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2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fiel ihr schwer. „Na schön", sagte sie schließlich. „Dann warten wir eben."
    Wir warteten. Und warteten.
    So lange, bis auch ich mich fragte, ob eine Entscheidung noch an diesem Tag, nach unserer Rechnung der 8. September 1332 NGZ, fallen oder sich auf den nächsten Tag verschieben würde. Irgendwann fragte ich mich sogar, worauf wir warteten, und der Extrasinn musste mich zur Besonnenheit mahnen.
    Worauf warteten wir eigentlich?
    Auf irgendeine Chance, irgendeine Gelegenheit. Und als sie dann endlich kam, erkannte ich sie sofort! „Ortung zusammengebrochen!", meldete Echophage. „Jedenfalls zum größten Teil. Sie reicht nur noch ein paar hunderttausend Kilometer ins All. Darüber hinaus bin ich völlig blind."
    „Ursache?", fragte Perry. „Schwere hyperenergetische Emissionen unbekannter Natur. Sie haben völlig abrupt eingesetzt."
    „Gilt das nur für deine Systeme oder auch für die der Kybb-Einheiten?"
    „Woher soll ich das wissen?" Da war sie wieder, die unfreundliche Patzigkeit, mit der die Biotrönik uns zumeist bedachte. Aber sie fügte sofort hinzu: „Wenn die Ortung der Kybb-Einheiten nicht auf völlig anderen Prinzipien beruht, müsste auch sie in ihrer Reichweite auf diese Werte beschränkt sein!"
    „Jetzt!", sagte ich und nickte Zephyda zu. „Start!"
    Die SCHWERT hob langsam, aber mühelos ab. Der Epha-Motana ging es wieder gut, die Quellen hatten sich erholt. „Und wohin fliegen wir?", fragte Perry.
    Ich musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. „Das ist unsere einzige Chance zur Flucht."
    „Natürlich. Aber nicht nur zur Flucht." Er deutete auf ein Holo. Es zeigte nicht das, was wir zur Zeit wahrnahmen, sondern die letzten verfügbaren Ortungsergebnisse.
    Ich betrachtete die Daten. Da waren die SPURHÖFE, nun in der Ortung unsichtbar ...
    Da war das Feld der DISTANZSPUR ...
    Unbewacht, denn die Kybb-Titanen standen - hoffentlich! - noch über Tan-Eis! „Es ist also auch unsere einzige potenzielle Chance", sagte Perry, „über die DISTANZSPUR zum Schloss Kherzesch zu gelangen! Und damit in Reichweite des Paragonkreuzes, das sich auf dem Planeten Graugischt befinden soll."
    „Du willst dich also... der Infrastruktur des Gegners bedienen? Seine technischen Errungenschaften für unsere Zwecke nutzen?"
    Zephyda lauschte gespannt. „Sollen wir es wagen?", fragte Perry nur.
    Die DISTANZSPUR könnte instabil sein!, mahnte der Extrasinn. Können wir daran überhaupt zweifeln angesichts der Tatsache, dass die Kybb-Titanen auf dem Weg hierher ein Drittel Ausfallrate hatten? „Riskant", sagte ich laut, verkniff mir alle weiteren Bemerkungen. Sie wären sinnlos gewesen. Letzten Endes würden wir auf keins der Argumente achten, die gegen Perrys Plan sprachen, so viele es auch sein mochten.
    Ich wollte genauso dringend wie Perry wissen, was hinter dem Ringfeld lag!
    Ich sah Zephyda an. Das Leuchten in ihren Augen ließ nicht den geringsten Zweifel aufkommen, wofür sie sich entscheiden würde. \„Lyressea?"
    Die Schildwache nickte. „Ich vermute, es ist unsere einzige Chance, in absehbarer Zeit Schloss Kherzesch und das Paragonkreuz zu erreichen."
    „Rorkhete?"
    Der gedrungene, kompakt wirkende Shozide brummte etwas Unverständliches. Ich nahm es als Zustimmung. „Ich stelle fest, dass wir uns einig sind", sagte Perry. „Ja", sagte Zephyda und änderte den Kurs der SCHWERT. „Haltet euch bereit, Quellen!
    Ihr werdet eure höchste Leistung bringen müssen!"
    Die SCHWERT hielt nun auf das Feld der DISTANZSPUR zu. Der Raum um uns herum geriet immer mehr aus den Fugen. Zephyda versuchte, den Beben auszuweichen, doch das war ein Ding der Unmöglichkeit. Sie waren überall, schienen das gesamte System erfasst zu haben. Kein Superbeben, das es in seinen Grundstrukturen erschütterte, doch immer wieder neue, kleine Herde. Wenn die Ausläufer der Epizentren die SCHWERT erfassten, erzitterte der Bionische Kreuzer mal leichter, mal schwerer, 'doch wirkliche Gefahr ging von ihnen nicht aus.
    Die drohte uns von ganz anderer Seite.
    Bislang was die SCHWERT zwar unbemerkt geblieben. Die Kybb-Titanen waren aus dem Spiel, stellten keine unmittelbare Bedrohung dar. Aber da waren noch die Traponder, die Sektor-Wächter und die anderen Raumschiffe der Kybb, und Zephyda musste sich nun nicht nur auf die Führung des Kreuzers konzentrieren, sondern auch auf die Ortung.
    Immer wenn sie auch nur einen Schatten wahrnahm, bei dem es sich um ein Raumschiff handeln könnte, änderte sie den Kurs. Trotzdem war

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