Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2245 - Operation Kristallsturm

Titel: 2245 - Operation Kristallsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den Gott der Vernichtung gefeit war, hieß Noviel Residor. Der TLD-Chef hatte seit seiner schweren Gehirnverletzung keine Träume mehr
     
    5.
     
    Entlang der Gitterstruktur des Zapfschiffes huschten kegelförmige Roboter.
    Wie Putzfische folgten sie den einzelnen Stahlprofilen.
    Daellians Taster zeigten die unsichtbaren Strahlen, mit denen sie das Material ein letztes Mal auf Haarrisse prüften, wie sie im Zusammenhang mit Montagearbeiten immer wieder entstanden. Auch den Temperaturunterschied zwischen der sonnenzugewandten und der sonnenabgewandten Seite durfte man nicht unterschätzen.
    In diesem Fall jedoch handelte es sich allerdings um Ynkelonium-Terkonit-Profile. Sie bildeten ein geometrisches Gitter, das als Halterung für die Zyklotraf-Ringspeicher diente, zehn Ringe mit fünfhundert Metern Außendurchmesser und fünfzig Metern Dicke. Außen auf den Polen der Gitterkugel saßen die beiden Hypertron-Zapfantennen, ausgelegt als fünfhundert Meter durchmessende Parabolschüsseln, ebenfalls mit Gitterstruktur. Sie waren beweglich montiert.
    Ebenfalls in die Gitterstruktur eingehängt war die Kommando- und Steuereinheit auf der Basis eines umgebauten 100-Meter-VESTA-Kreuzers. Dazwischen gruppierten sich die modularen Versorgungsblöcke mit Fusionskraftwerken, den neuen Daellian-Meilern, Gravotron-Triebwerken und Schutzfeldgeneratoren.
    Von der Ausstattung her gab es wenig Unterschiede zu einem herkömmlichen Kugelraumer aus den lunaren Werften. Böse Zungen behaupteten, man habe lediglich am Ynkelonium-Terkonit für die Außenhülle sparen wollen. „Das haben alles meine Leute geschaffen", erklärte Malcolm S. Daellian nicht ohne Stolz. „Die Wissenschaftler, Ingenieure, Assistenten und die Studenten der Waringer-Akademie. Sehen Sie die Raumfähren, die vom VESTA-Kreuzer ablegen?"
    „Ich sehe sie", bestätigte der Pilot. „Sie bringen einen Teil jener Menschen zurück nach Terra, die in den letzten drei Tagen mitgeholfen haben, den Starttermin einzuhalten. Jeder von ihnen hat hier oben schätzungsweise das Zehnfache an Wissen mitgenommen, das er in den Vorlesungen erhalten hätte."
    „Das ist beachtlich", bestätigte die Stimme aus dem Cockpit.
    Ein Leitstrahl erfasste den Shuttle und lenkte ihn auf verschlungenen Wegen durch das Gittersystem bis an eine der Hangarschleusen der Kommandoeinheit. Drinnen setzte das Fahrzeug sanft auf.
    Während der Hangar sich schloss und die Automatik Atemluft in den Hangar pumpte, schwebte Daellian zur Schleuse. „Viel Glück!", wünschte der Pilot. „Danke!"
    Daellian schwebte in das Schiff. Ein Hauch von Unendlichkeit wehte in den Hallen des Kreuzers. Er bildete es sich nicht nur ein, es stimmte tatsächlich. Malcolm S. Daellian kannte sich damit aus.
    Ich bin angekommen!, riefen seine Gedanken. Ich bin daheim.
    Er versetzte den Medotank in kreisende Bewegung. Augenblicklich meldete sich die Steuerpositronik des Hangars. „Ich kann keine Störung deiner Systeme erkennen. Was ist los?"
    „Nichts. Ich kreise. Ich tanze. Oder was denkst du?"
    Statt der freundlichen Positronikstimme meldete sich ein heller, weiblicher Sopran. „Hallo, Malcolm. Wir wissen nicht, was wir denken sollen. Diese Verhaltensweise, nun, es ist ein wenig ..." Die Frau druckste herum. „Ich möchte meine Ruhe und die gebotene Höflichkeit. Das ist das Mindeste, was ich verlangen kann."
    „Entschuldigung ... Sir!"
    Im Hintergrund öffnete sich ein Schleusenschott. Er schwebte darauf zu, verschwand im Halbdunkel der Kammer. Dahinter wartete ein lichtdurchfluteter Kontrolldom auf ihn, als Bausatz in einem abgeteilten Stück des Hangars errichtet.
    Er befand sich im Zentrum der Sicherheitszelle des umgebauten VESTA-Kreuzers. Hoch über den halbkreisförmig angeordneten Terminals hing das Hologramm des Zapfschiffes in hundert Einzelteilen, gewissermaßen der Zwilling zum Hologramm im Konstruktionsbüro. In der Mitte der Anlage gab es einen roten Kreis mit zwei sich kreuzenden Linien. „Parkplatz für Medotank", lautete die Aufschrift.
    Malcolm S. Daellian fühlte sich endgültig wie zu Hause. Das ist wie der Himmel über Terra! „Das Konstruktionsbüro heißt dich willkommen", verkündete eine freundliche Automatenstimme. „Möchtest du deinen Platz einnehmen?"
    „Nein, noch nicht. Ich will mich erst umsehen."
    RAINBOWI war sein Werk, sein Kind. Wesentliche Grundzüge der Konstruktion stammten aus seinem „Sarg", mühevoll aufbereitet für die Welt des Diesseits. Herausgekommen war ein Schiff

Weitere Kostenlose Bücher