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2243 - Die Mediale Schildwache

Titel: 2243 - Die Mediale Schildwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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folgte der Spur. Seine nackten Füße sanken in den verkarsteten Schnee. Er spürte ein leichtes Prickeln an den Sohlen. Rhodan hielt an, wollte seine Füße untersuchen, als er eine Bewegung zu seiner Linken wahrnahm.
    Der Hund?
    Rhodan behielt die Stelle im Blick, ohne eine weitere Bewegung wahrzunehmen. Hatte er sich getäuscht? Einige dunkle Felsen ragten an dieser Stelle aus dem Eispanzer.
    Er kehrte der Fußspur den Rücken und ging zu der Stelle. Wieder glaubte er eine Bewegung zu sehen, ein Huschen. Trug denn der Wind ein Jaulen zu ihm herüber?
    Rhodan gelangte an die Felsen, blieb ratlos vor ihnen stehen. Sie bildeten eine kompakte Wand. Der Wind gewann an Kraft, wirbelte in seinen Ohren. Ratlos ging Rhodan die Felswand auf und ab. Er hatte die Entscheidung gesucht - sollte sie ihm versagt bleiben?
    Sein Blick wanderte ruhelos über die Felswand und blieb an einer Stelle hängen, dunkler noch als die übrige Wand. Rhodan ging näher und erkannte den von einem herabgestürzten Felsblock beinahe vollständig verdeckten Eingang zu einer Höhle.
    Und aus der Höhle ... Täuschte er sich, oder drang ein Lichtschimmer hervor?
    Der Wind trug ein Knurren heran, getragen von vielen Stimmen. Erschrocken drehte Rhodan sich um und sah sich einer Herde Keyzen gegenüber. Eigentlich waren die Keyzen ungefährlich, Motana oder Menschen standen nicht auf ihrem Speiseplan, aber die Herde hatte Junge dabei - und glaubte offenbar, dass Rhodan eine Bedrohung für sie darstellte.
    Bleib ruhig!, ermahnte Rhodan sich in Gedanken. Es ist nur ein Traum. Du hast nichts zu befürchten!
    Es nutzte nichts. Die Keyzen rückten mit erstaunlicher Geschicklichkeit näher, die langen Hauer entblößt, und drohten ihn mit dem Rücken zur Felswand einzuschließen.
    Rhodan überlegte. Die Höhle? Sollte er... Nein. Wer konnte sagen, was ihn dort erwartete? Sie konnte sich als Sackgasse entpuppen, als tödliche Falle.
    Der Terraner spurtete los, ließ die Keyzen hinter sich, die ihn nur halbherzig verfolgten, war doch die vermeintliche Gefahr für ihren Nachwuchs gebannt.
    Rhodan erreichte keuchend das Zelt, fiel auf sein Lager und wartete darauf, dass er endlich erwachte.
    Der Traum war ihm unheimlich. Zum ersten Mal hatte er sich bedroht gefühlt, in realer Gefahr.
    Schließlich erwachte Rhodan.
    Er lag auf dem Schlafsack, durch die nicht sauber geschlossene Tür des Zelts trieb der Wind Schnee herein. Rhodans Haut glühte, er zitterte vor Kälte. Seine Füße schmerzten, als hätte er sie in einen Eimer mit Eiswasser gehalten.
    Rhodan beugte sich vor. Seine Hände fanden den linken Fuß und zogen das steife Gelenk zu sich.
    Der Fuß blutete, die unverletzte Haut schimmerte in ungesundem Blau, die aufgerissene war blutverschmiert.
    War es möglich, dass ...?
    Rhodan kroch an die Zelttür, spähte hinaus auf die Eiswüste, auf der die ersten Strahlen der Sonne glitzerten.
    Dort waren Fußspuren. Eine, die vom Zelt wegführte, und eine zweite, die an vielen Stellen die erste überlagerte. Sie war blutig.
    Er war schlafgewandelt!
    Sein Marsch war kein Traum gewesen. Die Kälte, die Keyzen, die ihn bedrohten, real.
    Hätte er nur einen Augenblick länger gezögert, die Keyzen hätten ihn zerrissen.
    Rhodan fiel zurück auf den Schlafsack. Er verschloss sorgfältig das Zelt, säuberte, trocknete und verband seine geschunden Füße und legte sich in den Schlafsack.
    Nach kurzer Zeit trug ihn die Erschöpfung in den Schlaf. Er war tief und traumlos, aber das machte nichts.
    Rhodan wusste jetzt, was er zu tun hatte
     
    5.
     
    Es war der Augenblick, auf den die Motana seit Jahrhunderten gewartet hatten. Am Nachmittag schon, noch während die Sonne Cain die Luft flirren ließ, brachen Gruppen von Flüchtlingen auf. Sie ließen die wenigen Habseligkeiten, die sie auf ihrer Flucht hatten retten können, auf dem Landefeld zurück, kümmerten sich nicht länger um ihre Plätze in den Warteschlangen, die sie sich mühevoll erkämpft und über die sie eifersüchtig gewacht hatten.
    Die Motana strömten die Hügel hinauf wie ein langer, vieladriger Zug von Insekten. Innerhalb kurzer Zeit waren die Hügelkuppen unter den dunklen Leibern verschwunden, aber der Strom versiegte nicht.
    Er stockte, dann ergoss er sich die Westflanken hinunter und bedeckte auch sie.
    Zephyda verfolgte das Schauspiel von einem privilegierten Ort, einem Kybb-Gleiter, der von Baikhalis aufgestiegen war. „Low Tech", hatten ihn Rhodan und Atlan genannt, mit einem beiläufigen

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