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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie reden ziemlichen Quatsch, aber sie halten sich an die Gesetze."
    „Dummes Zeug", brummte Schneider und paffte Maggie wieder voll. „Diese ... diese Kirche ist nichts anderes als eine Sippschaft von Terroristen, denen ihr eigenes Leben nichts wert ist. Also warum sollte es uns etwas bedeuten?"
    „Mach das Ding aus!", rief Maggie hustend. „Oder ich reiße es dir aus dem Maul und stecke es dir mit der Glut voran wieder hinein! Wahlweise auch hinten!"
    „Ihr ... könnt mich mal, wisst ihr das?"
    Bernie Schneider stand auf und verzog sich in den Hintergrund der Space-Jet-Zentrale. Greuther und Maggie sahen einander an. Die Funkerin zuckte die Achseln und tippte sich gegen die Stirn. „Kannst du mir sagen, wie du es so lange mit ihm ausgehalten hast?", fragte sie. „Dieser Chaot ist eine Gefahr für die Öffentlichkeit. Und dann mit ihm in einem kleinen Aufklärer." Sie schüttelte den Kopf, dass ihr schulterlanges, hennafarbenes Haar flog. „Warum lasse ich mich eigentlich nicht wieder versetzen? Ich muss verrückt sein."
    „Er bellt laut, aber er beißt nicht", antwortete Greuther. Der Agent, mit seinen 68 Jahren der Älteste und Chef im Team der WAYMORE, kratzte sich an der grauen Schläfe. Er warf Schneider einen undefinierbaren Blick zu und lächelte matt.
    Maggie verdrehte die blaugrünen Augen. „Der Mann ist eine einzige Zumutung. Nenn mir nur eine schlechte Eigenschaft, die er nicht hat."
    „Man gewöhnt sich an alles", umging Chip eine Antwort. „Deine Nerven möchte ich haben", murrte Maggie, lehnte sich im Kontursitz zurück und streckte die schlanken Beine aus.
    Sie hatte erst vor fünf Monaten die frühere Funk- und Ortungsspezialistin der WAYMORE ersetzt, die aus unbekannten Gründen abkommandiert worden war auf ein anderes, größeres Schiff, wie es hieß.
    So genau wusste das niemand, nicht einmal Greuther. Mit Tamara Ortiz hatte er sich gut verstanden und ergänzt, aber Maggie war ihm auch recht. Sie sah gut aus, er hätte sie für jünger als 37 gehalten.
    Und sie verstand etwas von ihrem Fach.
    Im Augenblick langweilte sie, die von Anfang an darauf bestanden hatte, nur mit ihrem Vor- und nie mit dem Nachnamen angesprochen zu werden, sich allerdings nur, und damit war sie nicht allein.
    Verglichen mit früher war es sehr einsam im Orbit um Terra. Seit drei Tagen umkreisten sie die Zentralwelt der LFT, schweigend, lauschend, passiv. Weder Maggie noch Schneider wussten genau, wozu ihr Auftrag diente. Sie kannten nur das Kodewort: „Tiritomba" - und das war kaum aussagekräftig. Besonders Schneider wurmte das. Es war mit ein Grund dafür, dass er in den letzten Tagen so aggressiv war, vermutete Greuther. Immerhin waren er und sein Team nicht irgendwer im Dienst des TLD. Sie hatten schon so manchen heiklen Auftrag erfolgreich erledigt. So behandelt zu werden wie nun durch Noviel Residor, den mächtigen Chef des TLD, das passte ihm einfach nicht.
    Greuther selbst war ebenfalls unzufrieden, weil er zwar über den Auftrag Bescheid wusste, aber nichts verlauten lassen durfte. Im Gegensatz zu seinem Navigator besaß er allerdings die nötige Disziplin, seinen Unmut nicht zu zeigen und an anderen auszulassen. „Tamara hatte mit ihm", Chip zeigte über die Schulter auf Schneider, „am Ende keine Probleme mehr. Sie brauchte ihn nur anzusehen, und er kuschte. Sie konnte mit ihm umgehen."
    „Tamara!" Maggie verdrehte die Augen. „Deine Tamara. Tamara, die Superfrau - die Göttliche. Ich kann es nicht mehr hören."
    „Jedenfalls hat sie offenbar Karriere gemacht", sagte der Kommandant. Es klang etwas bitter. Er redete normalerweise nicht viel und schon gar nicht über seine geheimsten Wünsche.
    Greuther galt als verschlossen. 34 Jahre gehörte er jetzt dem Terranischen Liga-Dienst schon an, und seine Zukunft hatte er sich eigentlich anders vorgestellt. Vielleicht war es sein Pech gewesen, dass er sich im Weltraum bewährt hatte, bei einem Einsatz, für den das Wort „Selbstmordkommando" stark untertrieben war. Seitdem war er immer wieder ins All geschickt worden, bis er sein eigenes kleines Schiff hatte, eben die WAYMORE. Und nun saß er sich seit drei Tagen den Hintern hinter seinen Kontrollen platt und wartete darauf, dass etwas geschah, von dem er nicht annahm, dass die Anwesenheit von drei TLD-Leuten irgendeinen Unterschied machen würde.
    Der TLD-Chef hatte ihm absolutes Stillschweigen verordnet, bis er Kode Tiritomba empfing. Chip Greuther versuchte sich mit dem Gedanken zu trösten, dass

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