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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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Kutsche und wird dich nach Hause bringen, während ich zurück zu meinem Bruder muss, um mit ihm zu reden. Versprich mir, dass du nicht wegläufst, wenn Jem dich abgesetzt hat.“
      Sie sah ihn nur schweigend an.
      „Du musst bleiben, Maddy.“
      „Du kannst mir keine Vorschriften machen, Devlin.“ Sie wollte zur Seite hin ausweichen, doch er hielt sie weiter fest.
      „Ich muss dir in diesem einen Punkt Vorschriften machen, Maddy“, beteuerte er. „Du, Sophie und Linette – ihr seid auf der Straße in großer Gefahr. Männer wie Farley warten nur auf euch. Wenn du weggehst, wird keiner von euch in Obhut sein, und ich werde dich nicht mehr beschützen können.“
      „Wenn ich dableibe“, erwiderte sie, „wirst du mir mein Kind wegnehmen.“
      „Verdammt, Maddy, das werde ich nicht“, sagte er schnaubend. „Ich weiß, du glaubst meinen Versprechen nicht, aber ich glaube deinen. Deshalb versprich mir, dass du so lange bei mir bleiben wirst, bis ich über die Mittel verfüge, dich in einem eigenen Haus unterzubringen. Versprich mir, dass du nicht weglaufen wirst.“
      Mit diesen Worten hob er ihren Kopf ein wenig an, damit er sie küssen konnte. Sie ließ es geschehen, und für einen Moment glaubte sie ihm. Dann aber drehte sie sich zur Seite und wand sich aus seinem Griff.
      Jem fuhr mit der Kutsche vor, und Madeleine stieg ein, ohne sich noch einmal zu Devlin umzudrehen.
      Über zwei Stunden später kehrte Devlin nach Hause zurück. Die Kerzen im Flur waren fast heruntergebrannt, und er löschte die Flammen, ehe er sich nach oben begab.
      Sein Herz schlug heftig. Die ganze Zeit über hatte er sich gefragt, ob Madeleine wohl noch im Haus war, und jetzt war er nur wenige Augenblicke von der Antwort auf seine Frage entfernt.
      Als er zu seinem Bruder zurückgekehrt war, saßen dieser und Serena nach wie vor im Salon. Seine Schwägerin hatte vom Weinen gerötete Augen und hielt ein Taschentuch in den Händen. Ned schenkte sich aus einer fast leeren Karaffe einen Brandy ein.
      „Sie ist auf dem Weg nach Hause“, erklärte Devlin, als er eintrat. Dann ließ er die Predigt seines Bruders über sich ergehen, während er immer wieder zur Uhr auf dem Kaminsims sah. Als es bereits weit nach Mitternacht war, überlegte er, ob Maddy wohl auf ihn warten würde.
      Ned bot ihm noch einmal an, Linette zu adoptieren, doch Devlin erklärte, Madeleine und deren Tochter seien allein seine Angelegenheit und niemand sonst habe sich um die beiden zu kümmern. Auch auf Serenas Vorschlag, Madeleine als Gouvernante einzustellen, ging er nicht ein.
      Ehe er aufbrach, sprach Ned mit ihm über die finanziellen Verpflichtungen, die mit dem Werben um eine mögliche Ehefrau einhergingen. Sein Bruder gab ihm genügend Goldmünzen mit, damit er am nächsten Abend ins Almack’s gehen konnte – und im Gegenzug musste Devlin ihm versprechen, sich von Serena begleiten zu lassen.
      Schließlich machte er sich auf den Heimweg, und nun begab er sich in den ersten Stock, um festzustellen, ob seine Schützlinge noch da waren.
      An der obersten Stufe angekommen, hielt er inne und überlegte, ob er wohl nur auf leere Betten und ausgeräumte Kommoden stoßen würde, wenn er Madeleines Zimmer betrat.
      Der Gedanke, sie könnte ihn tatsächlich verlassen haben, war einfach unerträglich.
      Er klopfte vorsichtig an ihre Zimmertür und öffnete sie leise. Im fahlen Schein, der von der Straßenlaterne ins Zimmer drang, konnte er Linette in ihrem Bett liegen sehen.
      Langsam näherte er sich ihr und betrachtete sie, während er sich fragte, ob sie tatsächlich sein Kind sein mochte. Für ihn sah sie nach wie vor wie eine kleine, unschuldige Madeleine aus, die noch nichts von den hässlichen Dingen des Lebens wusste. Devlin streckte die Hand aus und strich über die dunklen Locken.
      War es überhaupt wichtig, ob sie seine Tochter war? Würde sie ihm weniger bedeuten, wenn ein anderer Mann der Vater war?
      Er würde es wohl niemals erfahren.
      Devlin sah hinüber zu Madeleines Bett und erwartete, dass sie genauso friedlich schlafend dalag. Da erst fiel ihm auf, dass ihr Bett leer war. Sein Herz schlug schneller, er verspürte aufkommende Panik. War sie etwa ohne ihr Kind gegangen?
      In diesem Augenblick bemerkte er, wie ihm die Spitze einer Klinge ins Kreuz gedrückt wurde.
 

13. KAPITEL
 
 
      D u wirst mir nicht mein Kind wegnehmen, Devlin.“
      Madeleine drückte ihm die Säbelspitze in den

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