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2253 - Kybb-Jäger

Titel: 2253 - Kybb-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Würfelraumer seine Kurskorrektur beendete und ihn mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte man ihn zu einem Raumdock dirigiert, auf die Sonne zuhielt.
    Nein, so dumm konnten nicht einmal die Cranar sein. Sie wussten, was ihnen bevorstand. Es konnte nicht anders sein.
    Katter ließ sich vor der Konsole nieder. Das Gebrüll der übrigen Orter nahm noch an Lautstärke zu, aber Katter nahm es nur noch am Rande wahr.
    Die Cranar wurden in den Tod geschickt, und sie folgten ohne Widerspruch. Kein Widerspruch, kein Entsetzen, ja nicht einmal das geringste Zeichen von Überraschung. Als wäre der Befehl Peschvars nicht weiter von Bedeutung.
    Katter beschloss, den Würfelraumer nicht aus den Augen zu lassen. Er spürte, dass er plötzlich dem auf der Spur war, weswegen er nach Tan-Jamondi gekommen war.
    Etwas, das ihn nach oben katapultieren konnte.
    Etwas Großem.
    Niemand kümmerte sich um den vermeintlichen Kybb-Raumer.
    Langsam, aber stetig drang die MEPHAK, in ihrem ausgehöhlten Rumpf die BLUTMOND und die SCHWERT, auf dem vorgegebenen Kurs in das Tan-Jamondi-System.
    Jospeth war es recht so, in mehr als einer Hinsicht.
    Die Schirme der Passiv-Ortung füllten sich mit immer neuen Reflexen. Die Gesamtzahl der georteten Einheiten hatte längst die Zehntausender-Marke überschritten und nahm stetig zu. Allein an großen Einheiten befanden sich rund 8000 im Tan-Jamondi-System.
    Und die Mehrheit bestand aus Schiffen der Kybb-Traken! Die Würfel der Kybb waren klar in der Minderheit, sie wirkten verloren, ja fehl am Platz neben den Wabenraumern, denen die BLUTMOND bei der zweiten Schlacht um Baikhal Cain gegenübergestanden hatte. Auf Schiffen wie den Wabenraumern war die Waffe stationiert gewesen, der um ein Haar die gesamte Flotte der Bionischen Kreuzer zum Opfer gefallen wäre.
    Sollten die Stachler Verdacht schöpfen, eine Flucht würde beinahe unmöglich sein, selbst mit Medillin, der niemand im Sternenozean in dieser Disziplin etwas vormachen konnte. Medillins Psi-Potenzial war in Augenblicken der Gefahr beinahe unerschöpflich, aber hier im Tan-Jamondi-System stieß es an seine Grenzen. Es gab einfach zu viele Jäger.
    Aber noch witterten die Jäger die Beute nicht, noch schlich sich der Verbund in der Maske eines Kybb-Kreuzers immer tiefer in das Tan-Jamondi-System. Noch wurde der Todbringer Jospeth nicht gebraucht - und er nutzte seine Zeit, um Leben zu bringen. Ein Leben, von dem er sich nicht sicher war, ob es je existiert hatte. „Gib mir einen Statusbericht!", verlangte Echophage. Auch der Bordrechner der SCHWERT wurde für den Augenblick nicht gebraucht. Die Überwachung der Basisfunktionen der SCHWERT und die Auswertung der Ortung beanspruchten nur einen Bruchteil seiner Kapazitäten. „Lebenserhaltungssysteme stabil bei 86,4 Prozent", folgte Jospeth der Aufforderung.
    Auf einem Schirm vor ihm erschien eine Schema tische Darstellung eines Bionischen Kreuzers. Er war unversehrt. Jospeth und Echophage würden ihn Schritt für Schritt in das bessere Wrack verwandeln, das die BLUTMOND darstellte. „In welchen Sektoren sind die Ausfälle?"
    Echophage behauptete, auf Jospeth angewiesen zu sein. Er könne sich nicht in die verbliebenen Systeme der BLUTMOND einloggen, hatte die Biotronik dem Todbringer erklärt. Jospeth fiel es schwer, das zu glauben, aber die bloße Tatsache, dass Echophage sich auf ihn stützte, schien sie zu belegen. Wieso sonst sollte die Biotronik sich auf ihn stützen? „Auf Zentrale-Ebene 2 und den Kabinen 21 sowie 25 bis 29 auf Deck
     
    2.
     
    Der Druck der Explosion in der Zentrale hat sich in Richtung der Kabinen Bahn geschlagen."
    Ein durchscheinendes Orange legte sich über die genannten Teile der Schemadarstellung. „Weiter!", forderte Echophage Jospeth auf. „Kommunikationssysteme: 44,3 Prozent."
    „So wenig? Wie wollt ihr die BLUTMOND fliegen, wenn die Kommunikation derart gravierend beeinträchtigt ist?"
    „Wir fliegen sie", beschied ihm Jospeth. „Wir improvisieren eben. Jeder in der Besatzung hat neue Aufgaben übernommen. Keine der Quellen sitzt einfach da und singt. Einige von ihnen haben die Ortung übernommen, andere die Überwachung der internen Systeme, wieder andere den Funkverkehr."
    Und in Notfällen rennen manche als Boten durch die BLUTMOND, nicht anders als die primitiven Kuriere auf Tom Karthay, dachte Jospeth. Und wieder andere schreien sich durch Löcher in Boden und Decke an.
    Der Todbringer glaubte ein Seufzen zu hören, das aus dem Akustikfeld drang.

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