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2258 - Medusenklänge

Titel: 2258 - Medusenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seit unbekannten Zeiten dort gebildet hatten. Die Platte sackte an einer Ecke nach innen und hob sich gegenüber. Sie hatte sich verkantet.
    Gucky bat den Anführer der Gurrads mit gekrümmtem Zeigefinger näher. „Komm, wir gehen als Erste an Bord."
    Faghan El Bar zögerte nicht, der Aufforderung nachzukommen. Er trat an den Rand des Lochs, in dem die Metallplatte hing. „Die Luke ist noch nicht offen."
    Ein leichter telekinetischer Stoß genügte, damit die Platte ins Innere des Schiffs fiel.
    Krachend kam sie in der Dunkelheit unter ihnen auf. „Das war ziemlich laut", sagte der Gurrad. Er beugte sich vor. „Wollen wir hoffen ..."
    Er verstummte. „Ich sehe ein Schott", fuhr er schließlich fort. „Vermutlich ein Sicherheitsschott. Unter uns muss eine Art Noteinstieg ins Schiff sein."
    „Gepriesen sei meine Nase", rief Gucky.
    Icho Tolot knurrte: „Ich enthalte mich jeder Bemerkung."
    Ohne weiteres Geplänkel ließen sich der Mausbiber und El Bar in den kleinen Raum hinunter. Ihr Scheinwerferlicht enthüllte, dass Wände, Decke und Boden ebenso von den Zerstörungen gezeichnet waren wie die Außenhülle des Wracks.
    Gucky hielt den Scheinwerfer auf sein Gesicht und blickte nach oben. „Die Luft ist rein."
    Er winkte. „Einer nach dem anderen, wenn's beliebt."
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die anderen Gurrads neben ihnen standen.
    Icho Tolot brauchte etwas länger. Er musste erst noch den Rand der Luke mit dem Desintegrator ausfräsen, damit sein mächtiger Leib sich abseilen konnte. „Die Besatzung entstammt wohl einem Volk von Zwergen", grollte er. „Die ungefähr die Größe von Terranern haben", fiepte Gucky und wandte sich zu El Bar um, der schon an der Schleusentür hantierte. Er tastete mit einem energetischen Dietrich den Öffnungsmechanismus ab, bis eine Anzeige leuchtend Vollzug meldete.
    Im nächsten Moment setzte ein Fauchen und Zischen ein, als dem Nebenraum die Atmosphäre entzogen wurde, dann glitten vor ihnen die Schotthälften auseinander.
    Sie betraten die leere Kammer, die sich sofort wieder schloss, und beobachteten mit wechselvollen Gefühlen, wie durch Düsen in der Wand ein Gasgemisch eintrat. „Atembar", murmelte Tolot nach einem Blick auf eine Anzeige an seinem Arm. „Es dürfte sich um das Gemisch handeln, das hier überall an Bord verwendet wird."
    „Ist das nicht ungewöhnlich?", fragte Tary Gerrige.
    Tolot blickte ihn an. „Was meinst du?"
    „Dass im Inneren des Schiffes eine Atmosphäre existiert. Von außen hatte ich nicht den Eindruck, als hätte auch nur eine Roewis-Wanze überlebt."
    „Vielleicht lebt hier wirklich niemand mehr."
    Der Gurrad stutzte. „Warum sollte das Schiff sonst diesen Aufwand betreiben?"
    „Alte Programmierungen", grollte Tolot.
    Auf der anderen Seite des Schleusentors hatte Faghan El Bar den energetischen Dietrich inzwischen erneut eingesetzt, und knarrend öffneten sich die Schotthälften.
    Eigenartig, überlegte Gucky. Die Programmierung hat den Schleusenvorgang nicht selbständig ausgelöst, sondern erst nach einem Anstoß durch den Dietrich. Das ist ein Defekt. Anscheinend ist hier lange niemand mehr gewesen.
    Der Anblick des Korridors, auf den die Kammer hinausführte, schien seine Gedanken zu bestätigen. Große Bereiche der Wände und Decke waren zerstört, genau wie das Innere mehrerer Räume, die sich entlang des Korridors aufreihten. Immer wieder stießen sie auf Geräte und Aggregate, die wie gewaltige Schlackehaufen wirkten. „Sieht nicht so aus, als gäbe es hier noch Leben", murmelte der Mausbiber.
    Minuten wurden zu Stunden. Die Zerstörungen schienen kein Ende zu nehmen, als die Gruppe sich durchs Schiff bewegte, aber gerade das gab ihnen wichtige Aufschlüsse. Sie nahmen unablässig Proben, die der Haluter analysierte. Die Kapazität der Instrumente in seinem Raumanzug war beschränkt, sodass der Befund nur näherungsweise erfolgen konnte, aber die Kernaussage stand außer Zweifel.
    Das zerstörte Material war älter als die nicht beschädigten Bereiche.
    Tolot schickte diese Daten gleich kodiert und zerhackt an die RICHARD BURTON, zusammen mit Aufzeichnungen, die das Aussehen einiger Aggregate zeigten.
    Während sie noch auf Rückmeldung der BURTON warteten, wertete Faghan El Bar die Daten vor Ort aus und diskutierte sie mit Gerrige, dem Hyperphysiker. „Kein Zweifel", wandte er sich an Tolot und Gucky. „Hier wurde eine Waffe eingesetzt, die Zerfall durch Alterung bewirkt."
    Der Ilt hob die Braue. „Wer sagt,

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