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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vielleicht ein paar Stunden vor Rorkhete. Der Kreuzer war zu der Zeit nicht hier."
    „Doch", protestierte der Shozide, „das war er! Ich kam in die Halle und fand sie ebenfalls leer. Allerdings wurde ich misstrauisch und forschte nach. Es gibt hier ein paar geheime Schaltungen, und eine davon habe ich entdeckt. Der Kreuzer war in ein Deflektorfeld gehüllt.
    Als ich es ausgeschaltet hatte, war er da."
    „Über Jahrtausende unsichtbar?"
    „Es könnte auch sein, dass sich der Deflektor erst aktiviert hat, als wir die Feste fanden."
    Rhodan, Atlan, Rorkhete und Zephyda umkreisten schleppend das Schiff auf der Suche nach einem Schott oder einem Zugang.
    „Vielleicht steigt man von oben zu", spekulierte Rorkhete.
    „Das wäre praxisfremd", wehrte Atlan ab. „Fast jedes Raumschiff, das ich erlebt habe, hatte einen Zugang, den man bequem erreicht. Bis auf Robotschiffe. Aber selbst für die gelten ergonomische Gesetze. Wir sollten meiner Meinung nach die Schwingen untersuchen."
    Zephyda sagte plötzlich: „Es ist doch ein motanisches Schiff, nicht wahr?" So als liege die Lösung auf der Hand.
    Sie stimmte einen Gesang an, den Rhodan als den Choral an die Fernen Sterne erkannte. Denselben Choral hatten Motana schon gesungen, als das Schiff gebaut worden war.
    „Atlan", bat sie schnell. „Sing mit!"
    Der Arkonide fiel summend in die Melodie ein. Er hatte schon mehrfach bewiesen, wie gut er sich auch akustische Informationen einprägen und wiedergeben konnte. Nicht zuletzt ihm und seinem Gesang verdankten Rhodan und er ihr Überleben in den Minen von Baikhal Cain – dort wären sie sonst womöglich umgekommen, Zellaktivatoren hin, Unsterblichkeit her. Ihre Unfähigkeit, Schaumopale aufzuspüren, hätte sie umgebracht, doch die Motana hatten ihnen geholfen.
    Rhodan lauschte fasziniert dem Gesang. Motana-Gesänge wurden einstimmig intoniert. Keine Akkorde, keine Stimmakrobatik.
    Kaum endete die erste Strophe, als ein tiefer, stöhnender Laut die Melodie durchbrach. Quelle des Geräusches war der Kreuzer.
    Rorkhete riss das Gewehr vom Rücken.
    An der Unterseite neigte sich ein Teil der Außenhaut Richtung Boden, in einem gespenstischen Prozess, so als erwache eine Tausende Jahre alte Mumie zum Leben.
    „Stillhalten!", ordnete Rhodan an. „Rorkhete, nicht schießen!"
    Der Shozide sicherte – aber er feuerte nicht. Auf wen oder was wohl auch.
    Das Ende der Rampe kam vor Rhodans Füßen zum Stillstand. Ein düsteres Markierungslicht umrandete den Einstieg ins Innere.
    „Ich schätze", sagte Atlan, „wir dürfen das als Einladung interpretieren."
    Zephyda war die Erste, die sich einen Ruck gab.
    Doch Rhodan hielt sie am Arm zurück; sie hatte bei weitem nicht die Erfahrung, die ein fremdes Schiff verlangte. Selbst wenn es ein motanisches Schiff war.
    Stattdessen setzte er sich selbst an die Spitze. Er stieg vorsichtig die Rampe empor und spähte in die offene, dunkel gähnende Hangarschleuse.
    Hinter ihm folgten Rorkhete, mit gezücktem Strahler, dann Zephyda und als Abschluss Atlan.
    Rhodan rief: „Hört mich jemand?"
    Keine Antwort.
    Er drehte sich zu der Motana um und bat sie: „Versuch du es."
    „Kann mich jemand hören?", wiederholte Zephyda laut. „Hallo!"
    In der Luft lag plötzlich ein knisterndes Geräusch. Eine mächtige, freundlich klingende Stimme antwortete in antiquiertem Jamisch: „Willkommen an Bord."
    Rhodan lauschte verblüfft den Worten nach. Die Energie, die im Bassbereich der fremden Stimme lag, ließ die Hosenbeine seiner Kleidung flattern.
    Er enterte mit einem noch immer vorsichtigen Schritt die Schleusenkammer – und prallte mit schmerzhafter Wucht gegen eine unsichtbare Schranke.
    „Verflucht!"
    Rhodan hielt sich die Nase, das linke Knie und wischte einen Faden Blut von seiner Lippe. „Ein Prallfeld!", schimpfte er fassungslos.
    Dieselbe mächtige Stimme sprach: „Der Shozide ist als Gast an Bord selbstverständlich erwünscht, Epha. Was aber ist mit den beiden Fremden? Sind sie ebenfalls willkommen?"
    Alle starrten plötzlich auf Zephyda.
    Atlan grinste schief. „Epha ist eindeutig. Man meint dich. Sieht so aus, als würde man dich als eine Art Befehlshaber anerkennen."
    Das Schiff musste Tausende Jahre alt sein. Es gab längst keine Motana-Raumfahrt mehr, ein furchtbarer Krieg hatte stattgefunden, und der Kreuzer identifizierte Zephyda dennoch als Epha-Motana, ehe sie das Schiff betraten.
    Epha-Motana waren in der Motana-Raumfahrt die Steuerleute. Die Bezeichnung entsprach dem

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