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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Versammlungsraum veränderte. Sie wurde frostig. Ein eisiger Hauch schien sie zu streifen. „Was ich sage, wird auf allen Welten des Sternenozeans zu vernehmen sein. Nicht allein Jamondi verdient diese Bezeichnung, sondern die sechzehn Sternhaufen in ihrer Gesamtheit. Sie werden eins sein, vereint für die Ewigkeit, aber doch getrennt von allem und untereinander.
    Ich bin ein Bote, und ich sage euch: Habt keine Angst! Euch wird kein Leid geschehen.
    Das Sterben hat ein Ende. Euer Krieg gegen die Bastion von Parrakh ist gerecht, aber selbst ein gerechter Krieg fordert viele Opfer. Zu viele in diesem Fall. Das Leid eures Krieges ist zu groß, als dass es jemals gelindert werden könnte. Es muss aufhören.
    Jetzt!"
    „Das ist unmöglich!", platzte Tagg Kharzani heraus. „Wie soll ...?" Er verstummte, als Homunk sich ihm zuwandte. „ES hat aufgrund der aktuellen Entwicklung die Verbannung über das Gebiet der Schutzherren ausgesprochen! Alle Krieg führenden Parteien werden mit ihren Machtzentren in Hyperkokons ausgelagert. Es gibt keine Verbindung zwischen den Sternhaufen und keine mehr nach Ammandul. Das ist endgültig!"
    Die Kälte ging durch Mark und Bein. Doch es war keine Kälte, die von außen kam.
    Lyressea registrierte, dass sie in ihr selbst entstand, ein Gefühl von Einsamkeit, als wären Milliarden leiser Stimmen plötzlich verstummt.
    Im selben Moment war Homunk verschwunden. Er war grußlos gegangen.
    Tagg Kharzani brach als Erster das lähmende Schweigen. „Das kann ES nicht tun!", keuchte er heiser. „Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen."
    Niemand antwortete ihm.
    Lyressea lauschte in sich hinein. Tief in ihrem Innern spürte sie einen Keim der Zuversicht. Der Bruderkrieg, der nicht nur den Orden selbst gefährdet hatte, war nach siebenundachtzig qualvollen Jahren endlich beendet.
    Sie zweifelte nicht daran.
    Der Himmel über Tan-Jamondi II und dem Dom Rogan zeigte sich unverändert. Die Sterne hatten nichts von ihrer Pracht eingebüßt, das verwaschene Band von Ammandul erschien auch weiterhin wie eine unausgesprochene Verheißung.
    Bald in knapp 170 Jahren würde das Licht der Spiralgalaxis erloschen sein.
    Jamondi war isoliert. Die Hyperortungen bewiesen, dass außerhalb des Sternhaufens nichts existierte. Die Taster zeichneten nur ein vages Hintergrundräuschen auf, einen Abdruck des Hyperraums. Sie erfassten keine Materie. Das Universum konzentrierte sich auf einen einzigen Ort - auf Jamondi.
    Auch der Hyperfunk schwieg. Es gab Zigtausende Sendungen von planetaren Stationen und Raumschiffen, doch alle diese Sender standen innerhalb des Sternhaufens. Von draußen drang nicht eine einzige Symbolkette herein.
    Das Imperium Orbhon war Geschichte. Ebenso die Invasionsflotte aus Amringhar.
    Geblieben war das eigene Vernichtungsarsenal, die Bionischen Kreuzer der Motana, die Ringschiffe der getreuen Shoziden, ebenso die Würfelraumer der Kybb und ihre Besatzungen, zudem eine beachtliche Zahl von Kybb-Titanen. Tagg Kharzani hatte einen Teil der Flotte schon während des Aufmarschs gegen Parrakh verlegen lassen, doch nun gab es für ihn keinen Weg zurück in den Arphonie-Hauf en und zum Schloss Kherzesch.
    In den ersten Monaten der Verbannung schwappte eine Woge unsagbarer Erleichterung durch den Sternhaufen Jamondi. Der Krieg war zu Ende, die stete Bedrohung existierte nicht mehr. Die Welt war nur kleiner geworden, überschaubarer - aber zugleich sicherer.
    Das war der Friede, die Chance für das Leben, für das die Schutzherren stets gekämpft hatten.
    Aber es gab auch Trauer. Nicht wenige Schiffe und ihre Besatzungen waren „draußen" geblieben, jenseits der Grenzen des Sternenozeans. Niemand wusste, was aus diesen Männern und Frauen geworden war. Selbst wenn sie noch lebten und nicht den um ihre Beute betrogenen Invasoren zum Opfer gefallen waren, würden sie den Weg nach Jamondi niemals finden.
    Als ein neuer Alltag Einzug gehalten hatte, drängten Fragen in den Vordergrund, die anfangs niemand gesehen hatte. „Wie lange werden wir warten müssen, bis die Verbannung aufgehoben wird?", wollte Gimgon wissen. Homunk hatte sich dazu ausgeschwiegen. „Die Verbannung wird andauern, solange die Bedrohung besteht", vermutete Jopahaim. „Warum stellen wir uns dieser Bedrohung nicht noch einmal?" Tagg Kharzanis Frage rief Bestürzung hervor. Aber diese erste spontane Ablehnung hielt nicht sehr lange an, als er hinzufügte: „Das Imperium Orbhon wird einen Großteil seiner Flotte verloren haben. Alle

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