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2245 - Operation Kristallsturm

Titel: 2245 - Operation Kristallsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dafür.
    Finde es heraus!, sagte er sich. Was immer es ist, locke es aus der Reserve!
    Er änderte den Kurs, hielt nach Nordwesten auf die Versuchshallen zu. Dort waren alle Arbeiten im Zusammenhang mit dem Projekt längst abgeschlossen. Die Angestellten arbeiteten zurzeit an Aufträgen für das Verteidigungsministerium der LFT.
    Ein plötzlich auftretendes Flimmern zeigte ihm, dass er richtig lag. Daellian aktivierte den Individualschirm und beschleunigte. Er wich nach rechts aus. Das Flimmern folgte ihm mit einer Reaktionszeit von etwas mehr als einer Sekunde.
    Ein Lebewesen!
    Positronische Roboter reagierten schneller.
    Daellian hielt auf das Flimmern zu. Dicht davor bremste er ab. Der Energieschirm veränderte seine Form. Bisher hatte er sich als Wand dargestellt, die mitten aus dem Landefeld ragte. Jetzt formte er sich zu einer Kugel von etwa zehn Metern Durchmesser, die Daellian einschloss.
    Gleichzeitig umhüllte ein zweites Feld den Medotank, das die Instrumente der Mikropositronik als Deflektorfeld identifizierten.
    Daellian ahnte, wem er die Umstände zu verdanken hatte. Aus dem Nichts schälte sich eine Gestalt, deren charakteristischer Kahlkopf seine letzten Zweifel beseitigte. „So sehen wir uns also doch", stellte er fest und schaltete den Individualschirm ab. „Guten Tag, Malcolm", antwortete Noviel Residor. „Ich wollte dir ein paar Worte sagen, damit es kein Abschied für immer wird."
    „Was willst du?"
    „Dich vor einem Fehler bewahren. Bleib auf Terra!"
    „Unsinn! Was soll mir dort oben schon passieren?" Natürlich wusste er es besser, aber es machte ihm Spaß, den TLD-Chef ein wenig zappeln zu lassen. „Das Restrisiko ist zu groß." In Residors Gesicht bewegte sich kein einziger Muskel. Die Miene des Mannes mit der Gehirnverletzung blieb unbewegt. „Meine Agenten können nicht ausschließen, dass sich ein „Schlaf er< in der RAIN-BOW Iaufhält."
    Darüber hinaus existierte noch eine zweite Gefahr, wie jeder Wissenschaftler wusste; und auch Residor musste sich darüber klar sein: Beim Anzapfen der Sonne flössen gewaltige Energien. Mit der althergebrachten 5-D-Technik hätte man sie leicht in den Griff bekommen -aber die funktionierte unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz nicht mehr. Wenn die fast ausschließlich mit dem Knowhow der Waringer-Akademie konstruierte RAINBOW Idem nicht gewachsen war ...
    Probeläufe gab es in einem solchen Fall nicht. Das Experiment funktionierte oder es funktionierte nicht. Im letzteren Fall blieb vom Zapfschiff und seinen Insassen nicht viel übrig. „Du weißt, dass es meine Pflicht ist, dabei zu sein."
    „Es ist deine Pflicht, der Menschheit zu dienen, genau wie ich. Das kannst du als Toter nicht."
    Malcolm S. Daellian produzierte ein spöttisches, blechernes .Lachen. „Ganz im Gegenteil, wie du sehen kannst."
    „Unfug!", wischte Residor den Kommentar beiseite. „Du lebst, auch wenn du es dir nicht eingestehen willst. Und du hast kein Recht, dieses Leben zu verschwenden oder wegzuwerfen. Du hast eine Chance, die nicht viele erhalten."
    Daellian wurde ärgerlich. „Was weißt du schon? Was weißt du davon, wie es ist, wenn man etwas verliert, was einen erst zu dem machte, der man war?"
    Der Hieb saß, das konnte er sehen, und im gleichen Moment tat es Daellian Leid. Seine Worte hatten den Sicherheitschef des TLD tief getroffen. „Ver... Verzeihung", stammelte er. Residor hatte durch den Unfall, der sein Gehirn in Mitleidenschaft gezogen hatte, die Fähigkeit verloren, Gefühle zu empfinden. „Ich verstehe nicht", entgegnete Residor nüchtern.
    Plötzlich fühlte sich Daellian in der Defensive. So war das nicht geplant!, erkannte er. „Du weißt schon ... dein Unfall."
    Residor hob eine Augenbraue. „Du glaubst, dass erst Gefühle einen Menschen ausmachen, ist es das? Du täuschst dich. Ich selbst habe auch eine Weile gebraucht, um mir darüber klar zu werden, aber jetzt weiß ich: Zum Menschsein gehört mehr." Er sah den fliegenden Sarg mit dunklem Blick an. „Auch mehr als ein Körper. Allerdings hilft beides natürlich. >Jeder muss mit dem Blatt spielen, das man ihm gegeben hat - oder betrügen<, schrieb Ronald Tekener in seiner ersten Biografie, wusstest du das? Ich denke, in diesem Satz steckt eine Menge Wahrheit."
    „Könnten wir wohl bitte zum Thema zurückkehren?" Achselzucken. „Wann immer du bereit bist."
    „Die Evakuierungspläne sehen vor, dass ein Großteil der Montageteams während des Fluges abgeholt und zur Erde

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