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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nackter Gewalt erzwungen und war oft nichts anderes als eine Totenruhe. Die Kybb jagten unser Volk. Sie sahen in uns Schota-Magathe Symbole für die alte Ordnung. Wir besaßen keine Flotte, nicht einmal persönliche Waffen, aber sie spürten, dass wir für sie gefährlicher waren als jede Flotte von Kriegsschiffen."
    Keg Dellogun schöpfte gurgelnd Atem. „Sie hetzten uns ohne Erbarmen. Anfangs liefen ihre Bemühungen ins Leere. Die Kybb hatten an vielen Orten Widerstände zu brechen. Wir Schota-Magathe waren trotz der Wichtigkeit, der sie uns erachteten, nur ein Feind unter vielen. Und wir waren flink!"
    Der Schota-Magathe trommelte mit einer Hand stolz gegen die Brust. Vom Gang drang das Aufklatschen der Schwanzflosse in die Krankenstation. „Wir teleportierten ihnen davon. Aber am Ende waren es einfach zu viele Jäger. Unsere Fähigkeit zur Teleportation erlaubt es uns, weite Entfernungen zurückzulegen, selbst von System zu System. Aber nach einem langen Sprung benötigen wir viel Zeit, unsere Kräfte zu regenerieren. Zeit, die uns die Kybb nicht gaben. Immer mehr Angehörige meines Volkes wurden von ihnen gestellt und ermordet. Mein Volk erlosch, zerfiel in Individuen und Splittergruppen, die auf sich allein gestellt zu überleben suchten."
    „Und es ist euch gelungen", stellte Rhodan fest. „Ja, um einen hohen Preis. Die Kybb festigten ihre Herrschaft. Als nach Jahrhunderten die Überlebenden sich vorsichtig aus ihren Verstecken wagten, Stellten sie fest, dass ihre Zahl auf einen Bruchteil ihrer früheren zusammengeschrumpft war. Ein Kampf gegen die Kybb, für den mein Volk nicht gerüstet war - es war niemals für irgendeinen Kampf gerüstet gewesen, das macht uns aus -, wäre aussichtslos gewesen. Also beschlossen die Überlebenden, sich auf eine den Kybb unbekannte Wasserwelt zurückzuziehen und dort zu bleiben, bis ihre Herrschaft vorübergezogen sein würde, wie ein Sturm über das Meer fegt.
    Inzwischen sind aus der einen Welt etwa ein Dutzend geworden. Irgendwann glätten sich wieder alle Wogen. Man muss nur Geduld haben."
    „Ich danke dir für deine Offenheit, Keg Dellogun", sagte Rhodan. „Was du uns berichtest, ist sehr aufschlussreich. Aber eines ist mir nicht klar: Wieso hat Rorkhete uns nicht schon vor langem die Geschichte deines Volkes berichtet?"
    Keg Dellogun schnaubte. Verächtlich?, fragte sich Rhodan unwillkürlich. „Rorkhete war ein Kind, als wir ihn fanden. Und er ist es immer noch. Wird es immer bleiben!"
    Rhodan hatte einen wunden Punkt berührt. Er beschloss, für den Augenblick nicht auf ihm zu beharren. Es gab eine viel wichtigere Frage, die ihm auf der Zunge brannte. „Keg Dellogun ...", begann der Terraner. „Du hast vorhin gesagt, du könntest Lotho Keraete nicht helfen ..."
    „Das ist richtig. Ein mächtigeres Wesen als ich könnte es aber. Möglicherweise."
    „Ein wertvoller Hinweis, für den wir dir dankbar sind. Aber du hast vorhin gesagt, dass du keine Hilfe mehr holen könnest. >Nicht mehr<. Wieso das? Wieso >nicht mehr    Keg Dellogun versteifte sich. „Du wirst mich missverstanden haben", gurgelte er beiläufig, aber seine in der Bewegung erstarrte, steil aufgerichtete Schwanzflosse strafte ihn Lügen. „Nein", schaltete sich jetzt Atlan ein. Instinktiv war er zum selben Schluss wie Rhodan gekommen: Der Schota-Magathe verbarg etwas vor ihnen. Und dieses Etwas schien so wichtig, dass er bereit war, das Risiko einer Konfrontation mit Keg Dellogun einzugehen. „Ich habe es auch gehört. Was hast du damit gemeint?"
    „Das ...", Keg Dellogun erbebte. „Das geht euch nichts an! Was seid ihr für Wesen, die die Aura von Schutzherren für sich beanspruchen, aber grausamer und unerbittlicher sind als die Kybb! Ich bin euch keine Rechenschaft schuldig!"
    Mit einem Aufbäumen, das den Boden unter den Füßen Rhodans und Atlans erzittern ließ, stieß sich Keg Dellogun aus der Kabine heraus und robbte den Korridor entlang.
    Die beiden Gefährten sahen ihm nach, bis er im Antigravschacht verschwunden war. Keiner von ihnen machte einen Versuch, den Schota-Magathe aufzuhalten. Sie spürten, dass es sinnlos gewesen wäre.
    Als schließlich auch die Schwanzflosse Keg Delloguns im Schacht verschwunden war, murmelte Rhodan nur: „Treffer."
    „Und versenkt." Dem Arkoniden standen Tränen der Erregung in den Augen. „Bin gespannt, ob er jemals wieder mit uns spricht...
     
    7.
     
    Keg Dellogun wälzte sich aus dem Antigravschacht der Höhle entgegen. Seine Bewegungen waren

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