223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M
wieso?“ Er zog ihre Haarklammern heraus, sodass ihr die Haare bis auf die Schultern fielen.
„Für einen Mann ist es keine Schande, seiner Lust zu folgen“, erklärte sie ernst. „Männer prahlen sogar damit.“
Es beschämte ihn, dass ihre Worte der Wahrheit entsprachen.
„Frauen dürfen auch Lust empfinden, Maddy“, entgegnete er. „Von ihnen erwartet man lediglich, dass sie nicht darüber reden.“
„Ist das dein Ernst?“ Ihr ungläubiger Blick ließ sie unschuldig wie eine Jungfrau erscheinen – wie sie gewesen war, bevor sie Farley begegnete.
„Ja, das ist mein Ernst“, versicherte er ihr lächelnd.
Verträumt sah sie ihn an, bis er ihre Hand nahm und Madeleine zum Bett führte. „Komm her.“
So schüchtern wie eine Braut in ihrer Hochzeitsnacht folgte sie ihm. Devlin war entschlossen, sie alle Lust spüren zu lassen, die er ihr geben konnte. Er wollte ihr zeigen, dass es etwas Wundervolles sein konnte, einen anderen Menschen zu lieben.
Er zog die Schnüre ihres Kleides auf und schob langsam den Stoff von ihrer Haut. Madeleine atmete heftig aus. Als Nächstes widmete er sich ihrem Korsett. Als er ihr aus dem Unterkleid half, hob sie die Arme, um sie ihm dann um den Hals zu legen, damit sie ihn küssen konnte.
Selbst wenn sein Verlangen fast übermächtig war, konzentrierte er sich darauf, sie nur zart zu küssen. Er merkte ihr an, dass sie so wie er der Leidenschaft des Augenblicks hätte erliegen können, doch er hielt sie zurück wie sich selbst. Schließlich hatte sie bislang den Akt der Liebe als etwas Hastiges, Unpersönliches erlebt, wohingegen er ihr mehr zeigen wollte, nämlich wirkliche Liebe.
Und ihm selbst war auch danach, jeden Moment zu genießen.
Sie knöpfte seine Hose auf und ging in die Hocke, um sie bis zu seinen Knöcheln nach unten zu schieben. Als sie sich wieder aufrichtete, ließ sie die Hände über seine Beine, seine Brust und die Schultern gleiten. Nur mit Mühe konnte er seinem Vorsatz treu bleiben, nichts zu überstürzen. Er nahm ihre Hände und küsste sie wieder auf ihren verlockenden Mund.
Nachdem er sie auf sein Bett gelegt hatte, gesellte er sich zu ihr und ließ seinen Blick über ihren nackten Körper wandern.
Miss England hatte er sie halb im Scherz genannt. Sie war noch immer so wie das Land, das er liebte. Friedlich und schön, aufregend und verlockend.
Als er sich vorbeugte und den Mund um ihre Brustspitze schloss, begann Madeleine zu stöhnen und drückte sich an ihn.
Noch nicht, Miss England, dachte er. Diese Reise musste gemächlich unternommen werden, um jeden einzelnen Schritt zu genießen und unvergesslich zu machen.
Als die Morgendämmerung sich ihren Weg durch den dichten Nebel bahnte, saß Devlin in Hemd und Hose da und sah aus dem Fenster. Madeleine drehte sich im Bett um und gab wundervoll unzusammenhängende Laute von sich. Devlin wandte sich ihr zu.
Ihre Schönheit war einfach atemberaubend, so wie an jenem Tag in Farleys Spielhölle, als er ihr das erste Mal begegnet war. Ihr dunkles Haar ließ ihre Haut noch heller wirken, die vollen, dunklen Wimpern hoben sich deutlich vom Roséton ihrer Wangen ab. Er betrachtete sie so lange, bis er wusste, er würde diesen Anblick nie wieder vergessen.
Plötzlich schlug Madeleine die Augen auf. Sie entdeckte ihn, lächelte und schaute ihn dabei sanft und zufrieden an, dass ihm warm ums Herz wurde.
„Guten Morgen“, sagte sie noch ein wenig verschlafen.
„Hast du gut geschlafen?“ Ihre Antwort kannte er längst. Während er die ganze Nacht lang kein Auge zugetan hatte, war ihr Schlaf fest und friedlich gewesen wie der eines jungen Kätzchens.
„Sehr gut sogar.“ Sie streckte sich genüsslich. „Und ich habe das Gefühl, dass dies heute ein wunderbarer Tag werden wird. Heute wirst du die Lösung für unsere Probleme finden.“
„Das ist bereits geschehen.“
Sie strahlte und setzte sich auf. „Du hast im Schlaf eine Möglichkeit gefunden?“
„Ich habe in der Nacht darüber nachgedacht, aber erst heute Morgen meine Entscheidung getroffen.“
Madeleine stieg aus dem Bett und kam zu ihm, setzte sich auf seinen Schoß, dann fragte sie aufgeregt: „Und was hast du entschieden?“
Devlin musste die Augen zukneifen, um sich gegen den Schmerz zu wappnen, der ihm durch das Herz gehen würde.
„Ich muss heiraten.“
9. KAPITEL
M adeleines Herz pochte laut. In ihren Wunschträumen
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