Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zwischen den Baumstämmen hindurch und sah überall vor mir tote oder im Todeskampf zuckende Tiere.
    Ich blieb stehen, als Shallowain die Böschung eines niedrigen Damms erklettert hatte und auf der Dammkrone stand. Drei Strahlschüsse peitschten über die Distanz von ungefähr fünfundzwanzig Metern, aber noch immer verhinderte der Schutzschirm, dass ich ihn tödlich traf. Die Energie der Treffer tauchte ihn und den durcheinander wirbelnden Vogelschwarm für einen Moment in zuckendes, grellfarbige Lichteffekte, dann hechtete er nach einem kurzen Anlauf mit gestrecktem Körper ins Wasser des Kanals. Ich fluchte und rannte wieder los, auch die Scaffrans sprangen Shallowain hinterher, aber die kleinen Hetturs rannten auseinander.
    Mein bewusstes Denken hatte vorübergehend ausgesetzt. Hass überschwemmte alle meine Empfindungen und lockerte die Macht, die ich über die Tiere ausübte. Ich rannte in Shallowains Spuren weiter. Irgendwo hinter mir wusste ich die Gegenwart des zuverlässigen Freundes. Mein Schwung trug mich den Hang hinauf, einige Schritte weiter, und noch während ich mich streckte, sah ich, dass der Wasserarm nicht breit war. mehr ein Kanal, aber dass ihn reißende Strömung ausfüllte.
    Ich holte im Sprung Luft, tauchte schräg ein und wurde von der Strömung mitgerissen. Einige ertrunkene Hetturs trieben mit mir in den schäumenden Strudeln.
    Es gelang mir, die Waffe in das Holster zurückzuschieben, um den Arm frei zu bekommen; als ich den Kopf hob, sah ich, wie in einem Wasserwirbel Shallowain unter einer Brücke in einer Röhre verschwand.
    Du wirst mir nicht entkommen!, dachte ich verzweifelt und hielt meinen Kopf über Wasser. Die starke Strömung verhinderte, dass ich den Kanal verlassen konnte, also schwamm ich schneller und hoffte, dass die Röhre wieder ins Freie führen würde.
    Als mich das Kanalwasser in die Röhre hineinriss, packte mich plötzliche Todesangst. Wohin führte diese Konstruktion? Wenn das Wasser irgendwohin abgeleitet wurde, in einen unterirdischen Speicher vielleicht, würde ich ertrinken. Und Shallowain auch. Um mich herum wurde es dunkel, zwei Schwimmstöße weiter herrschte völlige Finsternis. Ich konnte noch Luft holen, weil das Wasser die Röhre nicht ausfüllte; mit dem Hinterkopf rammte ich einige Male schmerzhaft die raue Innenfläche.
    Ich fühlte nur die Schläge, nicht den Schmerz. Aber ein anderes, drängendes Gefühl breitete sich in mir aus.
    Die Todesqualen ertrinkender Dwarmaris! Die Tierchen hatten den spärlichen Luftvorrat in den Holstern aufgebraucht und ertranken. Oder sie erstickten. Eine dumpfe Furcht, durchzuckt von blitzartigen Eindrücken der Panik, brodelnd von den sinnlosen Versuchen der Gegenwehr, das tierische Aufbäumen gegen das Unausweichliche - ich erlebte auf einer tiefen Ebene das Sterben von Tausenden Dwarmaris mit.
    Wieder schlug ich mit dem Kopf an. Ich hielt noch immer die Luft an und machte Schwimmstöße. Noch während ich merkte, wie es mir schwarz vor den Augen wurde, und verbrauchte Luft ausstieß, wirbelte mich das Wasser herum. Einige Herzschläge danach sah ich voraus vage Helligkeit.
    Ich erkannte eine halbrunde Fläche und begriff, dass die Röhre endete. Die Strömung schob und zerrte, und als ich den Mund aufriss, um Luft zu holen, schluckte ich Wasser und wurde im selben Augenblick in flachem Bogen aus der Öffnung des Rohres gespült. Hustend und würgend schnappte ich keuchend nach Luft, tauchte wieder in einer ruhigen Wasserfläche ein und kämpfte mich an die Oberfläche zurück. Ich riss hustend die Augen auf und sah mich um.
    Wo war Shallowain? Ich schwamm in einem See, nicht weit vom Ufer entfernt. Als ich mich umdrehte, voll tiefem Bedauern über den Untergang der Dwarmari-Völker und ihrer Königinnen, sah ich den stilisierten steinernen Kopf, aus dem in dickem Strahl das Wasser sprudelte. Noch einmal suchte ich die Ufer nach Shallowain oder seinen Spuren ab. Vergebens. Ich bekam mein Husten und Keuchen unter Kontrolle und schwamm zum Ufer, stemmte mich hoch und kroch triefend weiter, bis ich ebenen Boden erreichte. Ich hielt mich an einem Baumstamm fest, versuchte das Wasser aus dem Overall zu bekommen und suchte die Umgebung ab.
    Drei große gelbe Vögel schwebten mit ausgebreiteten Schwingen, die Hälse gestreckt, auf die Mitte des Sees zu. Nacheinander schienen sie über das Wasser zu gleiten, bis sie in die winzigen Wellen sanken.
    Vögel! Sie werden mir helfen! Von irgendwoher hörte ich Mals Stimme. Er

Weitere Kostenlose Bücher