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2238 - Die Friedensfahrer

Titel: 2238 - Die Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wir haben im Bahnhof einen bedrohlichen Mangel festgestellt und sind losgeflogen, um welche zu besorgen. Sie reichen auch für dein Schiff aus. Du musst dich also nicht mehr mit diesen Halbklugen befassen." :Megthan Urthian nahm würdevoll den kleinen Behälter in Empfang und drehte sich zu seinem Raumschiff um. Cashibb folgte ihm mit genauso eleganten Bewegungen zur Schleuse des Raumers.
    Mit dieser Wendung hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte soeben mein einziges Druckmittel verloren. „Wir reden später darüber." Mehr sagte die Algorrian nicht. Sie drehte sich zu ihren Kindern um, schnaubte und preschte los, auf die Grasebene.
    Von den Fohlen schien die Anspannung sofort wieder abzufallen; ausgelassen setzten sie ihrer Mutter hinterher, froh, sich wieder ungehindert bewegen zu können.
    Le Anyante wird uns vielleicht ein paar Hinweise geben, überlegte ich. Sie war schon immer die Umgänglichere der beiden, und immerhin haben wir ihr Kind gerettet. Auch die Algorrian werden Mutterliebe kennen. Ich konnte nur hoffen, dass ihr Dank groß genug war, um sich gegen Varantir zu behaupten.
    Ich sah dem Friedensfahrer nach, der mit den Hyperkristallen im Innern seines Raumers verschwand. „Er wird sein Schiff wieder flugfähig machen und dann seine Mission fortsetzen." In Varantirs Augen glitzerte es spöttisch. Es schien ihn ungemein zu freuen, uns seine Überlegenheit spüren zu lassen.
    Mir war klar, dass wir von ihm nichts' erfahren würden. Der Umstand, dass wir sein Leben gerettet haben, interessiert ihn nicht im Geringsten. Wir konnten also nur hoffen, dass Le Anyante uns etwas mehr verriet. Mit Gewalt würden wir nichts erreichen.
    Andererseits brachte ich ein gewisses Verständnis für die Algorrian auf.-Ihr Leben währte, wenn auch in immer wieder inkarnierter Form, seit Jahrmillionen. Was sie in dieser Zeitspanne erlebt und gesehen hatten, ging weit über unseren Horizont hinaus. Sie hatten beobachtet, wie Zivilisationen und Hochkulturen aufgestiegen und wieder untergegangen waren. Wie ihr eigenes Volk mehrmals der Degeneration anheim gefallen war, bis es sich schließlich wieder an einer neuen Aufgabe aufrichten konnte.
    Und sie hatten herausgefunden, dass ihr Volk schließlich ausgestorben war, erloschen wie eine winzige Kerze in einem gewaltigen Orkan.
    Auch wenn sie vorher schon so gewesen sein sollten - das alles hatte verhindert, dass sie sich änderten. Hinzu kam, dass sie in der Tat schlicht und einfach Genies waren und von vornherein arrogant auf all die herabsahen, die nicht über ihr. Wissen und Niveau verfügten.
    Unterschied ich selbst mich nicht durch die Erfahrungen, die ich im Verlauf von knapp 2000 Jahren gemacht hatte, von meinen Mitmenschen mit normaler Lebensspanne? Reagierte und dachte ich nicht ganz anders als sie?
    Ich versuchte, diese Gedanken zu verdrängen, aber es gelang mir nicht ganz. Lag es an Devolter II oder den Algorrian, dass ich so ausführlich über mich selbst nachdachte? Darüber, was mich „ticken" ließ?
    Seit ich der USO beigetreten war, ließ ich mich wieder mit Roi Danton ansprechen. Ich fragte mich, ob diese Entscheidung, die ich damals aus bestimmten Gründen getroffen hatte, richtig gewesen war.
    Roi Danton war nichts anderes als ein Indiz dafür, dass ich noch immer vor dem übermächtigen Schatten meines Vaters floh. Vielleicht würde ich mich erst endgültig davon befreien können, wenn ich mich dazu bekannte, Michael Reginald Rhodan zu sein.
    Immerhin war davon das Michael eigenständig. Ich musste endlich lernen, auch zu dem Reginald - nach meinem Patenonkel Bull - zu stehen. Dem Rhodan würde ich sowieso niemals entgegen können.
    Ich riss mich zusammen. „Nutzen wir die Zeit für weitere Analysen", sagte ich. „Speichern Sie alle verfügbaren Daten, legen Sie Dokumentationen an. Ich will Monkey einen lückenlosen Bericht über diesen Vorfall erstatten. Lassen Sie nichts unerwähnt, auch wenn es unwichtig erscheint!"
    Der Morgen des neuen Tages war schon angebrochen, als Cashibb wieder zum Vorschein kam. Er stolzierte auf seinen vier Beinen zu uns herüber. ■ „Der Einbau der Kristalle ist abgeschlossen", sagte er. „Megthan kann seine Mission fortführen."
    Ich betrachtete ihn nachdenklich. Einen halben Tag hatte der Friedensfahrer dafür benötigt. Dieser Wert allein besagte natürlich gar nichts. Ich wusste nicht das Geringste über dieses Raumschiff und seine Spezifikationen. „Ausgezeichnet." Wie aus dem Nichts erschienen stand Varantir

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