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2246 - Kavuron der Spieler

Titel: 2246 - Kavuron der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedauerte Gucky. Ascaris und Kraschyns Residenz war mit Para-Fallen gespickt.
    Außerdem emittierten dort höchstwahrscheinlich rund um die Uhr die verflixten PIEPER flächendeckend ihre ultrahochfrequente Strahlung. Die wurde bekanntermaßen ausschließlich von Mutanten wahrgenommen und beeinträchtigte nur diese und deren Para-Fähigkeiten - das dafür aber umso gründlicher.
    Das Risiko, dass Startac oder Gucky geschnappt wurden, war unter diesen Umständen unverantwortbar hoch. „Was sich daraus für Verwicklungen ergeben würden, daran mag ich gar nicht denken. Nein, diesbezüglich bin ich ausnahmsweise einer Meinung mit Bully: Der Tato-Trichter bleibt außen vor." Tja. Wie aber sonst an die so wichtigen Informationen gelangen, von denen Krieg oder Frieden abhängen konnten? „Ich verstehe", sagte Filana. „Du bist gekommen, um mich zu fragen, ob wir uns in den Rechner des Palasts hacken könnten. Wo Bostichs Anordnungen sicherlich gespeichert sind."
    „Deine Klugheit übertrifft fast noch deinen Liebreiz."
    „Einschleimen hilft nix, alter Überallzugleich-Schwerenöter. Ich muss dich enttäuschen. Das seit einigen Wochen neu installierte Netzwerk ist fest in arkonidischer Hand und an den kritischen Stellen verdammt gut gesichert. Einige unserer besten Leute - Posbis, wie du dir denken kannst - haben sich schlimm die Tentakel verbrannt bei ihren Versuchen, sich in wesentlich unbedeutendere Systeme einzuschleichen als das des Tato-Palasts."
    Es war TLD und USO noch nicht einmal gelungen, den physischen Standort der arkonidischen Netzwerk-Sicherheit und ihrer Hauptserver zu lokalisieren.
    Man konnte froh sein, dass die gegnerischen Hacker ihrerseits noch keinen erfolgreichen Angriff auf die zentrale Biopositronik der Terranischen Botschaft zustande gebracht hatten. Sie probierten es in schöner Regelmäßigkeit; einstweilen scheiterten sie allerdings noch an den Abwehrprogrammen KHASURNS. „Aber wir haben mehr als genug damit zu tun, unsere Feuerwälle und Eisblöcke permanent auf dem neuesten Stand zu halten, das kann ich dir flüstern. Die Arkoniden sind nämlich schwer in der Überzahl. Logisch: Hayok war seit der KorraVir-Krise eines der bedeutendsten Zentren ihrer Positronik-Forschung."
    „Du kannst'mir also auch nicht helfen?"
    „Leider nein."
    „Na dann ... trotzdem danke, und mach's gut!"
    Plopp!, und weg war der Mausbiber.
    Nachdenklich starrte Filana auf die Stelle, wo er gehockt war. So schnell aufzugeben, das sah Gucky gar nicht ähnlich...
    Der Ilt rematerialiserte dreißig Stockwerke höher, in der Vorratskammer einer der Botschaftskantinen. „Wenn man Mohrrübchen nennt, kommt Old Guck gerennt", sagte er zu einem bis an die Decke reichenden, leise summenden Eiskasten. Ein anderer Gesprächspartner war nicht in Sicht. „Sesam, öffne dich, mich hungert fürchterlich!"
    Mit einem kaum hörbaren Klick schwang die Tür des Kühlschranks auf. Und zwar, ohne dass Gucky von seiner telekinetischen Fähigkeit Gebrauch gemacht hätte.
    Lächelnd griff er sich eine Karotte. Er biss herzhaft die knackige Spitze ab. „Wusste ich's doch, dass du gelauscht hast, Specter", sagte er kauend. „Rechner und Netzwerke sind schließlich dein ureigenstes Revier."
    Er winkte mit der freien Hand zur im Eiskasten angebrachten Mikrokamera, über die KHASURN den Lagerstand verwaltete. „Nun lass dich nicht lang bitten und zeig dich schon. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Obwohl er eine Reaktion erhofft hatte, schrie er auf, als plötzlich die Karotte in seinen Fingern einen Mund ausbildete und mit lauter, halliger Bass-Stimme sprach: „Ich weiß, was du von mir willst."
    „Oioioi", schnaufte Gucky. „Respekt. Das hatte ich nicht erwartet."
    „Ich soll für euch Bostichs Funkspruch aus dem Palast-Rechner holen", sagte die Mohrrübe mit leicht angefressenem Gesichtsausdruck. „Vergiss das am besten gleich wieder. Ich verlasse mein System nicht."
    „Mich deucht, ich höre den Maulwurf: >Nein, nein, nein, ich geh nicht raus aus meinem Bau !<"
    „Sehr witzig. Den Maulwurf gibt es nicht mehr. Weil er sich von dir, wider besseres Wissen, in ein Abenteuer locken ließ."
    Damit traf das Specter einen wunden Punkt. Tatsächlich plagte den Ilt immer noch ein schlechtes Gewissen.
    Er gab sich, zumindest partiell, die Schuld an Moles Tod - obwohl dieser, wie sich später herausgestellt hatte, „nur" den Körper des Maulwurfs betroffen hatte. Maykie Molinas' Geist oder, wenn man so wollte, „Seele" hatte

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