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2258 - Medusenklänge

Titel: 2258 - Medusenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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...
    Ja, wenn nicht alles zusammengebrochen wäre.
    Hin und wieder erreichte ein Reiz dieses Halb-Leben, dann glomm es wieder auf, spürte sich wieder, spürte den Kollaps seiner Systeme. Und dann spürte es auch seine Schaltkreise, die Bahnen, die wie Fäden das ganze Schiff durchwoben, spürte sie wie sich verästelnde Nervenfasern, wie Finger, die sich in alle Richtungen streckten.
    Und es spürte die Enden dieser Finger mit den Modulen, die sich abkoppeln ließen und von Trauer erfüllt waren der Trauer des Muttersystems.
    Sie hatten nicht mehr zum Einsatz kommen können, und darunter litt das Makrohirn am meisten, weil das sein Lebenszweck gewesen war: sie in den. Einsatz zu schicken, die kostbaren Module, die beweglichen Teile seiner selbst.
    Und so litten auch die Module darunter.
    Abertausende Module, die schliefen wie er.
    Sein Bewusstsein reichte nicht aus, um sich über seinen Zustand klar zu werden, geschweige denn über den der Module. Es war gerade stark genug, um zu merken, dass da etwas ist - es selbst -und dass da etwas war - das, was es ausgeschaltet hatte.
    Geblieben war die Sehnsucht nach Sein, nach mehr Licht, das bei jedem Stromstoß, der durch seine Adern aus Flüssigkristall stob, ausfächern würde wie schon einmal.
    Damals und hoffentlich wieder.
    Mehr Licht!
    Er schlief und hoffte.
    Vor ihnen schwebte im Raum eine völlig zerbeulte Kontur von ungefähr drei Kilometern Durchmesser. Die ursprüngliche Form war nicht mehr zu ermitteln. Auch als sie näher kamen, änderte sich daran nichts. Erst als sie in unmittelbarer Nähe waren, wurde Gucky klar, wie zertrümmert das Wrack tatsächlich war. „Könnte mal wie ein Igel ausgesehen haben", schlug der Mausbiber vor, ohne die Kontrollen aus den Augen zu lassen. „Aber mit Schwanz." Icho Tolot deutete auf ein Gebilde auf der rechten Seite der Kontur, aus der etwas spross, was wie die Schwanzflosse eines Fisches aussah. „Und am anderen Ende", er deutete nach links, „haben wir eine Art Karpfenmaul."
    „Also doch kein Igel, eher ein Kugelfisch", meinte Gucky.
    Tolot lachte dröhnend bei der Vorstellung an die terranische Delikatesse, die manche einschlägigen Lokale von Atlan Village noch immer servierten. „Hoffentlich nicht genauso giftig, sonst ergeht es der Besatzung wie der Kundschaft im Blue Seven."
    „Ich kann euch nicht ganz folgen", sagte der Gurrad namens Faghan El Bar. Er trug jetzt einen Raumanzug wie sie alle, um bei Beschuss jederzeit die Jet verlassen zu können. „Was sind Krapfen und Kungelfische?"
    „Karpfen und Kugelfische", korrigierte Gucky und ließ den Nagezahn aufblitzen. „Es handelt sich um terranische Tiere, die so aussehen wie das da. Man kann sie essen."
    „Es sind Wasserlebewesen von geringer Intelligenz", klärte der Haluter den Gurrad auf. „Terraner benutzen sie gern zur Deckung ihres Proteinhaushalts. Es sei denn, die Angst überwiegt - wie vor dem Kugelfisch. Wenn so ein Fisch nicht richtig zubereitet wird, kann ein Terraner daran sterben."
    Die Gurrads starrten den Haluter entsetzt an, dann Gucky. Schließlich meinte Gerrige: „Habt ihr euch gerade auf eine Weise verständigt, die man scherzhaft nennt?"
    Tolot dämpfte sein Lachen, das immer noch so laut ausfiel, dass die Gurrads schmerzlich das Gesicht verzogen. „Ja, scherzhaft. Du hast es erfasst!"
    „Zwei Minuten, dann sind wir am Wrack", meldete Gucky.
    Faghan El. Bar beugte sich vor und deutete auf den Hauptschirm. „Bei den Zerstörungen habe ich kaum Hoffnung, dass wir an Bord noch Hinweise auf etwas finden."
    „Mal den Teufel nicht an die Wand", murmelte Gucky und verfolgte auf den Anzeigen, wie sie sich langsam, aber stetig dem ausgewählten Wrack näherten.
    Stille kehrte im Cockpit ein, während die Anspannung stieg. Es war nicht auszuschließen, dass sie von den Waffenanlagen des Wracks aufs Korn genommen wurden. Sie konnten als alte Feinde betrachtet werden, die zurückgekehrt waren, um endgültig alles zu vernichten, oder als neue Feinde, die erstmals über sie herfallen wollten.
    Vielleicht traten die Waffen an Bord auch in Aktion, weil sie noch darauf programmiert waren, oder sie wurden wenn sich dort nach wie vor Leben befand, wofür es bisher aber kein Indiz gab - aus reiner Angst ausgelöst.
    Es gab viele Möglichkeiten, unter Beschuss zu geraten, und alle waren gleichermaßen unangenehm, weil die Space-Jet genau wie der ENTDECKER auf jeden unnötigen Energieverbrauch verzichtete, der sie zur Energieboje gemacht hätte.
    Ein

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