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2243 - Die Mediale Schildwache

Titel: 2243 - Die Mediale Schildwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terraner, dass sie mit Hilfe von Maschinen erschaffen worden war. Nach wenigen Schritten endete sie vor einem Schott.
    Es stand offen.
    Rhodan trat ein. Das Schott glitt hinter ihm zu. Dann, nach langen Sekunden, in denen Rhodan sich fragte, ob er die letzte Dummheit seines dreitausendjährigen Lebens begangen hatte und in eine Falle gegangen war, öffnete sich vor ihm ein zweites Schott.
    Er trat hindurch und blickte in einen von Türen und Abzweigen gesäumten Korridor. Schweiß trat ihm aus den Poren. Es war nach den Wochen der Kälte im Land Keyzing unangenehm warm in dieser Anlage.
    Der Terraner machte sich an die Untersuchung seines Funds. Die Böden und Decken waren fast durchgängig in einem erdfarbenen Braun gehalten, die Wände dagegen waren entweder in einem hellen Beige - oder transparent. Auf schattenhafte Weise.
    Rhodan blickte in eine Vielzahl von Räumen, aber was er sah, besaß stets eine gewisse Unwirklichkeit. Ein Effekt der transparenten Wände? Probeweise trat er in einen der Räume. An mehreren Stellen standen technische Geräte, Säulen ähnlich. Als er die Hand auf eines von ihnen legte, spürte er pulsierende Wärme, als lebe das Aggregat.
    Rhodan aktivierte das Funkgerät. „Epasarr?", fragte er. Keine Antwort. Wie erwartet arbeitete das Funkgerät nicht.
    Methodisch machte Rhodan sich daran, die Anlage zu erforschen. Von Zeit zu Zeit rief er laut, um Bewohner auf sich aufmerksam zu machen. Die meiste Zeit über sang er Lieder, die er von den Motana aufgeschnappt hatte - es war unmöglich, unter ihnen zu leben, ohne es zu tun - um Zephyda nahm den Kommentar der Pilotin schweigend hin.
    Verehrung? Nein, Zephyda konnte sich keinen Gott vorstellen, der das, was die Kybb-Cranar den Motana in der Mine des Heiligen Berges angetan hatten, als Verehrung verstehen würde. Der Heilige Berg war das Grab unzähliger Motana, die man beim Schürfen des Schaumopals zu Tode geschunden hatte. Nicht aus Sadismus, nein, in beiläufiger Manier, als Werkzeuge, die man so lange benutzte, bis sie zerbrachen - und sich anschließend Nachschub in den Wäldern Baikhal Cains erjagte.
    Der Schaumopal. Die Kybb-Cranar hatten bewiesen, dass sie zu allem bereit waren, um sich in seinen Besitz zu bringen. Auf welche Weise, hatten weder Zephyda noch ihre Gefährten ergründen können, aber der Schaumopal schien ein Stoff zu sein, ohne den die Kybb-Gesellschaft nicht bestehen konnte.
    Und dazu einer, den nur die psibegabten Motana aufspüren konnten.
    Der Nachschub des Schaumopals für die hungrige Kybb-Zivilisation war mit dem Zusammenbruch der Raumfahrt unterbrochen worden. Fürs Erste. Zephyda würde nun dafür sorgen, dass er nicht wieder aufgenommen würde.
    Nie wieder. „Gorlin?", sagte sie in das Funkgerät.
    Es dauerte einige Sekunden, bis der Motana sich meldete. „Ja?" Seine Stimme, sonst sanft, war rau und kratzig. Gorlin war um ein Haar in den Schächten des Heiligen Berges gestorben. Die Rückkehr an diesen Ort ließ ihn offensichtlich nicht unberührt. „Seid ihr bereit?"
    „Beinahe. Die Schächte sind vollständig präpariert. Wir warten noch auf ein Nachzügler-Team. Es sollte in ein paar Minuten aus dem Berg sein."
    „Gut. Gib mir Bescheid, wenn es so weit ist."
    Der Gleiter zog weiter seine Kreise. Zephyda starrte hinunter auf die Bergflanken, konzentrierte sich auf den unteren, flacheren Teil. Es gelang ihr, einen Trupp der Freiwilligen auszumachen, die im Laufschritt den Hang hinunterrannten. Es war nicht schwer gewesen, Freiwillige zu finden. Schwer war es gewesen, aus der Masse der Tausende die wenigen Dutzend auszusuchen, die sie für ihr Vorhaben benötigten. Die zuverlässig genug waren, dass sie sich im verhassten Heiligen Berg nicht ihrem Zorn hingaben und blinde Zerstörungen anrichteten.
    Blinde Zerstörungen genügten nicht. „Geh auf Abstand!", befahl sie der Pilotin. „Ich will nicht, dass wir in die Staubwolke geraten - und aus der Entfernung haben wir eine bessere Sicht."
    Die Pilotin nickte und steuerte den Gleiter nach Osten, zurück in die Richtung von Baikhalis. In ungefähr zwanzig Kilometern Abstand bremste sie ab und drehte den Bug in Richtung Heiliger Berg.
    Der Gleiter verharrte auf der Stelle, ein schwebendes Aussichtspodest für Zephyda.
    Die Minuten verstrichen. Die Sonne Cain sank dem Horizont entgegen. Zephyda verfolgte ihre Bahn, ihre Augen geschützt von der sich automatisch abtönenden Cockpitverglasung. Der Zufall -ein überaus passender - wollte es, dass die Sonne

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