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2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verfolgt zu werden und ihn, Shallowain, mit vernichtendem Hass zu verfolgen.
    Der Kralasene lachte schmerzhaft in sich hinein und verschwendete, als er das Hotel betrat, vorübergehend keinen weiteren Gedanken mehr an den jungen, erstarkten Kadetten der Paragetha.
    Die Tu-Ra-Cel-Männer am Empfang kannten ihn und händigten ihm schweigend den Taster für die Räume aus, die er bis vor einigen Tagen bewohnt hatte. Er verschloss die gepanzerte Tür und zog langsam seine nasse, stinkende Kleidung aus. Mit pedantischer Sorgfalt leerte er jede einzelne Tasche und überprüfte die Ausrüstung.
    Er aktivierte den Armbandkom und bestellte Essen und Getränke, streckte sich im Sessel aus und versuchte, bestimmte Unregelmäßigkeiten in einem Kampf herauszufinden, der ihm eigentlich keine Überraschungen hätte bereiten dürfen.
    Die Vögel. Die Scaffrans und die Hetturs. Und wieder andere Vögel.
    Auf eine Weise, die Shallowain nicht verstand, schien der Bastard ein Freund der Tiere zu sein. Sicherlich hatte er von Mal Detair etwas über die Psychologie von Tieren gelernt, aber er schien sie sogar auf einer ganz anderen Ebene manipulieren zu können. Shallowain erinnerte sich an den ersten Zusammenstoß mit Kantiran: Rinderähnliche Bestien und eine Art Rabenvögel hatten ihn angegriffen. Er hatte den Ansturm für eine Panikreaktion der gehörnten Tiere gehalten, ausgelöst durch Lärm und Feuer. Und zwei Kahtodos hatten Kantiran alias Tyr Lesim aus dem erbitterten Kampf in der verwüsteten Bankhalle gerettet.
    Shallowain steckte seine Kleidung in den Reinigungscontainer. Er nahm sein Essen aus dem Versorgungsschacht und machte sich hungrig darüber her. „Aber er muss einen Fehler gemacht haben", sagte er nach einer Weile. „Selbst ich mache Fehler. Und er, jung, wie er ist, erst recht."
    Die Sicherheit, in der sich Shallowain augenblicklich befand, blieb trügerisch. Ascari da Vivo würde so lange ruhig bleiben, solange Shallowain untergetaucht und „unsichtbar" blieb. Die Mascantin würde das Risiko, sich offiziell für ihn einzusetzen, nicht eingehen, nicht eingehen dürfen.
    Nur dann, wenn er ihr Kantiran brachte, ihren Sohn, der ihr Gesicht verstümmelt und ihren Körper verletzt hatte, würde Ascari Shallowain wieder in seine alte Stellung einsetzen. Höchstwahrscheinlich.
    Shallowain zuckte mit den Schultern. Die Sache hatte entschieden etwas Groteskes: Die Notwendigkeit, sich zu rehabilitieren, zwang ihn, den Bastard weiterhin zu verfolgen. Der Hass und die Rache zwangen Kantiran, ihn zu suchen und zu töten.
    Vhalaum und das Etymba-Viertel waren der Schauplatz dieser erbarmungslosen Jagd. „Es geht also weiter", sagte Shallowain und beendete seine Mahlzeit. „Und welchen Fehler hat sich Kantiran gestattet?"
    Während Shallowain duschte, ging er in Gedanken den gesamten Kampf etappenweise durch. Als ersieh abgetrocknet hatte, streckte er sich auf dem Bett aus und grinste. Jetzt wusste er, welchen Fehler - möglicherweise - Kantiran sich erlaubt hatte.
    In einem weißen Mantel, das Haar wieder geschwärzt und zum Pferdeschwanz zusammengefasst, mit farbigem Hemd und schwarzer Brille verließ Shallowain die Hotelhalle durch eine Nebentür. Die Celistas hatten einen uralten Gleiter organisiert, der ihm drei Stunden lang zur Verfügung stand.
    In der Gleitergarage setzte Shallowain eine Mütze auf, startete die Maschine und flog mit weiten, wohl berechneten Umwegen zu der Stelle, an der ihn beim Rennen durch die Grasfläche die Vögel am meisten belästigt hatten.
    Er hielt an und sah sich um. „Sehr rätselhaft", sagte er leise. An diesem Vormittag waren so viele oder so wenige Vögel wie sonst in der Luft. Sie nahmen von ihm nicht die geringste Notiz. Durch die Gräser raschelten einige Hetturs, und am Rand des Flussarms sah Shallowain drei Scaffrans, die sich um ein Aas balgten.
    Shallowain wusste, dass Siege nicht nur stolz, sondern auch unvorsichtig oder gar hochmütig machen konnten. Die typische Ungeduld der Jugend würde das ihre dazu tun. Er beugte sich weit aus dem Gleitersitz und schwebte neben der Spur entlang, die sich noch deutlich abzeichnete, obwohl sich das Gras wieder aufzurichten begann. Tele an!, befahl er seinen Kunstaugen und schaltete auf Makrokanal. Er suchte nach Auffälligkeiten, die nicht hierher gehörten.
    Es dauerte eine Stunde, bis er zum Kanal kam. Die Kadaver der Scaffrans waren von Raubvögeln, Hetturs und Insekten bereits halb aufgefressen worden. Der Gleiter schwebte bis zum

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