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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Skepsis wich aus Kischmeides Zügen. „Das freut mich, aber das hieße, dass du den Flug nach Mykronoer mitmachen müsstest - und ich auf deine Dienste zu verzichten hätte."
    Ganz genau! Nach Mykronoer!, dachte Venga. Die Botin versuchte sich, die Welt des Autonomen vorzustellen. Niemand könne ihn angreifen, hatte Keg Dellogun behauptet. Die Welt des Autonomen musste ein aufregender Ort sein! Und falls nicht, blieb immer noch Rorkhete. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Shoziden. Venga gedachte herauszufinden, was. Aus Neugierde - und dem Impuls zu helfen: Rorkhete wirkte so elend, Venga konnte es nicht tatenlos mit ansehen. ,Venga spürte, dass Kischmeide schwankte. Noch ein, zwei gut gezielte Argumente, und ihr Widerstand würde in sich zusammenfallen. „Welche Dienste? Mit dem Fuß ...", sie zeigte auf das- geschwollene Glied, dessen Verband inzwischen vor Dreck starrte, „... bin ich hier doch zu nichts nütze. Ich liege nur rum und - die Geister der alten Frauen mögen mich davor behüten! ■- komme vielleicht auf dumme Gedanken!" Venga hielt die Hand vor den Mund, als mache ihr die plötzliche Erkenntnis zu schaffen. „Hm, da ist etwas dran", gab Kischmeide zu.
    Venga jubelte innerlich. Gleich hatte sie es geschafft! Sie holte zum letzten Schlag aus. „Auf der SCHWERT dagegen wäre ich dir mehr als nur nützlich. Ich würde dir selbstverständlich ausführlich Bericht über alles erstatten, was sich an Bord ereignet. Das wäre beinahe so gut, als wenn du selbst..."
    „Den bekomme ich ohnehin."
    „Was ...? Wie das?"
    „Ich hatte daran gedacht, eine meiner Wegweiserinnen auf die SCHWERT..."
    Venga sprang entsetzt auf, berührte dabei mit ihrem verletzten Fuß den Boden. Der Schmerz, der sie durchzuckte, ließ sie eine militärisch steife Haltung annehmen. „Majestät", japste sie im Bemühen, das Aufkeuchen hinunterzuzwingen. „Es steht mir nicht an, mich in deine Entscheidungen einzumischen, aber in unserer schwierigen Lage benötigen wir die Wegweiserinnen auf Tom Karthay! Niemals hatten wir Aufgaben von größerer Tragweite zu bewältigen. Das braucht Erfahrung und Übersicht, wie sie nur erfahrenen Wegweiserinnen zu Eigen ist. Ich dagegen bin in jeder Hinsicht entbehrlich und..."
    Kischmeide stoppte Vengas Redefluss mit einem Auflachen. „Genug. Es reicht, ich habe verstanden.
    Du willst unbedingt auf die SCHWERT, was?"
    „Ich wäre bereit, mich trotz meiner schweren Verletzung zu opfern."
    Kischmeide grinste jetzt breit. „Ah, so ist das! Unter diesen Umständen ..."
    „Du schickst mich auf die SCHWERT?" Venga musste sich beherrschen, nicht auf Kischmeide zuzuspringen und sie zu umarmen. Die Majestät pflegte zwar einen unkonventionellen Führungsstil, doch eine solche Geste wäre dann doch zu weit gegangen. „Ja, aber unter zwei Bedingungen."
    „Was immer du willst! Was sind die Bedingungen?"
    „Du setzt dich sofort wieder auf diese Bank. Vorsichtig. Und bleibst sitzen, bis meine Leibärztin dir Krücken bringt, die die Bezeichnung verdienen, und deine Blasen mit Salbe behandelt hat."
    „Selbstverständlich! Und die zweite?"
    „Stell auf der SCHWERT keinen Unsinn an! Verstanden?
     
    4.
     
    Rorkhete erwies sich als eine weit geringere Hilfe, als Rhodan erwartet hatte. Der Terraner hatte gehofft, dass eine Aufgabe den Shoziden aus seiner merkwürdigen Starre befreien, ja ihm vielleicht sogar die Zunge lockern würde.
    Nichts von beidem trat ein. Der Shozide folgte Rhodan stumm durch die verschiedenen Decks der SCHWERT und äußerte sich nur, wenn der Terraner ihn direkt ansprach.
    Rhodan ließ sich nicht beirren. Er sprach seine Gedanken laut aus, auch wenn es keine Anzeichen dafür gab, dass Rorkhete ihm auch nur mit flüchtigem Interesse lauschte. Aber wie lautete doch das alte terranische Sprichwort? „Der stete Tropfen höhlt den Stein." Vielleicht konnte er ja in Rorkhete irgendetwas auslösen. „Wir haben nicht mehr so viel Platz wie bislang", führte Rhodan aus, als sie den Hangar hinter sich ließen. „Die SCHWERT besitzt zwar dank der Tatsache, dass sie durch die Psi-Fähigkeiten der Motana angetrieben wird, ein ungewöhnlich hohes nutzbares Volumen, aber sie ist dennoch ein kleines Schiff. Und morgen werden nicht nur die Orakel eintreffen."
    Rorkhete reagierte nicht auf Rhodans unausgesprochene Einladung nachzufragen.
    Deck 1, in dem neben dem Hangar und der Bodenrampe diejenigen Aggregate untergebracht waren, ohne die auch ein Schiff wie der Bionische Kreuzer nicht auskam,

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