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2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wesen und Gewächse Teile eines komplizierten Tanzes waren, erstarrten sie, um sofort danach auseinander zu schießen und in wirren Wirbeln aufwärts zu streben. Wovor flüchteten sie...?
    Ein Donnerschlag krachte durch die Halle. Drei blendende Lichtblitze zuckten auf, einige andere Detonationen fanden innerhalb der Wassersäule statt. Die Kraft, die das Wasser in dieser Form gehalten hatte, wurde zerstört. Das glasklare, grünliche Medium färbte sich schlagartig dunkelgrau. Der Explosionsdruck schleuderte mich vorwärts, ich rollte mich über Kopf und Schultern ab; geblendet, halb taub und für einen langen Augenblick völlig hilflos.
    Ich erwartete, vom Wasser und der Umhüllung erstickt und zerfetzt zu werden. Aber die Säule sank langsam, wie Sirup, in sich zusammen; es handelte sich also um eine ganz andere Flüssigkeit, die mich zu ersticken drohte. Ich robbte um mein Leben.
    Vorwärts, schneller; meine Füße wurden von dem grauen Brei erfasst, und während ich mich zu retten versuchte, feuerte Shallowain aus seiner Strega in die zähe Masse. Gleichzeitig arbeitete irgendwo eine starke Quelle gerichteten Schalls, in deren Fokus ich mich befand: grauenhafte Schreie, Explosionen und undefinierbarer Lärm, der mich betäubte, schlugen auf mich ein.
    Rauch stieg von schmorenden Stellen auf, Flammen flackerten auf den Fäden und Fladen der Masse. Ich war von Qualm und Hitze umgeben und kämpfte mich aus einem unförmigen Berg der zusammensackenden Masse hinaus. Alle meine Bewegungen wurden zeitlupenhaft langsam. Ich fühlte Todesangst und schien kaum vorwärts zu kommen. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich aus der Gewalt des Lärms herausgekrochen war. Die Reste der seltsamen Masse lösten sich von meinem Schutzschirm und tropften zu Boden.
    Ich hustete und rang nach Luft. Wieder dröhnten Schüsse aus der Strega auf. Die Energie, die von meinem Individualschirm abprallte, schleuderte brennende Fetzen der Masse umher.
    Mit einem letzten Ruck befreite ich mich aus dem zähen Gefängnis, stemmte meinen Oberkörper hoch und kam auf die Füße. Die Waffe und die Granate hatte ich nicht losgelassen. Ich taumelte aus dem Rauch heraus und sah ein Dutzend Schritte rechts von mir Shallowain auf eine holografische Tür zuspringen. Ein kurzer Daumendruck entsicherte die Granate. Mit aller Kraft schleuderte ich sie nach dem Kralasenen und schloss die Augen.
    Die Grelle des Blitzes drang durch meine Augenlider. Die Explosion fegte Shallowain von den Füßen und mitten hinein in den Rahmen der offenen Tür, durch die er verschwand. Das Letzte, was ich sah, als ich meine Augen wieder gebrauchen konnte, waren die schuppenbesetzten Mantelschöße. Ich schüttelte mich und rannte hinterher. In meinen Ohren war nichts anderes als ein pfeifender, klirrender Ton.
    Shallowain flüchtete vor mir! Hatte er möglicherweise erkannt, dass ich mich nicht nur auf einen Kampf mit ihm vorbereitet, sondern vieles für eine solche Auseinandersetzung gelernt hatte? Die Zeit der Paragetha, in der ich von ihm geprügelt worden war, lag weit zurück und war endgültig vorbei.
    Endlich konnte ich wieder atmen. Löschwasser und Schaum sprühten aus versteckten Düsen. Ich zog eine zweite Granate aus der Tasche und stürmte Shallowain hinterher. Die holografische Tür nahm mich auf und schleuderte mich in einen scheinbar riesigen Raum, dessen Decke ich nicht sah. Der Boden bestand aus Spiegeln, und ich blickte rechts und links und geradeaus in Spiegel und sah mich mehrere Dutzend Male. Irgendwoher kam diffuses Licht und erfüllte den Raum. Die Spiegel in meiner Nähe bewegten sich unaufhörlich und spiegelten meine Spiegelbilder in andere Spiegel, von denen sie in andere Spiegel reflektiert wurden.
    Langsam wechselte die Grundfarbe des Saals.
    Die Bilder verwirrten binnen Sekunden die Sinne, und ich begriff, dass wir in ein Spiegel-Labyrinth eingedrungen waren. Kannte Shallowain dieses Museum? Ich blieb regungslos stehen und versuchte, Shallowains Absicht zu erahnen oder wenigstens sein Spiegelbild zu sehen.
    Ich setzte Schritt vor Schritt. Als ich das Gesicht meines Spiegelbildes vor meinen Stiefelspitzen ansah, erblickte ich die Tropfen und das Wasser, die aus meiner Kleidung rannen. Ich zuckte zusammen, hob den Blick und suchte nach Shallowains Spur; sie zeichnete sich als dichte, mehrfache Reihe großer Tropfen auf dem Spiegelboden ab. Die Tropfen führten diagonal durch den gesamten Saal. Ich schleuderte den Spezialsprengkörper an die Stelle, an

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