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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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musste die Kinder zurechtgewiesen haben. „Was willst du?", wandte sich das Wasserwesen erneut an Rorkhete. In der Stimme lag eine Härte, die Venga frösteln ließ. „Ich will, dass du mich endlich gerecht behandelst."
    Rorkhete sprach so leise, dass Venga Mühe hatte, ihn durch die schnaubenden Atemzüge Keg Delloguns zu verstehen. „Was ist das für eine merkwürdige Bitte? Wir haben nie etwas anderes getan!"
    Venga glaubte schon, dass Rorkhete der Mut verlassen hätte, als der Shozide flüsterte: „Das ist nicht wahr."
    „Du nennst mich einen Lügner?" Etwas knallte scharf auf den Boden. Keg Delloguns Schwanzflosse, mit der er seine Worte unterstrich?
    Weiter, Rorkhete!, dachte Venga. Du hast einen wunden Punkt getroffen. „Nein, das würde mir nie einfallen. Aber das ändert nichts daran, dass du mich ungerecht behandelst."
    Keg Dellogun schnaubte. „Das ist Unsinn. Nenn mir ein Beispiel! Nur eines! Ohne uns wärst du längst tot, wärst niemals zu einem Erwachsenen geworden. Wieso sollten ausgerechnet wir dich ungerecht behandeln?"
    „Das frage ich mich auch. Vertraust du mir nicht?"
    Keg Delloguns Antwort ließ einige Sekunden auf sich warten. Das Wasserwesen schien aufrichtig verblüfft. „Natürlich tun wir das!"
    „Wieso hast du dann Rhodan und Atlan Dinge enthüllt, die du mir verschwiegen hast? Sie sind ehrlich, ja, aber sie sind von jenseits vom Sternenozean. Ein Zufall hat sie nach Jamondi verschlagen."
    „Sie kämpfen gegen die Kybb - wie wir!"
    „Weil ihnen keine Wahl bleibt, wollen sie zurück in ihre Heimat." Ein Seufzer. „Und sie kämpfen, weil sie die Herrschaft der Kybb für ungerecht halten. Aber das tue ich auch - und ich habe mein ganzes Leben lang gegen sie gekämpft! Wieso verschweigst du mir Dinge?"
    „Ich? Wie..."
    „Mykronoer. Der Graue Autonom, Ka Than."
    „Was ist damit? Du warst es doch, der unbedingt darauf bestanden hat, die beiden einer weiteren Prüfung zu unterziehen. Dieser Flug findet statt, weil ich deinem Wunsch Folge leiste! Was ist daran ungerecht?"
    „Darum geht es nicht." Rorkhetes Stimme war jetzt leise, aber fest. „Wieso habe ich erst gestern von Ka Than erfahren?"
    „Was? Ich ..."
    „Wieso erst gestern? Du hattest jahrelang Zeit!"
    „Ich ..."
    „Ich will es endlich wissen. Und noch etwas ..." Rorkhete holte so laut Luft, dass es Venga auf dem Korridor hören konnte. „Was verschweigst du mir noch?" Von Keg Dellogun kam keine Antwort.
    Ohoh!, dachte Venga
     
    11.
     
    Die blendenden Farben blieben hinter ihnen zurück, abgeschnitten von grauen Mauern, die unvermittelt von allen Seiten aufragten. Dämmerlicht umfing Rhodan, Atlan, Zephyda und den nach wie vor reglosen Lotho Keraete, die farblose Welt kehrte zurück.
    Rhodan hieß sie mit klopfendem Herzen willkommen. Hütet euch vor den Farben!, hatte Keg Dellogun ihnen aufgetragen. Der Terraner glaubte die Warnung des Schota-Magathe jetzt zu verstehen.
    Die grauen Mauern, die eben noch Rhodan und seine Begleiter zu erdrücken drohten, rückten ab, formten einen riesigen Saal. Wer seid ihr?
    Die Stimme kam wie aus weiter Ferne. Sie sprach ein klares Jamisch. Rhodan verstand jedes Wort.
    Doch etwas stimmte nicht mit ihr. Etwas war merkwürdig... Wer seid ihr?
    Die Stimme wurde lauter, drängender. „Da vorne!", rief Zephyda im selben Moment. „Seht ihr ... es? Was ist das?" Zephydas Worte hallten durch den Saal, wurden von den fernen Wänden wie Echos zurückgeworfen'.
    Der Blick des Terraners folgte dem ausgestreckten Arm der Motana. Am Ende des Saals erhob sich eine Statue, mehrfach so groß wie ein Mensch. Und sie ähnelte einem Menschen. Rhodan konnte keine Einzelheiten erkennen keine Überraschung, im Gegenteil, es passte ins Bild, sie befanden sich immer noch in der Schattenstadt -, doch er war sich sicher, eine humanoide Gestalt zu erkennen. Eine Gestalt, die auf einem Thron saß. Ein Herrscher. Wer seid ihr?
    Wieder ertönte die Stimme. Und jetzt verstand Rhodan, was ihn an ihr so merkwürdig berührte: Die Stimme besaß keinen Hall, als würde sie nicht von der Luft getragen, sondern spräche direkt in seinem Kopf. „Hört ihr sie auch in euren Gedanken?", fragte Rhodan. „Die Stimme?" Atlan und Zephyda nickten.
    Der Terraner sah kurz zu Lotho Keraete. Eine Stimme, die in die Gedanken eindrang. Musste der Bote von ES sie nicht vernehmen?
    Lotho Keraete rührte sich nicht.
    Rhodan wandte sich wieder an seine Gefährten. „Die Stimme muss dem Grauen Autonomen gehören. Sehen wir ihn

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