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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sinneswahrnehmung wirkt sich auch sonst äußerst positiv aus.
    Beim Sex beispielsweise. Annbritt, mein Leitender Offizier im Außenposten, zeigt sich darüber ebenso begeistert wie Filana, die rothaarige Kollegin im SPEICHER.
    Natürlich gibt es auch einige unangenehmere Nebenwirkungen. Doch die konnte ich bisher stets durch andere Mittelchen dämpfen und auch bei den Medo-Checks vollständig verbergen. Gelobt sei die solide biomedizinische Ausbildung an der TLD-Akademie...
    Nur ein Problem macht mir derzeit zu schaffen: Mein Vorrat geht zur Neige.
    Die Abberufung nach Vhalaum kam so plötzlich, dass ich keinen Nachschub mehr organisieren konnte.
    Macht nichts, dachte ich mir, in dieser Megastadt wird es ja wohl ein Leichtes sein, das Zeug aufzutreiben.
    Bloß dass sich der SPEICHER – was ich nicht ahnen konnte – nun im Verschlusszustand befindet.
    Seit der Personalstand aufgestockt wurde, darf niemand mehr rein oder raus.
    Ausgenommen, versteht sich, Dario da Eshmale. Den Tai-Laktroten kann ich allerdings schwerlich fragen, ob er mir eine gewisse exotische Spezialität mitbringt...
    Eigentlich wollte ich mir die verbliebene geringe Menge zurückbehalten. Aber Filana, die verliebte Pute, ist so unersättlich, dass ich meine letzten Reserven geopfert habe, um mich nicht vor ihr zu blamieren. Jetzt habe ich nichts mehr übrig. Nichts, nothing, niente, nada.
    Das Wissen, noch Tage, vielleicht sogar Wochen ohne mein Helferlein, meine „Reflexverstärkung", auskommen zu müssen, macht mich halb wahnsinnig. Nur mit äußerster Beherrschung schaffe ich es, Filana nicht wegen jeder Kleinigkeit anzufahren. Ich tausche Migräne vor. Einstweilen scheint sie mir zu glauben. Aber wie lange noch?
    Bisher habe ich mich immer selbst damit beruhigt, dass ich keineswegs süchtig bin. He, ich doch nicht, oder? Süchtige, das sind irgendwelche ungepflegten Typen, die in Haustoren herumliegen, bis sie die Polizei aufsammelt. Die haben doch nichts mit mir gemein, Corg Sonderbon, Spezialagent 707, dem Frauenschwarm und Bilderbuchhelden, oder?
    Ich spüre förmlich, wie ich durchzudrehen beginne. Ich muss nach draußen in die Stadt, muss mir mein süßes Gift besorgen.
    Koste es, was es wolle!
    Morgen werden wir mit der Installation der Anti-Ortungssysteme fertig. Bis dahin muss ich mein Verlangen noch irgendwie im Zaum halten. Aber dann ...
    Wie heißt es so schön in der alten Schnulze: „What a difference a day makes..."
    He, ich bin nach Claryoon eingedrungen und praktisch unversehrt wieder nach Hause gekommen. Da werde ich es doch wohl auch aus diesem verdammten SPEICHER raus und wieder rein schaffen! Morgen. Morgen wird alles gut.
     
    *
     
    „Heute bin ich spät dran, sorry. Aber wir waren den ganzen Tag draußen, in den Naturgebieten am Stadtrand", erklärte Gucky entschuldigend.
    Mole gab, wie erwartet, keine Antwort.
    Alles in dem kleinen Intensiv-Behandlungsraum war ganz genauso wie in den Tagen zuvor. Ein kaum hörbares, tiefes Summen zeigte an, dass die Lebenserhaltungsgeräte arbeiteten.
    In der Luft lag der schwach süßliche Duft des Gels im Regenerationstank.
    „Diesmal war Mal Detair mit von der Partie, der Tierheiler, du weißt schon. Kantirans definitiv einziger Freund. In seiner Begleitung gibt sich der Junge ein klein wenig entspannter. Aber ich dringe trotzdem noch immer nicht zu ihm durch."
    Der Ilt lehnte sich an den Rand des Tanks und stützte den Ellbogen auf, als stünde er an einer Bar, die ausnahmsweise einmal die richtige Höhe für ihn besaß. Die Finger seiner anderen Hand begannen, mit der dort liegenden Spezialbrille zu spielen.
    „Nicht mal mein bekannt sonniges Gemüt schafft es, das Eis zu tauen, das ihn panzert. Was ich auch versuche, die Distanz wird nicht geringer. Ich fürchte, ich muss mich darauf einrichten, dass Kantiran noch für einige Zeit ein schwer nahbarer Kandidat bleiben wird" Er lachte. „Nicht ganz so schweigsam wie du, Maykie, aber kaum weniger stur."
    Der Ilt war sich darüber im Klaren, dass in die Person Kantirans längerfristig investiert werden musste.
    Mit schnellen Ergebnissen war nicht zu rechnen.
    Es fiele ihm, erklärte Gucky dem leblosen Kopf im Regenerationstank, keineswegs leicht, den Starrsinn seines jungen „Schülers" hinzunehmen. Aber er hatte sich nun mal fest vorgenommen, sein Temperament zu zügeln und über Kantirans fehlende Bereitschaft, seine Gedankengänge offen zu legen, vorläufig hinwegzusehen. I„Wir haben heute das Park- und Villenviertel am

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