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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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Farley seine Drohungen wahr machte. Und selbst wenn er sie in seine Gewalt brachte, würde er dennoch Devlin umbringen und ihr Linette wegnehmen. Dafür kannte sie Farley viel zu gut. Solange dieser Mann lebte, waren die beiden Menschen, die Madeleine über alles liebte, nicht vor ihm sicher.
      Ihr kam eine Idee, was sie dagegen unternehmen konnte. Sie würde sich in Farleys Etablissement schleichen und dort auf ihn warten. Der Vorteil war dann auf ihrer Seite, und wenn sie dann wartete, bis er schlief, konnte sie ihn töten.
      Der Plan entwickelte sich fast von selbst. Erst musste sie Linette zum Marquess und zur Marchioness bringen, die sie ohnehin adoptieren wollten. Sie würden sehr froh sein, ihre Tochter bei sich aufzunehmen. Linette war bei ihnen bestens versorgt, und sollte Madeleines Plan schiefgehen, gab es für Farley keine Möglichkeit, Hand an das Mädchen zu legen.
      Aber würde Devlin in Sicherheit sein? Das war nur möglich, wenn sie es schaffte, Farley zu töten. Dann konnte Devlin Miss Reynolds heiraten und ein glückliches Leben führen.
      Sollte man sie erwischen, dann würde man sie an den Galgen bringen. Gelang es ihr zu entkommen, müsste sie für den Rest ihres Lebens untertauchen. Und wenn es schiefging … nein, das durfte einfach nicht passieren.
      Sie setzte sich an den Schreibtisch und verfasste einen Abschiedsbrief an Devlin. Mehrere Anläufe waren nötig, da ihr jedes Mal etwas anderes missfiel. Wie sollte sie ihm sagen, er müsse sie vergessen? Wie sollte sie ihre Liebe zu ihm in Worte fassen? Und wie sollte sie erklären, dass es keine andere Lösung gab als diese?
      Bei Anbruch der Dämmerung hatte sich Madeleine die perfekte Tarnung ersonnen. Dank ihres neu erworbenen Talents im Umgang mit der Nähnadel war sie in der Lage gewesen, einige von Devlins alten Kleidungsstücken so zu ändern, dass sie diese zu tragen vermochte. Die Hose konnte ihr nun nicht von den schmalen Hüften rutschen, und die Hosenbeine verdeckten ihre Stiefel. Unter einer alten Kappe, die Bart gehörte, ließ sie ihr langes Haar verschwinden. Einen weiten Mantel hatte sie so geändert, dass sie darunter Linette und Devlins Säbel verstecken konnte. Farleys Leute würden beide Eingänge zum Haus beobachten, doch es war mit anderen Gebäuden verbunden, sodass ein Junge, der aus dem Hinterhof kam, niemanden misstrauisch machen würde. Sie ging das Risiko ein, die Kerzen brennen zu lassen, weil sie nur auf diese Weise den Eindruck erwecken konnte, als sei sie nach wie vor zu Hause.
      Linette brachte sie zum Stillhalten, indem sie ihr versprach, den Marquess und dessen Pferde zu besuchen, sofern ihre Tochter ihr versicherte, keinen Laut von sich zu geben, damit der böse Mann sie nicht bemerkte.
      Die Kleine spielte ihre Rolle perfekt, und so konnte ein Junge in einem weiten Mantel unbehelligt seinen Aufpassern entwischen.
      Es war bereits dunkel, als Madeleine das Stadthaus des Marquess erreichte. Wo sich der Eingang für das Dienstpersonal befand, wusste sie nicht, also blieb ihr nichts anderes übrig, als an der Vordertür anzuklopfen.
      Der Butler der Heronvales öffnete die Tür einen Spaltbreit und sah sie missbilligend an. „Verschwinde, du Taugenichts“, rief er ihr zu.
      „Bitte warten Sie, Sir. Ich bin es, Miss England. Erinnern Sie sich an mich? Ich muss den Marquess sprechen, es dauert auch nur einen Moment.“
      Der ältere Mann sah sie mit großen Augen an, als er sie erkannte. „Der Marquess und die Marchioness sind nicht zu Hause.“
      Der Gurt, den sie umgelegt hatte, um Linette tragen zu können, schnitt ihr ins Fleisch, aber sie wagte es nicht, die Gegenwart des Kindes zu verraten. „Kann ich bitte auf sie warten?“
      „Sie sind für unbestimmte Zeit nach Heronvale abgereist“, erklärte er.
      Heronvale?
      Madeleine ging von der Haustür zurück zur Straße. Das machte ihren Plan zunichte, Farley aus dem Weg zu räumen, ehe Devlin zurückkehrte. Es half nichts, sie musste sich nach Heronvale begeben.
      Sie fand den Weg zum Stall des Marquess, da Devlin schon einmal mit ihr hergekommen war, und schlich sich hinein, als der Stalljunge gerade nicht aufpasste. In einer abgelegenen Ecke versteckte sie sich. Linette konnte sie wieder mühelos dazu bewegen, leise zu sein, indem sie ihr versprach, die Nacht im Stall bei den Pferden zu verbringen.
      Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster im Stall fielen, erhob sich Madeleine und machte sich auf die Suche

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