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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Art von Hilfe nötig hatte. Rorkhete der Nomade sagte auf dem Rückweg zur SCHWERT kein Wort. An sich war das kein Grund zur Beunruhigung, doch Rhodan glaubte zu spüren, dass eine neue Sorge auf dem Shoziden lastete.
    Nur welche?
    Rhodan war der schwelende Konflikt zwischen dem Shoziden und Keg Dellogun nicht entgangen. Wie auch? Er war für Rhodan nur allzu leicht nachvollziehbar: auf der einen Seite der „Sohn", der es offenbar satt hatte, sich den Wünschen seiner Eltern zu fügen, auf der anderen Seite der „Vater", .der schon immer über den Sohn bestimmt hatte und keinen Grund sah, es jetzt anders zu tun.
    Oder hatte der Konflikt ganz andere Gründe? Es war eine grundlegende menschliche Eigenschaft, die eigene Sichtweise der Dinge auf andere Wesen zu übertragen. Der Vater mochte fünf Meter lang sein und einer irdischen Seekuh ähneln, der Sohn ein stämmiger Humanoide, einen Kopf kleiner als Rhodan und beinahe genauso breit wie hoch, und doch ordnete Rhodans Verstand sie, ohne zu zögern, in ein menschliches Verhaltensschema ein, trotz der für das Gegenteil sprechenden Erfahrung von dreitausend Jahren.
    Zephyda und Atlan verabschiedeten sich noch auf der Ebene. Zephyda wurde bei der Ausbildung der Epha-Motana und der anderen Raumfahrer, der Quellen, gebraucht, Atlan vermittelte den zukünftigen Todbringern jene lebenswichtigen Kenntnisse, die über die bloße Bedienung der Paramag-Werfer hinausgingen: Theorie und Strategie des Raumgefechts.
    Ein knapper Kilometer trennte Rhodan und Rorkhete noch von der SCHWERT, und der Terraner hoffte insgeheim und - wie sich im Hangar des Kreuzers herausstellte - vergeblich darauf, dass der Shozide sein Schweigen bräche. Mit einem wortlosen Nicken verabschiedete sich Rorkhete, um sich in seine Hochschwerkraftkabine zurückzuziehen, in der er die meiste Zeit verbrachte. Womit, wusste niemand. Rorkhete hatte bislang keines der Besatzungsmitglieder zu einem Besuch eingeladen.
    Rorkhete verschwand einfach, wann es ihm passte, und tauchte wieder auf, ungerührt wie eine Maschine.
    Nur war er keine Maschine. „Rorkhete!", sagte Rhodan, als der Shozide sich zum Gehen wandte. „Ja?" Rorkhete klang überrascht. „Ich ... Hast du etwas Dringendes vor?"
    Der Shozide blickte Rhodan schweigend aus seinen tief in den Höhlen liegenden Augen an. Die Schlitze der Pupillen leuchteten rot. „Die Orakel wollen morgen an Bord kommen", sagte Rhodan. „Ich frage mich, wie wir sie unterbringen wollen. Schließlich sind sie Wasserlebewesen."
    „Sie kommen zurecht."
    „Davon gehe ich aus. Aber du bist der Einzige, der mit ihnen vertraut ist, der weiß, was für sie unverzichtbar und was unerträglich ist."
    „Sie sind genügsam."
    „Das hatte ich mir bereits gedacht." Rhodan formulierte seine nächsten Worte mit aller Vorsicht. Er wusste nicht, wie weit er bei Rorkhete gehen konnte. Wollte der Shozide nur eindringlich gebeten werden? Oder trieb er Rorkhete mit seiner Beharrlichkeit in die Enge, aus der er sich mit einer schnellen Flucht in seine Kabine befreien würde? „Trotzdem, auch genügsame Wesen haben ihre Ansprüche. Wenn du mir helfen könntest, die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen ... du wärst mir eine große Hilfe."
    Lange Sekunden verstrichen, bis Rorkhete antwortete. „Gut", sagte er dann leise, „ich helfe dir."
    Der Gang zum Blisterherzen dauerte eine halbe Ewigkeit. Eine Ewigkeit, die bei jedem einzelnen Schritt elend wehtat.
    Die Stöcke, die Venga als improvisierte Krücken benutzte, waren tatsächlich nicht mehr als Notbehelfe. Schloss Venga die Finger nicht fest genug um das Holz, drückten der Botin die Enden der Hölzer schmerzhaft in die Achseln. Aber die Finger fest genug zu schließen, damit das nicht geschah, hielt sie immer nur für kurze Zeit durch. Dann ...
    Verflucht, sie war eine Botin! Ihre Kraft lag in den Beinen, nicht in den Armen und Händen. Schweiß trat aus Vengas Handflächen, ließ ihre Finger abrutschen. Durch die Reibung bildeten sich Blasen, die wiederum durch das Abrutschen platzten und mit dem Schweiß in Berührung kamen. Die Blasen brannten augenblicklich wie Feuer, was es wiederum schwerer machte, die Stöcke fest genug zu umgreifen, wodurch sie ihr in die Achseln ...
    Venga war den Tränen nahe, als sie die Grenze zum Stummen Gürtel, in dem die Planetare Majestät von Tom Karthay residierte, erreichte. Sie zwang ein Lächeln auf die Lippen, als sie die Wachtposten passierte, lachte pflichtschuldig bei den gutmütigen

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