Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war weich und nachgiebig und wirkte so unversehrt wie irgendeine Wandung auf der SCHWERT. Man bekam den Eindruck, dass es sich um eine organische Struktur handelte. Nirgendwo waren Spuren von Kampfhandlungen zu entdecken.
    „Der Kreuzer macht bis jetzt den Eindruck, noch immer intakt zu sein", stellte Atlan fest. „Nur, was ist aus der Mannschaft geworden?"
    „Die beiden Antigravschächte funktionieren nicht, sind aber offenbar nur ohne Energie", stellte Epasarr fest. „Wir müssen hinaufklettern."
    Er machte den Anfang und kletterte behände über die in die Wand eingelassenen Sprossen. Atlan bemühte sich erst gar nicht, mit Epasarr mitzuhalten. Er hatte keine Eile. Als er den Ausstieg zu Deck 2 erreichte, warf er einen Blick hinaus. Auch hier alles unversehrt, keinerlei Spuren von Kampfhandlungen.
    Keine Leichen oder verwesten Überreste von Motana zu sehen. Wieder stellte sich ihm die Frage, was aus der Mannschaft geworden war.
    Epasarr war bereits im Ausstieg von Deck 3 verschwunden. Dort angekommen, verharrte er einige Momente und betrachtete die gewaltige Kugel der Biotronik, die von den beiden zweieinhalb Meter großen hohlen Statuen flankiert war.
    Die mattgraue Kugel der Biotronik ruhte zu einem Drittel in ihrer schwarzen Bodenschale. Über die Oberfläche des Rechners bewegten sich träge schattenhafte Muster, was auf seine Betriebsbereitschaft schließen ließ. „Warum zögerst du, Epasarr?", fragte Atlan den Beistand der SCHWERT leise. Er machte Rorkhete Platz, der aus dem Antigravschacht geklettert kam.
    Epasarr gab keine Antwort. Er schien vom Anblick des Bordrechners ergriffen zu sein, war wie hypnotisiert. Jetzt setzte er wie in Trance einen Fuß vor den anderen und näherte sich der Biotronik. Als Epasarr nur noch zwei Meter entfernt war, erklang plötzlich eine Stimme. „Ich habe seit undenklichen Zeiten auf einen Beistand gewartet." Es war eindeutig die Biotronik. Sie musste voll funktionstauglich ein, wenn sie Epasarr auf Anhieb als Beistand einstufte. „Nanomechno steht dir zu Diensten."
    „Ich bin Epasarr", sagte der Beistand der SCHWERT. „Warum hast du auf unsere Anrufe nicht geantwortet, Nanomechno?"
    „Mir fehlte einer wie du", antwortete Nanomechno.
    „Aber auf den ersten Anruf unserer Kommandeurin Zephyda hast du sofort reagiert."
    „Das war nicht mehr als ein vorprogrammierter Erkennungsimpuls. Kommandeurin Trideage war das Losungswort. Zu weiterer Kommunikation war ich nicht befugt."
    Epasarr bewegte sich zu dem hufeisenförmigen Pult links von Nanomechno und nahm im Sitz des Beistandes Platz.
    „So ist die Sachlage also", sagte Epasarr. Atlan mischte sich vorerst nicht ein. Der Motana wusste schon, was er als Beistand zu tun hatte. „Bist du bereit, mit mir zu kommunizieren, Nanomechno?"
    „Nichts anderes tun wir doch gerade", sagte Nanomechno mit leisem Spott. Die Biotronik schien eine recht eigenwillige Persönlichkeit entwickelt zu haben.
    „Wie ist der Name deines Schiffes?", fragte Epasarr.
    „Die LAVORNI ist nicht mein Schiff. Kommandeurin ist immer noch Arklanza."
    „Wo ist Arklanza?"
    „Ich bin mir in diesem Punkt nicht ganz sicher", sagte Nanomechno. „In spiritueller Hinsicht fehlt mir der letzte Beweis. Aber meinen Hochrechnungen zufolge besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass es sie nicht mehr gibt."
    „Warum hast du Zweifel an Kommandeurin Arklanzas Tod? Wie meinst du das? Erkläre dich!"
    „Ich weiß nicht recht, wie ich die Bilder interpretieren soll. Sie scheinen eindeutig. Arklanza war nach dem Vorfall körperlich immer noch präsent. Und ihr Geist schwebte im Raum."
    Epasarr war nach dieser Aussage offenbar überfordert und blickte Hilfe suchend zu Atlan. Der Arkonide sprang für den Beistand ein.
    „Wo befindet sich Kommandeurin Arklanzas Körper im Moment?", fragte er.
    „Wer mischt sich da unbefugt in unser Gespräch?", wollte Nanomechno wissen.
    „Es ist mein Vorgesetzter Atlan", antwortete Epasarr. „Er hat absolute Befehlsgewalt. Beantworte seine Fragen, Nanomechno."
    „Der Körper von Kommandeurin Arklanza ist inzwischen zu Staub zerfallen. Aber er hatte noch lange nach dem Vorfall Bestand. Und es war danach noch lange so, als schwebe ihr Geist in der Zentrale."
    „Von welchem Vorfall sprichst du, Nanomechno?", wollte Atlan wissen.
    Diesmal antwortete die Biotronik, ohne zu zögern. „Ich nenne es das Große Sterben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es ein Sterben war. Oder nur ein Auswandern. Eine Körperflucht. Ich kann

Weitere Kostenlose Bücher