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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sehen, alles andere war im Nebel versunken. Von ihren Köpfen stiegen rauchige Wirbel auf. Aber Zephyda war überzeugt, dass es umgekehrt war und die Nebelwirbel wie Bohrer in ihre Köpfe eindrangen.
    „Lauft zur SCHWERT zurück!", rief Zephyda den beiden Motana zu, die wild um sich zu schlagen begannen, als würden sie einen Kampf gegen einen unsichtbaren Feind austragen. „Lauft um euer Leben, bevor es zu spät ist!"
    Aber Lajona und Daila rührten sich nicht vom Fleck. Sie bewegten sich nicht mehr, standen wie erstarrt. Auch Zephyda war es plötzlich unmöglich, sich von der Stelle zu rühren. Sie war wie gelähmt, außerstande, sich gegen das, was mit ihr passierte, zu wehren.
    Ist dies das Ende?, fragte sie sich. Damit wollte sie sich nicht abfinden. Sie bäumte sich gegen die unheimliche Gewalt auf, die von ihr Besitz ergreifen wollte.
    „Wir werden angegriffen!", schrie sie in dem Bewusstsein, dass alle sie hören konnten. „Wir sind verloren ... Rettet euch vor..."
    Ihr gehört Vanidag! Die Worte blitzten in ihrem Geist auf.
    Vanidag! War das der Name ihres Mörders?
    Konnte Nebel überhaupt einen Namen haben? Beinahe hätte sie hysterisch zu lachen begonnen.
    Und auf einmal sah sie ihn. Es war die Gestalt eines vielarmigen Riesen, der nicht einmal entfernt einem Motana ähnelte. Die riesige, vielgliedrige Gestalt eines schrecklichen Ungeheuers. Und das Ungeheuer hatte Tausende Gestalten und Gesichter.
    Das war also Vanidag. Er beugte sich zu ihr und ihren Gefährtinnen herab und verschlang sie.
    Zephyda fühlte sich plötzlich als Vanidag. Sie war in dem Ungeheuer aufgegangen und wurde zu ihm.
    Aber sie beherrschte Vanidag nicht. Sie rieb sich beim Kampf in diesem schrecklichen Nebelkörper auf und wurde dabei immer schwächer.
    Gib mir dein S'toma, Zephyda, und sei eins mit allen Zeiten.
    So also starben Vanidags Opfer, dachte Zephyda einen letzten Gedanken, bevor ihr die Sinne schwanden. Sie dämmerte in Frieden hinüber in ein anderes Sein.
    Mit einem Schlag kam Aufruhr über sie. Etwas störte ihren Frieden. Sie wehrte sich mit aller Gewalt dagegen. „Zephyda! Zephyda!" Was für eine grässliche Stimme. „Zephyda, komm zu dir! Ich bin es, Atlan."
    Sie schlug die Augen auf und sah das vertraute Gesicht des Arkoniden über sich. Sie verspürte keine Erleichterung über seine Anwesenheit. Kaum, dass sie ihn erkannte, übermannte sie der Zorn. „Daila?
    Lajona?", hörte sie sich sagen. Sie erkannte ihre eigene Stimme nicht.
    „Die beiden sind wohlauf ... den Umständen entsprechend. Jedenfalls sind sie am Leben." Atlan sah sie mit seltsamem Blick an. „Und du? Wie geht es dir? Ich möchte den Boden küssen, dass du noch lebst."
    „Ich hindere dich nicht daran", sagte sie kühl, machte sich los und stand auf. „Du findest den Weg zurück alleine?"
    „Ich habe dir das Leben gerettet, Zephyda. Ist das nichts?"
    „Es ist nicht genug", sagte sie nur. Sollte es Atlan verstehen oder nicht. Im Moment wollte sie nur zurück zur SCHWERT und schlafen.
     
    *
     
    Aus Epasarrs Warte verlief zunächst alles gut. Die fünf Gruppen kamen ungehindert voran. Es gab keine ungewöhnlichen Nebelballungen. Fünfmal wurde gemeldet: „Keine besonderen Vorkommnisse."
    Beinahe hätte Epasarr schon gemütlich die Füße hochgelegt und ein wenig mit „seiner" Biotronik gesprochen.
    Aber plötzlich kippte die Situation.
    Die fünf Gruppen waren etwa zehn Minuten unterwegs, als plötzlich Panik unter ihnen ausbrach. Der Beistand hörte, dass Zephyda ihre Begleiterinnen aufforderte, zur SCHWERT zurückzukehren, dann ... ... verstummte die Epha-Motana.
    Epasarr schoss das Blut in den Kopf. Nicht ausgerechnet die Epha-Motana! „Selboo! Feuer frei!", keuchte er. Der düstere Motana sendete ihm vom Sessel des Kanoniers aus Ablehnung. „Kommt nicht in Frage. Wir würden alle unsere Expeditionen gefährden und dem Nebel aller Wahrscheinlichkeit nach keinen effektiven Schaden zufügen."
    „Der Todbringer hat Recht", erklärte Echophage. „Wir können nichts tun."
    Übergangslos erfüllte Stimmengewirr die Zentrale.
    „Schwestern – sammeln!" Das war Mavrip.
    „Zephyda, ich komme!", war Atlans Stimme zu vernehmen.
    „Los! Zur Epha-Motana!" Usnia.
    Oder Vyalla. Epasarr konnte ihre Stimmen nicht genau unterscheiden.
    „Larua! Vyalla!", rief Rhodan. „Nicht den Kopf verlieren. Bleiben wir zusammen."
    Epasarrs Blick irrlichterte durch die SCHWERT. Hier drinnen war alles so ruhig, während dort draußen die anderen

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