2241 - Die Todbringer
gefährlichen Waffe an.
Die Druckwelle erreichte die SCHWERT und schüttelte sie durch. Diesmal lag der Treffer ein paar Kilometer näher am Karthay-Ort. „Feldprojektion aufbauen!", stieß die Motana hervor. „Schnell!"
Sie mussten es auf gut Glück versuchen. Ein Treffer in Kimte hätte alle ihre Bemühungen um eine geschlossene Front gegen die Kybb-Cranar zunichte gemacht. Die Wirkung war so schon schlimm genug. Selbst wenn die Bewohner der Stadt nichts von dem Vorgang mitbekamen, hörten sie doch den Donner der Explosionen und rechneten vermutlich mit einem Angriff.
Die Schüsse erhöhten zudem die Gefahr einer Entdeckung durch die Kybb-Cranar. Deren Raumschiffe verfügten inzwischen über entsprechende Modifikationen für den Hyperraumflug. Jede Unachtsamkeit der Motana konnte dazu führen, dass sie die Spur nach Tom Karthay fanden.
Zephyda war sich darüber im Klaren, dass in diesem Fall ihr Kampf zu Ende wäre, bevor er richtig begonnen hatte.
Du wirst eine Raumfahrerin sein und dein Volk bei der Befreiung vom Joch der Kybb anführen. Du wirst...
Das waren die Worte Intakes gewesen, der Lokalen Majestät auf Ash Irthumos Insel Ore. Den Rest des Satzes ließ Zephyda lieber unvollendet. Ihre Gedanken wanderten zur Planetaren Majestät Tom Karthays. Wenn Gefahr für Kimte heraufzog, führte Kischmeides Weg garantiert zum Teich der Trideage. Die Orakel, die sich nach der Rückkehr von Mykronoer wieder in dem kalten Wasser niedergelassen hatten, erkannten mit ihren psionischen Sinnen sehr gut, welche Art Energien in die Oberfläche des Planeten einschlugen.
Es darf nicht noch einmal geschehen! „Mikrogeno!", versuchte Zephyda es. „Kannst du mich hören?"
Eine verzerrte Antwort traf ein. Technische Probleme schloss Zephyda nicht aus. Nach so vielen Jahrtausenden hätte es gewundert, wenn alle sechzig Kreuzer so funktioniert hätten, als seien sie gerade aus der Werft gekommen.
Andererseits ... „Was ist mit eurem Todbringer los?", fragte sie.
Die Verbindung brach zusammen. Fast gleichzeitig durchstieß der nächste Blitz die Staubsuppe.
Diesmal lag die Einschlagstelle so nah, dass Zephyda sie auf der Außenbeobachtung ihres Schiffes sah. „Der Treffer liegt innerhalb der Sicherheitszone der SCHWERT", meldete Echophage. „Ich schalte den Schutzschirm ein."
„Einverstanden. Sind die Fesselfelder endlich erfolgreich?"
„Sie greifen noch immer ins Leere", sagte Echophage. „Die Dreieckspeilung ist leider fehlgeschlagen. Ich brauche einen weiteren Schuss, um eine Positionsbestimmung durchzuführen."
Er kam nicht. Dafür stürzte der Bionische Kreuzer vom Himmel und trieb eine gewaltige Wolke aus Flodder vor sich her nach Norden. „Bremst ihn ab!" Zephyda sah ihn noch immer nicht, aber die Taster erzielten jetzt wenigstens einigermaßen brauchbare Ergebnisse. Energiefelder bauten sich auf, doch die PFEIL flog unter ihnen hindurch, gewann ein wenig an Höhe und stabilisierte ihre Flugbahn dann.
Augenblicke später tauchte sie auf. Fast zaghaft schälte sie sich aus der Staubsuppe. Sie flog ein Stück von Kimte weg, bevor sie auf ihr Ruhekissen sank.
Endlich funktionierte auch die Funkverbindung. Zephyda sah das verzweifelte Gesicht Sephanas, der Epha-Motana, die hastig ihre Befehle erteilte. Zephydas Vermutung bestätigte sich. Es ging um den Todbringer. „Gembarog also", murmelte sie. Er war einer der Männer aus der Feste Roedergorm. „Bringt ihn in die SCHWERT!"
Die Epha-Motana breitete die Arme aus. „Es tut mir Leid, Zephyda", sagte sie dann. „Er hat das Schiff überhastet verlassen. Soll ich ihn mit Gewalt..."
„Nein, ich kümmere mich um ihn. In welche Richtung wandte er sich?"
„Wir wissen es nicht."
„Bewahrt Ruhe und bleibt alle im Schiff!"
Zephyda schaltete die Verbindung ab und lief mit geschmeidigen Schritten zum Antigravschacht.
Ein Todbringer als übergeschnappter Schütze - Zephydas Misstrauen gegenüber den Männern aus dem Gebirge erwachte von neuem. Schon bei ihrer ersten Ankunft Vor der Feste Roedergorm hatte sie sich gefragt, ob sie dem Rat Yanathons tatsächlich folgen sollte. Sie hatte sich dafür entschieden.
In der Konfrontation mit Eisenpanzer war es ihr gelungen, mehr über die Mentalität der Männergesellschaft in der Festung herauszufinden. Der Schock, dass Frauen lediglich untergeordnete Positionen bekleideten, als Dienerinnen, Köchinnen Putzfrauen, wirkte noch immer nach. Angesichts der Vorgänge in der PFEIL war sie froh, den Kriegern und
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