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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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augenscheinlich um ihr Leben kämpften.
    „Kannst du nicht irgendwas tun?", rief er Selboo zu.
    Die Außenkameras zeigten, dass sich überall in der Ebene Nebelbänke gebildet hatten, sodass eine Art Irrgarten entstand, in dem die Gruppen der SCHWERT verschwanden.
    „Hast du einen Vorschlag?", rief der Todbringer zurück.
    „Die Nebel vollziehen unsere Bewegungen nach, als wollten sie uns den Weg zu unserem Ziel abschneiden", meldete Rorkhetes sonore Stimme. „Ich mache mich mit Usnia und Luhla auf den Rückweg."
    „Bjazia, bitte melden!", verlangte Epasarr.
    „Uns geht es gut", kam die Antwort der Schwefelhaarigen. „Doch uns bleibt nur die Flucht nach hinten."
    „Macht das!", stimmte Epasarr erleichtert zu. Es ging ihnen gut. Wenigstens ihnen.
    Irgendwie erleichterte es ihn. Es schien, dass ausgerechnet das zweite rein motanische Team kühlen Kopf bewahrte.
    „Wir haben Zephyda und ihre Begleiterinnen gefunden", erklang Atlans Stimme. „Es ist ihnen nichts passiert. Aber es scheint, als seien sie gerade noch einmal davongekommen. Wir bringen sie zur SCHWERT. Ruf alle Gruppen zurück, Epasarr."
    Bevor der Beistand der Aufforderung nachkommen konnte, meldete sich Rhodan. „Wir sind schon zur SCHWERT unterwegs."
    „Rorkhete auch", antwortete Epasarr. „Bjazia, was ist mit deiner Gruppe?"
    Er bekam keine Antwort.
    Er rief Mavrips und Akluhis Namen. Aber auch Bjazias Begleiterinnen antworteten nicht.
    Bevor Epasarr sich Gedanken über den Vorfall machen konnte, weckte Echophage seine Aufmerksamkeit mit einer vollkommen emotionslos gesprochenen Mitteilung: „Der Nebel dringt in die SCHWERT ein."
    „Unmöglich", behauptete der Beistand. „Alle Schotten sind dicht."
    „Überzeuge dich selbst davon."
    Im Holo erschien das Bordlazarett. Aus einer unsichtbaren Quelle strömte Nebel in die Medo-Station.
    Das Bordlazarett war eine der wenigen Schiffssektionen, die unter ständiger Überwachung standen, um jede mögliche Veränderung an Lotho Keraete sofort zu bemerken. Aber bisher hatte er seine Lage noch nicht verändert, nicht einmal um Haaresbreite. Echophage hätte selbst eine so minimale Reaktion sofort gemeldet.
    Und jetzt drang der Nebel in die Medo-Station ein. Er verdichtete sich unglaublich schnell. Und je dichter er wurde, desto unruhiger wurde er auch. Die Schwaden krochen über den metallenen Körper von Lotho Keraete, zogen merkwürdige Muster über seiner Brust, zerrissen, diffundierten und zogen sich dann wieder wirbelnd zusammen.
    „Was soll das nun wieder bedeuten?", rief Epasarr verständnislos. „Hat es der Nebel etwa auf Lotho Keraete abgesehen?"
    „Besser er als wir", erklang Selboos Stimme. Der finster wirkende Waffenmeister betrat gerade den Raum der Biotronik. „Wir sollten es Rhodan und Atlan mitteilen."
    „Die haben schon genug Proble..."
    „Sag es ihnen einfach!", befahl Selboo tonlos.
    Epasarr beugte sich über das Mikrofon. „Atlan! Rhodan! Der Nebel ist in die SCHWERT eingedrungen ... wie in den Aufzeichnungen ... das Große Sterben ..."
    „Wie lange ist er schon da?", fragte Rhodan alarmiert.
    „Keine Ahnung", antwortete der Beistand. „Nicht sehr lange. Jedenfalls konzentriert er sich derzeit noch auf das Bordlazarett, in dem Lotho Keraete liegt. Der Nebel scheint sehr an dem metallenen Mann interessiert ... wenn man das so sagen kann."
    „Wir kommen, so rasch wir können", versicherte Rhodan.
    „Wie verhält sich der Nebel?", wollte Atlan wissen.
    Während Rhodan sprach, beobachtete Epasarr, wie sich aus dem Nebel kleine, wirbelnde Spiralen bildeten. Sie wurden größer und dann wieder kleiner, dabei rotierten sie immer schneller. „Der Nebel ... gewinnt an Tempo", beschrieb Epasarr das Phänomen, obwohl er wusste, dass das kein allzu gelungener Vergleich war. Selboo assistierte: „Es sieht so aus, als besitze er ein Eigenleben und Lotho Keraetes Anwesenheit putsche ihn auf."
    „Wir haben die SCHWERT gleich erreicht!", meldete Atlan.
    Epasarr gab einen erschrockenen Laut von sich, als der Nebel plötzlich das Gesicht eines Motana formte. Es war ein verzerrtes Gesicht mit leeren Augenhöhlen und aufgerissenem Mund. Es zerfloss und formte sich zu einer zittrigen Gestalt. Und dann bildeten sich daraus in rascher Folge verschiedene Fratzen von unbekannten Fremdwesen. Sie wanden sich wie unter Qualen, sperrten ihre Mäuler auf wie im Todesschrei ... Dabei herrschte absolute Stille. Kein Geräusch ertönte aus dem Nebel. Doch das Kaleidoskop der Zerrbilder ging weiter.

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