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2235 - Todesspiele

Titel: 2235 - Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gelungenen Witz, prustend und keuchend, als hätte er den Verstand verloren. Sie starrte ihn an, entsetzt und sprachlos, und sah das Glitzern in seinen Augen, das fiebrige Funkeln, aus Wahnsinn geboren.
    Er ist tatsächlich verrückt, dachte sie schockiert. Bei allen Sternen, er ist irrsinnig. Der Druck der vergangenen Monate war zu viel für ihn.
    Und wenn Rogolov Traminer, der skrupellose, eiskalte, gefühllose Syndikatsboss, dem Wahnsinn anheim fallen konnte, dann war alles möglich. Dann musste stimmen, was er sagte. Dann blieben ihnen tatsächlich nur noch drei Tage.
    Plötzlich fror sie. Es war heiß im Weißen Casino, aber sie fror trotzdem. Drei Tage und dann ... der feurige Tod.
     
    4.
     
    7. April 1332 NGZ, 14:09 Stationszeit
     
    Thau hatte den Vormittag im Weißen Casino des Alpha-Sektors verbracht, am Holoroulette und den Kartentischen, wie er es immer tat, seit er in der Raumstation eingetroffen war. Er hatte viel gewonnen und auch wieder verloren, um kein Misstrauen zu erregen, Zehntausende von Galax, die eigentlich dazu gedacht waren, seine Flucht zu finanzieren, aber jeder Fluchtweg war seit Monaten abgeschnitten.
    Der Hyperimpedanz-Schock, wie die Bewohner der Milchstraße das Phänomen nannten, hatte dafür gesorgt, dass er in diesem abgelegenen Raumsektor festsaß, an Bord einer Station, die unaufhaltsam in die Sonne Bart Spurr stürzte.
    Dem Tod entgegen.
    Thau war mit dem Tod vertraut.
    Seit er seine Heimatgalaxis Sharitme verlassen hatte, war ihm der Tod auf den Fersen. Und wäre er nicht aus der Gewalt dieses von ihm gehassten Friedensfahrers entkommen, würden seine Gebeine bereits verrotten, auf irgendeinem namenlosen Planeten entlang der Universellen Schneise, weit entfernt von dem Ort, an dem er sich jetzt befand.
    Der Magier schnatterte spöttisch vor sich hin, während er auf seinen langen Beinen durch den dämmerigen Korridor zu dem Kabinentrakt am Rand des Boulevarddecks stakste. Der Friedensfahrer hatte ihn unterschätzt. Arrogant wie alle seiner Art hatte er auf das Kerkerfeld vertraut, das seinen Gefangenen umfing, und nicht mit Thaus speziellen Fähigkeiten gerechnet. Der Macht der Illusion.
    Er hatte dem Friedensfahrer vorgegaukelt, dass er tot sei, leichenstarr, im Kerkerfeld gestorben, und der Friedensfahrer hatte das Feld abgeschaltet, um die vermeintliche Leiche zu entsorgen.
    Ihn zu töten war ein Kinderspiel gewesen. Thau war geflohen, von einem kosmischen Bahnhof zum anderen, über Millionen Lichtjahre hinweg, bis zur Milchstraße und weiter zur galaktischen Spielhölle im Orbit um Bart Spurr.
    Das CASINO UNIVERSO war ihm zunächst als idealer Ort erschienen, um unterzutauchen und seine weitere Flucht vorzubereiten. Hier war es kein Problem, an den Spieltischen das Geld zu gewinnen, das er brauchte.
    Und er hatte gewonnen, Hunderttausende von Galax, genug, um sich eine Passage auf einem Linienschiff zu einer der anderen Galaxien der Lokalen Gruppe zu kaufen, in denen es keine Bahnhöfe der Friedensfahrer gab, wie er hoffte. Wo es sicherer war.
    Zumindest einige Zeit.
    Denn er wusste, dass seine Häscher nicht aufgeben würden. Nicht nach dem, was er in Sharitme getan hatte – dem, was die Friedensfahrer als Verbrechen bezeichneten.
    Sie würden ihn suchen und nicht eher ruhen, bis sie ihn gefunden und ihm den Prozess gemacht hatten. Und nach der Verurteilung würde der Tod sein geringstes Problem sein ... Thau kniff den kurzen Schnabel zusammen und spürte, wie sich sein Gefieder sträubte. Entkörperlichung, dachte er schaudernd. Das Ende der materiellen Existenz, aber nicht des Geistes. Der Geist würde weiterleben und bis in alle Ewigkeit leiden ...
    Grimmig stakste er weiter.
    Ohne diesen vermaledeiten Hyperimpedanz-Schock hätte er die Milchstraße längst verlassen. Mit ein wenig Glück hätten die Verfolger seine Spur verloren. Aber so saß er in der Falle. Entweder würde er mitsamt der Station in die Sonne stürzen oder von einem Greifkommando der Friedensfahrer aufgespürt werden.
    Die Veränderung der hyperphysikalischen Konstanten würde sie behindern, doch nicht aufhalten. Sie würden kommen und ihn holen.
    Und solange er an einen Ort gefesselt war, gab es nichts, was er dagegen tun konnte.
    Thau erreichte sein Quartier, schob die Kodekarte ins elektronische Schloss und wartete, bis die Tür aufglitt. In der luxuriös möblierten Kabine war es noch heißer als im Korridor, aber als N'eichan war er an hohe Temperaturen gewöhnt. Seine Heimatwelt war ein

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