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2254 - Der ewige Gärtner

Titel: 2254 - Der ewige Gärtner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mehr und mehr regten sich Zweifel in der Unsterblichen. Waren sie überhaupt hier gewesen? Natürlich musste es so sein, aber ...
    Sollte sie sich so getäuscht haben?
    Sie fand die Antwort, als sie die erste Tür öffnete, hinter der einst die Wissenschaftler des Ordens an wertvollen und so komplexen Geräten gearbeitet hatten, dass sie sie nie wirklich verstand. Sie waren nicht mehr da. Sie hatte den Beweis, nach dem sie gesucht hatte. Die allerletzten Zweifel verschwanden, als sie die nächste Tür öffnete und dann wieder und wieder die nächste.
    Die einfache Einrichtung, leer geräumte Pulte und Sitzgelegenheiten, war noch vorhanden, sonst nichts. Nichts! Die Kybb waren gründlich gewesen. Sie hatten alles mitgenommen, was ihnen wertvoll erschien. In dem vielleicht das zu finden war, wonach sie gesucht hatten ... „Alle Informationen", sagte sie zu den drei anderen, „alle Daten über den Orden waren in diesen Geräten gespeichert. Sie sind für uns verloren." Sie sah Perry Rhodan in die Augen. „Aber das war zu erwarten, oder?"
    „Ja, natürlich", antwortete er nur. Es war eine Feststellung. Es war zu sehr vorhersehbar gewesen, als dass er sich jetzt zu sehr enttäuscht zeigte auch wenn er es war, es einfach sein musste.
    Und sie selbst? Sie hatte es erwartet, befürchtet. Sie hatte sich gegen die irrationale Hoffnung gewehrt, es könne anders sein. Alle Informationen über den Orden! Und vielleicht - das Paragonkreuz?
    Zephyda sprach es aus: „Damit dürfte das Paragonkreuz dann auch endgültig für uns verloren sein."
    Lyressea sah mehr Mitleid als Bitterkeit in ihren Augen. Die Herrscherin aller Motana war hierher gekommen, um um das Kreuz zu kämpfen, wenn es sein musste. Sie alle waren das. Aber Lyressea musste am tiefsten getroffen sein. Niemand wagte es ihr gegenüber auszusprechen, keiner von ihnen versuchte, ihr Trost zu spenden. Das war auch nicht nötig. Sie brauchte und sie wollte es nicht. Kämpfen, ja. Und sie gab den Kampf noch lange nicht auf. „Gehen wir weiter", sagte sie. „Das hier - ist nicht alles."
    Natürlich nicht. Der Dom war riesig. Sie hatten bisher nur einen Bruchteil von ihm gesehen. Die Räume mit den Datenspeichern waren geplündert, sie brauchten sich die weiteren, viele Dutzend, gar nicht erst anzusehen. Es gab Wichtigeres, für sie Wichtigeres. Lyressea dachte nur noch daran. Statt Verlorenem nachzutrauern, klammerte sie sich an neue Hoffnung.
    Der Verlust der Daten, die der Orden über Jahrtausende gesammelt hatte, war tragisch.
    Aber sie glaubte nicht, dass das, was sie suchten, sich darunter befunden hatte. Sie sagte es sich immer wieder, als sie die Gefährten höher in den Dom führte. Nein, noch war gar nichts verloren. Nur Gimgon hatte gewusst, wohin das Paragonkreuz verschwunden war. Der Schutzherr hatte es niemandem verraten, nicht einmal ihr. Dann aber hatte er es ganz gewiss nicht den Datenbänken anvertraut, die für jeden einsehbar waren, der darin geübt genug war, auch die am besten verschlüsselten und gesicherten Dateien zu öffnen und sich ihrer Informationen zu bedienen.
    Nein, wenn Gimgon einen Hinweis hinterlassen hatte, dann anderswo, auf andere Weise.
    Der Gedanke trieb Lyressea an. Sie musste sich zwingen, nicht zu rennen. Eins nach dem anderen.
    Sie erreichten den ersten Trakt mit den Wohnstätten der ehemaligen Herrscher. Im künstlichen Licht aus den ewigen, nie versiegenden Quellen zeigten sich die Gänge auch hier unverändert, unangetastet. Auch das hatte Lyressea nicht mehr anders erwartet.
    Vor der ersten Tür blieb sie stehen. Es war nicht die zu der Wohnkammer Gimgons, es war auch nicht die ihrer eigenen ehemaligen Wohnstatt, zu der es sie ebenfalls wie magnetisch hinzog.
    Wenn sie eine Enttäuschung erleben musste, dann wenigstens nicht dort. Je mehr sie darauf vorbereitet war, desto besser.
    Sie drehte sich zu den Gefährten um, sah jedem von ihnen in die Augen und legte die Hand auf den Öffnungskontakt in der Wand.
    Perry Rhodan musste sie einfach bewundern. Lyressea zeigte angesichts der Enttäuschung eine Größe, die selbst er ihr nicht unbedingt so zugetraut hätte - und er traute ihr schon sehr, sehr viel zu. Sie hatte etwas von einer Göttin, anders war es nicht zu beschreiben. Sie brach unter alldem, was an Eindrücken, Erinnerungen und Gefühlen auf sie einströmen musste, nicht zusammen. Sie verriet durch nichts, keinen Blick, keine Bewegung, dass sie deprimiert oder entmutigt war. Er hatte eher den Eindruck, dass das

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