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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ruckartig, seine Schwanzflosse kratzte über den Boden, erzeugte ein schrilles Geräusch, das Venga - immer noch von der durchgemachten Nacht mitgenommen - aus dem Halbschlaf hochschnellen ließ, in den sie gefallen war.
    Der Schmerz, der sie durchzuckte, als sie mit ihrem verletzten Fuß auftrat, tat ein Übriges, um die Motana zurück in die Welt der Wachen zu holen.
    Was war in das Wasserwesen gefahren? Zugegeben, Keg Dellogun war ruppig aufgetreten, aber sie hatte seine Unnahbarkeit als Maske begriffen, mit deren Hilfe er sich vor den Ansprüchen seiner Umwelt schützte. Eine Reaktion. Dass das Orakel wie eine halbstarke Motana durch die Gegend ziehen und seinen Unmut an seiner Umwelt auslassen würde, hätte Venga nicht für möglich gehalten.
    Was hatten Rhodan und Atlan mit dem Wasserwesen angestellt?
    Venga nahm sich vor, den Terraner darauf anzusprechen. Später, wenn sie hier...
    Das leise Zischen, mit dem sich seine Tür öffnete, durchzuckte Venga wie ein Stromstoß. Der Moment, auf den sie gewartet hatte, war gekommen.
    Was jetzt? Venga hatte sich eigentlich in eine Nische drücken, mit der Wand verschmelzen wollen.
    Aber jetzt erschien ihr der Gedanke als völlig unpraktikabel. Es gab keinen besseren Weg, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Venga hörte Schritte. Durch die offene Tür fiel ein Schatten in den Korridor.
    Schnell!
    Venga löste sich von der Wand, gegen die sie sich gestützt hatte, und humpelte los, der offenen Tür entgegen.
    Im selben Moment trat er heraus. Rorkhete.
    Als der gedrungene Shozide die Schläge hörte, mit der Vengas Krücken aufsetzten, verharrte er in der Bewegung und beäugte die Motana aus seinen Augenschlitzen. Misstrauisch, wie es Venga schien, aber das mochte nur Einbildung sein. Venga war inzwischen davon überzeugt, dass es buchstäblich nichts gab, was man sich nicht einbildete, wenn man nur lange genug herumsaß und wartete.
    Venga zwang einen unverfänglichen Gruß hervor und humpelte an dem Shoziden vorbei. Der Moment, ihn anzusprechen, war noch nicht gekommen. Erst galt es zu beobachten, sich zu vergewissern. Die Motana musste beinahe die gesamte Länge des Korridors zurücklegen, bevor sie die Schritte vernahm, die anzeigten, dass der Shozide aufgehört hatte, ihr nachzustarren. Die Botin zählte bis drei, um sicherzugehen, und verdrehte den Kopf.
    Der Korridor war verlassen.
    Gut! Und schlecht, wie sich gleich darauf herausstellte, als sie keuchend am Antigravschacht anlangte. Der Schacht war leer. Sie war zu langsam gewesen. Das endlose Warten ... umsonst.
    Venga hätte am liebsten laut geflucht, ließ es aber sein. Kein Grund, das halbe Schiff darauf aufmerksam zu machen, dass sie versagt hatte. Denn versagt hatte sie. Oder doch nicht? Die SCHWERT war ein kleines Schiff. Rorkhete konnte sich nicht in Luft aufgelöst haben, und er hatte zwar niedergedrückt gewirkt, aber nicht so sehr, dass er durch ein Schott nach draußen gegangen wäre.
    Wohin konnte er sein? Nach oben? Nein, in Deck 4 befanden sich Zephyda und die Quellen. Das Letzte, was Rorkhete anstrebte, würde die Gesellschaft der halben Mannschaft sein. Also nach unten.
    Vielleicht zu Selboo? Der Todbringer schien Venga manchmal wie geschaffen als Gefährte für Rorkhete. Beide waren Einzelgänger, beide schienen eine Last mit sich zu tragen, unter der sie zu zerbrechen drohten.
    Venga trat in den Schacht, schwebte nach unten. Als sie das Deck 2 erreichte, in dem sich die Zentrale des Todbringers befand, stieg sie einem Gefühl folgend nicht aus. Nein, nicht Selboo. Was hätten er und Rorkhete einander schon zu geben? Weltschmerz? Davon hatte jeder der beiden im Übermaß.
    Nein, Rorkhete würde das Vertraute suchen. Venga kannte diese Sehnsucht. Es gab einen versteckten Hain im Blütegürtel von Kimte, den kein anderer kannte. Immer wenn sie traurig war, zog sie sich dorthin zurück. Allein dort zu sein gab ihr schon Kraft.
    Venga verließ den Antigravschacht im Hangar der SCHWERT. Drei Trikes standen in der Halle, die Fahrzeuge, die - wie Rhodan ihr gesagt hatte Rorkhete mit an Bord gebracht hatte. Die SCHWERT war von Motana gebaut worden, die Trikes stammten von Shoziden, mussten für Rorkhete ein Bindeglied zu seiner Vergangenheit sein.
    Doch sie schien sich zu irren. Rorkhete war nirgends zu sehen. Sie ging in den rückwärtigen Teil des Hangars, wo in einer separaten Kammer die Trikes gelagert wurden. Neugierig blickte Venga in die Kammer und ...
    Starke Hände packten die Motana und

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