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2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herum das energetische Abbild der Matrix. Hoch über der Staubsuppe rasten die Schiffe der Kybb-Cranar heran.
    Corestaar schoss. Einen nach dem anderen holte er vom Himmel und bewahrte die Stadt vor der Zerstörung. Vergeblich suchte er in der Matrix nach weiteren Punkten, doch er fand sie nicht. Erschöpft versank er in seinem Sessel. „Du hast die BOGEN gerettet", gratulierte Antigono fröhlich. „Du hast mich mit Eisenpanzer erschreckt. Tu das nie wieder."
    „Es wird nie wieder nötig sein, hoffe ich."
    Der Karthog seufzte. „Ich werde vermutlich nie ein guter Todbringer sein."
    „Sag das nicht. Eines Tages sind wir vielleicht froh, wenn wir einen wie dich haben, dessen Aggressivität nicht künstlich gebremst werden muss. Übrigens kommen von den anderen Kreuzern soeben Meldungen herein. Wir sind durch!"
    „Wo durch?"
    „Durch den Abwehrkordon. Du kannst schon mal aufatmen."
    „Ich brauche frische Luft!"
    Corestaar arbeitete sich mühsam aus dem Sessel. Er war durchgeschwitzt. So schnell es ging, suchte er seine Kabine auf. Er duschte und tauschte die Bordkombination gegen seine eigene Wäsche und das Gewand. „Ein Todbringer soll ich sein?", murmelte er halblaut. „Wenn ich mir überlege, wie die anderen Kanoniere reagieren und in welchem Zustand sie sich bei dieser Aufgabe befinden, bin ich eher ein Beistand für Waffensysteme."
    Finster sah Zephyda zu, wie die restlichen 205 Würfelschiffe die Flucht ergriffen und in den Hyperraum wechselten. Sie waren also wieder überlichtfähig, und sie brachten ihre Schiffe vom Planeten hoch. Bald würden sie ihre Technologie wieder zu achtzig bis neunzig Prozent nutzen können.
    Dann wurde es gefährlich. „An alle", sagte die Kriegsherrin. „Das Ergebnis unseres Raumkampfs ist unbefriedigend. Zu viele Kybb-Cranar konnten entkommen. Wir können nur hoffen, dass sie irgendwo im Leerraum stranden."
    Ihr Körper straffte sich. „Wir kesseln Baikhal Cain ein. Ihr sorgt dafür, dass keines der Schiffe auf der Oberfläche einen Orbit erreicht."
    Die Bionischen Kreuzer gingen in eine enge Umlaufbahn über dem ersten Planeten. Dort verteilten sie sich. Die meisten Schiffe versammelten sich hoch über Baikhalis. „Wie weit ist Selboo?", fragte Zephyda. „Er hat das System nach den bisherigen Fehlversuchen einigermaßen im Griff", antwortete Echophage. „Soll er es einsetzen?"
    „Ja. Selboo, vernichte das Kybbur, aber verschone die Stadt."
    Sie mussten ziemlich lange warten. Endlich, Zephyda wollte es schon gar nicht mehr glauben, zeigten die Kontrollen des Schiffes einen gewaltigen Ausstoß von Hyperenergie an. Optisch war er nicht auszumachen. Er raste durch das unbegreifliche Hyperkontinuum und materialisierte im Ziel.
    Das Kybbur, dieser scheußliche, hässliche Klotz, diese schwarze, schrundige Halbkugel mit ihren vielen Stacheln, glühte in einem grellen Blitz. Als sich die Augen wieder an die normale Helligkeit gewöhnt hatten, gähnte an Stelle des Bauwerks ein tiefer Krater. Die Gebäude in der Nähe waren unversehrt. „Ein Großteil der Kybb-Cranar hat in diesem Augenblick den Tod gefunden", verkündete Zephyda. „Wir werden verhindern, dass die Überlebenden unser Volk als Geiseln nutzen."
    Der Beschuss des südlich der Hauptstadt in einem Talkessel liegenden Raumhafens begann. Nach und nach vernichteten sie alle rund viertausend Würfelschiffe, die dort lagen. Kein einziger Notruf verließ in dieser Zeit den Planeten. Im Cain-System stellten die Bionischen Kreuzer keinerlei Schiffsbewegungen fest.
    In der Zentrale der SCHWERT brach Jubel aus. Zephyda dämpfte ihn. „Noch gibt es dort unten Kybb-Cranar. Rechnet also mit Widerstand."
    Heimkehr! Damals hatte sie nicht damit gerechnet, als Atlan sie schwer verletzt in Sicherheit gebracht hatte.
    Aber jetzt war alles anders.
    Jetzt kam sie als Befreierin, und hinter ihr stand eine ganze Flotte, der die Kybb-Cranar nichts entgegenzusetzen hatten.
    Es würde viele Jahre dauern, bis die Spuren der Besatzung getilgt waren. Aber in dieser langen Zeit würde das Volk der Motana am Wiederaufbau arbeiten.
    Zephyda dachte wieder an ihre Familie und die vielen Toten, Hunderte und Tausende in den Bergwerken und beim Angriff auf die Residenz im Wald von Pardahn.
    Ich habe euch gerächt. Euer Tod war nicht umsonst. Die kybernetische Zivilisation ist am Ende.
    Das Volk von Baikhal Cain war frei.
    Die Bionischen Kreuzer gingen über Baikhalis, den Gefangenenlagern, dem Heiligen Berg mit seiner Mine und über dem Wald

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