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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Du kannst es ja nicht wissen. Der Rat der Alten hat mich ausgestoßen. Ich darf nicht mehr nach Tragolfir zurück. Ich darf nie mehr in die Stadt."
    „Das ist ja schrecklich", sagte Bull. „Warum? Was hast du getan?"
    Jetzt quollen Tränen aus den Augen des Eingeborenen. „Ich habe gar nichts getan - das ist ja das Schlimme. Ich habe nichts für die Gemeinschaft getan, denn ich .... ich bin ..."
    „Ja?", fragte Bull. „Was bist du?"
    „Ich bin ..." Es schien Jerofe unglaubliche Schwierigkeiten zu machen, es auszusprechen. Dann sprudelte es aus ihm hervor. „Ich bin ein Feigling!", heulte er. „Nur ein erbärmlicher Feigling! Ich habe einfach Angst vor allem und tauge zu nichts!"
    Bull holte tief Luft. Allmählich begann er einiges zu verstehen. „Aber vor mir hast du doch jetzt keine Angst mehr, Jerofe - oder? Und vor meinen anderen Freunden brauchst du dich auch nicht zu fürchten. Weißt du, was? Wir gehen mit dir in die Stadt - nach Tragolfir, wie du sie nennst -, und du wirst bestimmt als Held gefeiert, weil du so mutig bist. Bring uns zu eurem ... Wie sagtest du? Zum Rat der Alten. Es ist nämlich unser Wunsch, mit euch zu reden. Wir haben vielleicht Fragen."
    Jerofe schüttelte heftig den Kopf - wie ein Mensch. „Es hat keinen' Zweck. Ich habe zu Zing gebetet, und er hat mir nicht geholfen."
    „Zing? Ist das ... dein Gott?"
    „Er war unser Gott. Ich glaube noch an ihn, auch wenn er mich vielleicht auch verstoßen hat. Aber die anderen... sie haben einen neuen Gott, einen schrecklichen! Sie haben sich von Zing abgewendet und ..."
    „Moment, Moment!" Bull unterbrach ihn mit erhobener Hand. „Einen neuen Gott, sagst du? Seit wann, Jerofe?"
    „Seit einem Jahr", jammerte der Corteze. „Seit sich alles veränderte."
    Reginald Bull stand auf. Er war plötzlich wie elektrisiert. „Komm, Jerofe, ich bringe dich in eine „Es tut mir unendlich Leid", sagte Reginald Bull in dem Wissen, dass Worte nicht genügten, um das Geschehene ungeschehen zu machen. Er begriff es noch ebenso wenig wie die Cortezen. „Ich kann mich nur bei euch für das entschuldigen, was drei verdammte Narren angerichtet haben. Aber ich Versichere euch, dass es nie wieder vorkommen wird."
    Halput Dono Vanmar bewegte die Lippen, aber kein Wort kam aus seinem Mund. Er hatte keine.
    Bull nahm sein Handfunkgerät und hielt es ihm entgegen. „Hier, bitte nimm das. Wir werden euch jetzt verlassen, doch ich hoffe, dass wir wieder zusammenkommen werden. Wir alle brauchen Zeit und Abstand, Tage wie diese vergisst man nicht so leicht. Wir haben noch viele Fragen an euch, und ich weiß, dass auch ihr vieles wissen wollt. Wir werden eure Fragen beantworten, so gut wir können, nur nicht im Moment. Vorläufig bleibt uns nur, dir zu danken. Wir gehen jetzt zurück zu unserem Schiff. Wenn ihr so weit seid, dann ruft uns mit diesem Gerät. Du brauchst nur die grüne Taste zu drücken. Es ... tut mir Leid. Ich ..."
    Er konnte nichts mehr sagen. Halput stand vor ihm wie zu Stein verwandelt. Als er keine Anstalten machte, nach dem Funkgerät zu greifen, bückte sich Bull und legte es vor ihm auf den Boden.
    Dann drehte er sich um und gab seinen Begleitern ein Zeichen. Sie schlössen sich ihm an, als er ging.
    Es gab keine Schreie mehr. Die Cortezen standen eng zusammengedrängt auf dem Platz und vor ihren Häusern, soweit sie sich nicht hineingeflüchtet hatten. Wieder herrschte Schweigen. Aber es war schlimmer als das Schweigen der Leere, als sie die Stadt betreten hatten.
    Zurück im Schiff, erkundigte sich Reginald Bull bei Ranjif Pragesh nach Jerofes Zustand. Den ganzen Weg von der Stadt zurück hatte er kein Wort gesprochen, und auch jetzt redete er nur das Nötigste. Er wollte jetzt nur für ein paar Stunden seine Ruhe haben, seine Gefühle und Gedanken ordnen. Aber es sollte noch nicht sein.
    Er sah, dass Pragesh total übermüdet war. Zwei Stünden Schlaf - falls er geschlafen hatte - waren einfach viel zu wenig gewesen. Er besaß keinen Zellaktivator, der ihm ungestraft erlaubte, über seine physischen Belastungsgrenzen zu gehen. Bull gab ihm den Befehl, sich in seine Kabine zurückzuziehen. Für mindestens zehn Stunden wollte er ihn nicht mehr in der Zentrale sehen. Auch Tako Ronta brauchte eine Auszeit. Der Zweite Offizier, Knut Anderson, würde in der Zwischenzeit übernehmen. Niemand wusste, was in den nächsten Stunden auf die Galaktiker zukam. Bull brauchte jemanden am Hebel, der voll konzentriert war.
    Er selbst fühlte sich

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