Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nichts von diesem schleichenden Verfall bemerkt, der die Arkoniden schließlich lähmte..."
    „Ein Verfall, den du nicht beobachtet hast. Du hast damals versucht, den Barbaren von Larsaf Drei die Zivilisation zu bringen."
    „Was mir aber nicht gelungen ist ... Als ich in Skandinavien einmal zu einem Wikinger sagte: >Mein Sohn, ich bringe dir die Zivilisation!<, hat er geantwortet: >Fein. Ich habe aber gerade keine Zeit. Stell sie einfach dorthin.<" Ich lachte kurz, befürchtete jedoch, dass es falsch klang. „Und selbst wenn... wir Arkoniden haben die Degeneration auch überwunden ..." .. „Nach wie vielen Jahrhunderten? Und was ist daraus entstanden? Jetzt haben wir einen unsterblichen Imperator, der alles daransetzt, die gesamte Milchstraße zu unterwerfen..."
    Ich seufzte. „Auch künftig werden immer wieder neue Gefahren über uns hereinbrechen, das ist so sicher wie ..."
    „Das Amen in der Kirche? Was werden deine She'huan dazu sagen?"
    Ich lachte erneut leise auf, und diesmal klang es besser. „Du hast ja Recht, alter Freund.
    Vielleicht hat sich bei den Terranern im Gegensatz zu den Arkoniden tatsächlich eine düstere Stimmung durchgesetzt. Und es gibt einen Grund dafür. Die Arkoniden haben die von ES gesetzte Frist nicht nützen können ..."
    „Ich verstehe", sagte Perry versonnen. „Du meinst, dass heutzutage die Terraner das auserwählte Volk der Superintelligenz sind ..."
    „... und damit im Brennpunkt des Geschehens stehen, was bei den Arkoniden nicht der Fall ist. Nicht mehr und vielleicht in dieser ausgeprägten Form auch nie der Fall gewesen ist. Aber nicht nur die Terraner, auch ihre Heimat, die Erde. Immer wieder die Erde ..."
    Perry nickte. „Seit der Laren-Invasion, die die gesamte Milchstraße bedrohte, galten fast alle Angriffe gegen unsere Milchstraße in erster Linie Terra. Die Dscherro, Goedda, SEELENQUELL, Ramihyn, die Invasion durch das Reich Tradom ... Doch auch schon vorher, als uns die kosmischen Zusammenhänge nicht bekannt waren, wir gar nicht wussten, dass es Kosmokraten und Chaotarchen gibt, stand die Erde im Mittelpunkt, angefangen beim Angriff der Zweitkonditionierten bis hin zu ..."
    Perry hielt inne, sah mich an. „Aber es ist nicht nur das. Terra war nicht nur von jeher das primäre Angriffsziel der Milchstraße, die Erde stand auch in anderer Hinsicht im Mittelpunkt. Ob nun die Cynos oder die Cappins im Verborgenen im Sonnensystem agierten, Demeter sich dort versteckte oder die Loower ihr Auge dort verbargen, immer spielten sich Ereignisse von kosmischer Bedeutung auf der Erde ab. Im Verlauf von nicht einmal dreitausend Jahren wurde Pluto zerstört, Terra in fremde Galaxien versetzt und entvölkert, und als dann die Abruse nach unserer Seite des Moebiusstreifens griff, wurde der Mars gegen Trokan ausgetauscht und schließlich wieder auf noch ungeklärte Art und Weise zurückgeschickt.
    Wir Terraner wurden von Monos versklavt und in die virtuelle Welt der Simusense gezwungen. SEELENQUELL griff nach Terra..."
    „Ebenfalls nach Arkon", warf ich ein.
    Perry schüttelte unwillig den Kopf. „Warum ausgerechnet die Erde?", fragte er.
    Ich zuckte die Achseln. „Wenn wir das wüssten ... Vielleicht hat Terra einfach eine schöne Sonne. Vielleicht, weil ES diesen Planeten schon sehr früh ausgewählt und zu schätzen gelernt hat. Weil ES das Potenzial erkannte, das ihr Terraner hattet und noch immer habt."
    „Manchmal frage ich mich", fuhr der Terraner fort, „ob wir Unsterbliche nicht eine Mitschuld daran tragen. Wenn wir niemals ES begegnet wären ..."
    „Würden wir schon längst nicht mehr leben!"
    „Aber haben wir nicht durch unser Wirken für die Superintelligenz all dieses Leid herbeigeführt, provoziert? Ohne uns wäre der Milchstraße und vor allem der Erde einiges erspart geblieben." Er lachte leise auf. „Ich kann mir gut vorstellen, wie die Menschen manchmal denken. Dass sie uns Aktivatorträger manchmal verfluchen, weil wir sie immer in den Brennpunkt des Geschehens zerren. Lebte ich als normalsterblicher Terraner auf der Erde, würde ich wohl auswandern. Irgendwo muss es doch einen kleinen, ruhigen Planeten geben, auf dem man in aller Ruhe ein beschauliches, geruhsames, friedliches Leben führen kann... mit allen Annehmlichkeiten der Zivilisation, aber ohne die Familie permanent in Gefahr zubringen!"
    „Und nach drei Wochen würdest du vor lauter Langeweile das nächste Raumschiff kapern und ins Solsystem zurückkehren!"
    „Ich spreche nicht von mir,

Weitere Kostenlose Bücher