und dort, im Zoo von Vhalaum, hat Shallowain den Maulwurf angeschossen und tödlich verwundet. Mole hatte sich geopfert. Er – nein, sie – hatte Shallowain von Gucky und Tolot abgelenkt, damit diese ihren Auftrag ausführen und Kantiran und Mal Detair befreien konnten. Der Maulwurf hatte das Feuer aus der fürchterlichen Strega des Cel'athors auf sich gezogen.
    „Ich verdanke dir mein Leben, Mole", sagte Gucky zu dem eingefallenen, totenbleichen Gesicht mit den geschlossenen Augenlidern.
    „Ich auch."
    Der Ilt hatte längst gehört, dass eine weitere Person in den Raum gekommen war. Er brauchte nicht einmal zu espern, um zu wissen, um wen es sich handelte, noch bevor die Worte erklungen waren. „Was sagen die Medos?", fragte Kantiran.
    „Dasselbe wie gestern und vorgestern und ... Na ja, das Ärgste wäre eigentlich überstanden. Es gibt keinen medizinisch nachvollziehbaren Grund, warum sie nicht aufwacht. Außer dem, dass sie nicht aufwachen will."
    „Wer würde, selbst wenn sein Körper dermaßen arg beschädigt wurde, nicht leben wollen?"
    „Jemand, der schon einmal gestorben ist, Junge", antwortete Gucky. „Wo immer Mole derzeit weilt, sie ist sich nicht sicher, ob sie wieder hierher zurückkehren will. Und ganz ehrlich – ich kann es ihr nicht verdenken."
    „Auch ich habe gelitten, Ilt. Unbeschreibliche Qualen. Das Folterbett von Ganberaan ..."
    „Ich weiß, Kantiran. Ich will das nicht im Mindesten schmälern. Aber du bist achtzehn, hast dein Leben noch vor dir. Ja, du hast es gerade erst zurückgewonnen. Mole jedoch", Gucky legte sein Kinn auf den Rand des Tanks und betrachtete das wächsern bleiche Antlitz, „Mole hat alles verloren. Zum zweiten Mal. Sei mir nicht böse, aber..."
    „Ich wünsche niemandem, was ich durchgemacht habe. – Nein, das stimmt nicht ganz", korrigierte sich Perrys Sohn. „Zwei Personen wünsche ich es sehr wohl: Shallowain dem Hund und Ascari da Vivo."
    Gucky drehte sich um. Er hob sich telekinetisch an, sodass er auf Augenhöhe mit Kantiran schwebte. „Rache ist blöd", sagte er scharf. „Mehr noch, primitive Vergeltungsgelüste sind deiner nicht würdig.
    Glaub einem alten, einsamen Schalk: Die größte Herausforderung an uns vom Schicksal Privilegierte ist, nicht so zu werden wie unsere Feinde. Dein Stolz gibt dir Kraft, Kantiran, aber er kann dir auch Energie entziehen. Vergiss vorläufig Shallowain, vergiss deine Mutter, auch wenn es dir schwer fällt. Vergiss meinetwegen sogar Perry. Du lebst, hier und jetzt. Ich frage dich: Was wirst du daraus machen? Was kannst du, Kant, und vor allem: Wer bist du?"
    „Ich bin so etwas Ähnliches wie ein Telepath", eröffnete der Junge zögerlich. „Aber ich kann keine Gedanken lesen. Nur Instinkte."
    „Instinkte?"
    „Ab einer bestimmten Intelligenzschwelle geht gar nichts mehr. Ich vermag die Gedankenwelt keiner einzigen Lebensform mit mehr als tierischer Intelligenz auch nur anzutasten. Mein Einfluss darauf liegt bei definitiv null."
    „Aber?"
    „Ich kann meinen Willen Tieren aufzwingen und diese suggestiv steuern. Ich nenne meine paranormale Fähigkeit deshalb Instinkt-Telepathie. Obwohl die Hauptkomponente eigentlich eher eine Art von Suggestion darstellt."
    „Inwiefern, Junge?"
    „Könntest du bitte aufhören, mich >Junge< zu nennen? Mir ist bewusst, dass zwischen uns Jahrtausende liegen, doch ich will nicht bei jedem zweiten Satz mit der Nase darauf gestoßen werden."
    „Schon klar", sagte Gucky, „Junge."
    „Sehr witzig."
    „Jetzt hör einmal zu, du kleiner Schnösel."
    Er packte Kantiran telekinetisch am Ohr und zog daran, bis er sicher war, dass es richtig wehtat.
    „Was du da hast, Junge, stellt eine ganz und gar seltene Gabe dar. Demut ist die einzige Art, damit umzugehen. Demut. Kein sehr beliebtes Wort in unserem Sprachschatz. Schon gar nicht bei Adoleszenten."
    Kantiran wand sich unter Guckys telekinetischem Griff. „Wenn du mein Lehrer sein willst", fauchte er, „dann komm mir nicht so!"
    „Ich komme dir, wie ich will, Bester. Ich hab's nicht nötig, mich bei dir beliebt zu machen. Erste Lektion: Der alte Guck

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