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2253 - Kybb-Jäger

Titel: 2253 - Kybb-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten? Aber selbst wenn, sollte der Stachler sich nicht über die Rettung von seinesgleichen freuen? „Wo ist eure Flottille zurückgeblieben?", fragte der Stachler.
    Echophage nannte den Sektor, in dem die BLUTMOND den Verband vernichtet hatte. Sollten die Stachler seine Überreste finden, würde es ihre Glaubwürdigkeit nicht beeinträchtigen. „Wir werden bei Gelegenheit ein Schiff schicken und eure Angaben überprüfen."
    Der Stachler machte eine Eingabe an einem für Jospeth nicht sichtbaren Gerät. „Wieso habt ihr das Tan-Jamondi-System angeflogen und nicht den nächsten Stützpunkt?"
    Der von Echophage gesteuerte Avatar eines Kybb-Cranar strich sich aufgeregt über die Stacheln. „Um vor der Gefahr zu warnen, Herr! Wir glauben, dass eine Krankheit die Maschinen befallen hat!"
    „Was du nicht sagst...?"
    „Ja, eine Krankheit. Und wir glauben, dass unsere Flottille vielleicht nur der Anfang war, die Krankheit bald alle Kybb-Völker treffen könnte!"
    „Soso ..."
    Jospeth kannte die Mimik dieses Kybb-Wesens nicht. Aber dieses Zittern des Unterkiefers - war es möglich, dass der Stachler nur mühsam ein lautes Lachen zurückhielt? „Wir haben uns auf den weiten Weg in das Tan-Jamondi-System gemacht", fuhr Echophages Avatar fort, „um die Kybb-Völker zu warnen! Das Kybernetische Kommando muss von der Maschinenkrankheit erfahren! Es ..."
    Der mächtige Kiefer des Stachlers schnappte in schneller Folge auf und zu. Seine kleinen Äuglein trübten sich, als schösse Tränenflüssigkeit ein. „Genug!" Der Stachler hob abwehrend die Arme. „Das reicht. Ich habe verstanden." Der Stachler bestätigte eine Schaltung. „Hier, ihr folgt diesem Kurs, bis ihr einen anderweitigen Befehl erhaltet."
    „Ja, Herr. Ich danke dir."
    „Nichts zu danken." Die Kiefer des Stachlers mahlten knirschend aneinander. „Und lasst euch ja nicht einfallen, den Kurs ohne Befehl zu verlassen. Sonst sind wir gezwungen einzugreifen. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
    „Ja. Natürlich, Herr."
    Das Bild des Stachlers verschwand vom Schirm. Stattdessen blendete Echophage eine Projektion des Kurses ein, den man ihnen zugewiesen hatte.
    Er führte direkt in die blaue Riesensonne.
     
    10.
     
    „Die Cranar sind noch dümmer, als ich dachte - fliegen brav in die Sonne!"
    „Das ist zu viel! Wenn ich mir nur vorstelle, wie die kleinen Kriecher panisch in ihrem Schrotthaufen hin- und herrennen und einen Ausweg suchen!"
    „Gut so, zieh es hin - unsere Cranar-Freunde sollen ja auch was davon haben!"
    Seit die Krankheit der Maschinen ausgebrochen war, hatte nicht mehr solche Heiterkeit in der Orterstation geherrscht. Überall verließen Orter ihre Konsolen und eilten zum Helden des Tages, um ihre Stacheln an den seinen zu reiben. Der auf eine so simple und dennoch so exquisit grausame Idee gekommen war, sich der Cranar zu entledigen. Und dazu noch eine, die nicht nur den kurzen Moment, den ein Cranar-Würfel brauchte, um im Feuer eines trakischen Verheerers zu verglühen, andauerte, sondern viele Stunden, ja sogar mehrere Schichten!
    Der Name des Helden: Peschvar.
    Ausgerechnet Peschvar!
    Katter wurde von den Gratulanten zur Seite gestoßen, ihre Stacheln drückten gegen sein Fleisch. Er ließ es willenlos mit sich geschehn. Was war er für ein Idiot gewesen! Hätte er nicht sinn- und ziellosen Gedanken nachgehangen, wäre er derjenige gewesen, der den Cranar-Würfel abgefertigt hätte. Und ihm wäre auch etwas eingefallen, bestimmt!
    Peschvar knackte einen Kresotenknochen mit den Zähnen und nahm die Ovationen mit geheuchelter Bescheidenheit entgegen.
    Katter konnte den Geruch des Triumphs nicht ertragen. Er stolperte durch die Reihen der jetzt verwaisten Konsolen. Wenn er doch nur höher stünde! Dann hätte er seinen Verbesserungsvorschlag jemandem vorlegen können, der ihn beachtet hätte. Aber in jedem Fall hätte er beschränkte Befehlsgewalt über einige Dreier gehabt. Dann könnte er den verfluchten Cranar-Würfel abschießen und müsste seinen Anblick nicht länger ertragen.
    Aber Katter war eben nur ein Achter. Er hatte niemandem zu befehlen. Und es gab kein Entkommen: Jede der Konsolen zeigte jetzt den Cranar-Würfel an, der auf den von Peschvar vorgegebenen Kurs einschwenkte, der Sonne entgegen. Der Vernichtung.
    Wie dumm konnte man sein? Der Kommandant des Würfelraumers hätte auf der Stelle erkennen müssen, wohin Peschvar sein Schiff schickte, oder nicht?
    Katter machte vor einer verwaisten Konsole Halt, verfolgte, wie der

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