2231 - Der Klang des Lebens
sich den Kybb-Cranar und dem Verräter von Jamondi stellen können, wenn sie bereits vor einem Nebel davonliefen? Wenn sie jetzt unverrichteter Dinge wieder abflogen, nur aus Angst vor einer unbekannten Gefahr, dann ... ja, dann war alles verloren.
Sie holte tief Atem und sagte zu Atlan: „Ich kann und will euch zu nichts zwingen. Aber ich bitte euch, mein Volk jetzt nicht im Stich zu lassen."
Rorkhete hob sein Gewehr. „Ich bin dabei."
Atlan sah Rhodan an. Der Terraner machte eine Geste der Hilflosigkeit und gab damit die Entscheidung an den Arkoniden zurück.
Atlan nickte grimmig. „Es geht hier nicht primär um unsere Sicherheit. Wir müssen um euch fürchten.
Wir haben gesehen, was mit den Raumschiffsbesatzungen geschehen ist. Dasselbe könnte wieder passieren. Und das wäre das Ende aller Hoffnungen."
„Wenn wir jetzt aufgeben, gibt es ohnehin keine Hoffnung mehr", sagte Zephyda. „Es ist jedem freigestellt, auf der SCHWERT zu bleiben. Ich bin jedoch entschlossen, weitere Kreuzer zu untersuchen.
Seid ihr dafür bereit, Motana?"
Zephyda bekam einstimmigen Zuspruch. Sie hatte auch nichts anderes erwartet. Sie blickte herausfordernd zu Atlan.
Der Arkonide breitete in einer Geste der Hilflosigkeit die Arme aus. „Aber lasst es uns wenigstens methodisch vorbereiten. Einverstanden?"
Zephyda hatte keinen Einwand. Sie forderte ihn mit einer Handbewegung auf, seinen Vorschlag zu unterbreiten.
„Selboo und Epasarr müssen zur Absicherung des Kreuzers an Bord der SCHWERT bleiben", erklärte Atlan. „Der Rest teilt sich in fünf Gruppen auf. Wir müssen zumindest zu dritt sein. Damit wir uns gegenseitig beobachten können. Wachsam sein. Vielleicht gibt uns das eine Chance. Nanomechno hat dank Epasarrs Einfluss die Biotroniken der anderen Kreuzer angewiesen, mit jedem von uns zu kommunizieren – ungeachtet seines Status. Wir hätten also die Möglichkeit, alle Bionischen Kreuzer für eine Übernahme vorzubereiten. Zephyda, bestimme du die Zusammenstellung der Einsatzgruppen."
Zephyda war damit einverstanden. Aber sie tat sich schwer mit der Zuteilung. Es war sinnvoll, wenn sie selbst, Rhodan, Rorkhete und Atlan je eine Gruppe leiteten. Aber welche der anderen Frauen kam in Frage für die Leitung der fünften Gruppe?
Mavrip nahm ihr diese Entscheidung ab, indem sie sagte: „Ich hätte keine Probleme, mit der Unglücksruferin zu gehen. Mein Glück hebt ihr Unglück auf, also kommen wir bestimmt zurecht."
Zephyda war erleichtert. „Einverstanden. Bjazia?"
Bjazia nickte. „Wenn ich das Kommando habe?"
„Ohne deine üblichen Unkereien", stimmte Mavrip zu.
Eine dritte Frau stellte sich neben die beiden.
„Akluhi?", fragte Zephyda erstaunt. Sie hatte immer gedacht, Akluhi könne die beiden selbst ernannten Prophetinnen nicht besonders gut leiden. „Möchtest du die Dritte sein?"
Die Angesprochene nickte dazu nur.
Danach ging alles viel einfacher. Zephyda teilte Atlan den Mann Grezud und die Frau Chaski zu.
Rhodan erhielt Lama und Vyalla zugewiesen, Rorkhete Usnia und Luhla, und Lajona und Daila blieben damit für Zephyda übrig.
Die Zugehörigkeiten waren damit getroffen. Es galt nur noch, die Ziele zu bestimmen. Rorkhete wählte einen Kreuzer aus, der in 700 Metern Entfernung geparkt war. Bjazia übernahm das daneben stehende Raumschiff und Zephyda eines, das auf der entgegengesetzten Seite stand, in 800 Metern Entfernung.
Atlan und Rhodan wagten sich am weitesten hinaus. Sie wollten sich in dieselbe Richtung wie Zephyda begeben, aber ihre Ziele waren eineinhalb und zwei Kilometer entfernt.
Der Einsatz konnte beginnen. Sie legten ihre Schutzanzüge an und gingen von Bord. Sie machten einen Sprechtest, indem sie durchzählten. Die Verbindung war ausgezeichnet. Die fünf Gruppen konnten jederzeit untereinander und mit Echophage und Epasarr Verbindung aufnehmen.
Die Sicht war gut. Der Bionische Kreuzer, der ihr Ziel war, schien zum Greifen nahe. Zephyda übernahm die Führung.
„Entsichert eure Waffen!", befahl sie Lajona und Daila.
„Nützen die Waffen überhaupt etwas?", fragte Daila. „Unser Gegner ist doch ein körperloses Wesen.
Bloß ein Nebel."
Zephyda konnte sich auch nicht vorstellen, wie man einem Nebel mit Strahlenwaffen beikommen konnte. Aber die Waffen vermittelten eine gewisse Sicherheit. Und wer konnte schon behaupten, dass ihr Gegner unverwundbar war. Der Nebel war vielleicht nur eine Begleiterscheinung. Eine Art Schatten ihres Feindes. „Der Nebel muss materielle
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