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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Titanenhand erkennen, die eine Weltkugel hielt. Rhodan war dennoch sicher, dass es sich bei der Kugel um einen im weiten Sinn technischen Gegenstand handelte.
    Er trat sehr vorsichtig über die Schwelle. Durch die geöffnete Tür hörte er Schritte, Atlan und die anderen in den Nebenräumen. Doch Rhodan konzentrierte sich allein auf die Kugel.
    Der Eindruck des Zitterns entstand dadurch, dass sich die Kugeloberfläche in schattenhaften Wellen permanent neu gliederte.
    Muster oder Bilder, wie Visionen aus dem Unterbewusstsein, entwickelten sich in einem fort.
    „Du bist Echophage, nicht wahr?"
    „So ist es", antwortete die Stimme des Rechners feindselig.
    „Bist du eine Positronik?", fragte Rhodan dennoch weiter.
    „Nein."
    „Eine Syntronik?"
    „Meine Messungen ergeben, dass syntronische Rechenvorgänge derzeit im physikalischen Umfeld nicht ausgeführt werden können."
    „Auf welche Weise funktionierst du dann?"
    „Ich bin eine Biotronik."
    Rhodan dachte einen Moment nach. „Unter einer Biotronik verstehe ich eine Kombination aus künstlichen Rechenkreisen und einer biologischen Komponente."
    „Ich habe nicht die Absicht, dir über mein Innenleben Auskunft zu erteilen."
    „Würdest du diese Auskunft Zephyda geben?"
    Echophage zögerte ein paar Sekunden, was für die Verhältnisse eines Rechners Ewigkeiten entsprach. „Nein", sagte der Rechner abwartend.
    Rhodan nahm die eigenwillige Antwort zur Kenntnis. „Wer waren deine Erbauer, Echophage?"
    „Ich besitze darüber keine Daten. Aber vielleicht kannst du es mir sagen, Fremder?"
    Überrascht blickte Rhodan hoch. „Ich?" Echophage verhielt sich wie ein lebendiges Wesen. Er musste einen triftigen Grund besitzen, wenn er eine solche Frage stellte.
    Rhodan erkannte den Ansatzpunkt. Er durfte jetzt nicht lockerlassen. „Wie kommst du auf die Idee, ich wüsste etwas über deine Erbauer?"
    „Meine Sensoren zeigen zweifelsfrei, dass du ein Wesen einer höheren Ordnung bist. Du besitzt eine Aura. Es könnte also sein, dass du auch Wissen einer höheren Ordnung besitzt. Zum Beispiel über meine Entstehung."
    „Reagieren deine Sensoren auf mich, oder ist es dein biologischer Anteil?"
    Echophage zögerte verdächtig lange mit der Antwort. „Beides", versetzte der Rechner schließlich. „Deine Aura ähnelt der eines Schutzherrn. Allerdings erkenne ich, dass deine Aura gefälscht ist."
    Rhodan lachte leise. „Ich war einst ein Ritter der Tiefe. Ritter der Tiefe verfügen über so genannte Ritterauren. Es scheint so zu sein, dass die Ausstrahlungen der Ritter und eurer Schutzherren sich ähneln."
    „Du streitest die Fälschung ab?"
    „Ich versichere, dass keinerlei Täuschungsabsicht vorliegt. Es ist vielmehr so, dass ich meine Aura aus eigener Kraft nicht ablegen kann."
    „Daraus ergeben sich weitere Fragen", drängte Echophage. „Wie kommst du zu deiner Aura? Was bedeutet sie? Wer hat sie dir verliehen?"
    „Die komplette Geschichte belegt eine Datenbank. Ich bezweifle, dass irgendwo im Universum eine vollständige Fassung existiert."
    „In dem Fall gib mir eine Kurzversion", bohrte Echophage weiter.
    Rhodan musterte fasziniert die Schattenwürfe an der Oberfläche des Rechners, die für sein Empfinden an Hektik zunahmen. So als drückten die Muster auf geheimnisvolle Weise den Seelenzustand des Rechners aus.
    „Die Geschichte reicht bis in die tiefste Historie. Solange das Universum existiert, kämpfen die Mächte der Ordnung gegen die Mächte des Chaos. Die Ordnung personifiziert in den Kosmokraten, die hinter den Materiequellen leben, und das Chaos in den Chaotarchen, über die wir noch weniger wissen. Vor 2,2 Millionen Jahren schufen die Kosmokraten den Wächterorden der Ritter der Tiefe.
    Ziel der Ritter war, zu einer harmonischen, moralisch hoch stehenden Ordnung des Kosmos beizutragen. Die Ritter, die im Dom Kesdschan geweiht wurden, erhielten den psionischen Ritterschlag; damit verbunden ihre Ritteraura.
    Es geht die Legende, dass nach dem Tod des letzten Ritters die Sterne erlöschen. Heute existiert der Orden nicht mehr. Mein Begleiter Atlan und ich sind vermutlich die letzten Wesen, die noch eine der alten Auren tragen."
    „Das ist eine sehr interessante Geschichte", sagte Echophage beinahe weich. Nicht länger feindselig – so als sei er im Begriff, seine Meinung über Rhodan zu ändern. „Worauf gründet sich dein ... Wissen? Auf einem Mythos?"
    „Es ist alles belegte Wahrheit."
    Rhodan schwieg und trat nahe an die zitternde Kugel. Er

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