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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat, bis die Medikamente wirkten. Aber das Fieber haben die Mediker bisher nicht unter Kontrolle bringen können."
    „Das ist der neueste Stand?"
    „Es sei denn, Prak-Noy kommt gleich mit einer besseren Nachricht. Ich befürchte eher das Gegenteil.
    Jerofes Herz schlägt unregelmäßig. Der ganze Kreislauf ist durcheinander. Ohne die Medikamente ..."
    Jan Shruyver stand auf. Er presste die Lippen zusammen. Dann stieß er hervor: „Wenn sie auch nur ein falsches Medikament geben oder TZM zu hoch dosieren, könnte ihn das umbringen! Der Kleine ist kein Mensch!"
    „Ruhig, Junge, ruhig", sagte Bull. „Reg dich nicht auf, sonst kriegst du auch Herzklappern. Was sagt der Psychologe?"
    Shruyver trank seine Tasse leer. Der Kaffee musste längst kalt sein. „Du meinst, ob sein Zustand eine Folge des Schocks sein könnte? Definitiv nein. Er hat sich infiziert. Psychisch war er über das Schlimmste hinweg. Ich war jedenfalls mit ihm zufrieden."
    „Und wo soll er sich infiziert haben? Etwa bei uns?"
    „Wenn wir das wüssten. Ich kann mir nicht denken, dass er sich an Erregern angesteckt haben könnte, die wir Menschen in uns tragen, die aber durch unser Immunsystem in Schach gehalten werden. Der Chef ist übrigens derselben Meinung."
    „Dann warte ich auf ihn", sagte Bull. „Und Gucky?"
    „Er schläft. Wenn er wieder im Traum spricht, wird jedes Wort aufgezeichnet. Sogar sein Stöhnen."
    „Und das tut er?"
    „Reichlich. In seinem kleinen Kopf arbeitet es."
    „Und das ist gut?", wollte Bull wissen. „Ich hoffe es. Wir werden es bald wissen. Wenn er zu sich kommt, wäre es gut, wenn du endlich mit ihm reden würdest. Er gibt es nicht zu, aber er wartet sehnsüchtig darauf."
    Bull nickte. „Sag mir Bescheid, wenn es so weit ist. Er fehlt mir doch auch ..."
    „Ja", sagte Shruyver. „Das dachte ich mir."
    Er setzte sich wieder. Beide schwiegen und warteten auf den Chef mediker. Nach fünf Minuten fragte Bull: „Was weißt du über die Gurrads?"
    Ein spöttisches Lächeln zuckte um Shruyvers Mundwinkel. „Sie beherrschen die Magellansche Wolke. Ihr seid so um das Jahr 2435 zum ersten Mal auf sie gestoßen - ich nehme an, du warst dabei.
    Damals kämpften sie gegen die Vorherrschaft der Perlians und Generäle. Erst nach dem Sieg über die Erste Schwingungsmacht wurden sie wieder stark. Heute gibt es drei große Imperien und haufenweise kleine Staaten. Aber das wolltest du nicht wissen."
    „Eigentlich nicht", sagte Bull. „Natürlich. Sie sind herrisch und stolz. Brausen schnell auf. Sie verachten alles Schwache, richtig?"
    Er sah Bull direkt an. „Wesen wie die Cortezen."
    „Du kannst doch Gedanken lesen."
    „Ich weiß nicht, ob ich das wirklich wollte", sagte Shruyver brummig. „Die Cortezen sind nicht schwach. Wir waren auf dem besten Weg, ihr Vertrauen zu gewinnen, und dann ..."
    „Aber Jerofe ist schwach", unterbrach ihn der Psychologe. „Er hat Angst vor allem und jedem. Und er war der erste Corteze, den die Gurrads zu sehen bekamen -mit dem bekannten Ergebnis. Von da an waren alle Cortezen für sie feige und deshalb schwach."
    „Das ist noch lange kein Grund, so auszurasten wie in der Stadt!"
    „Ich weiß doch. Es muss da irgendetwas geben, wovon wir nichts wissen -noch nicht."
    Bull wollte etwas sagen. Etwas in Shruyvers Stimme hatte ihn aufhorchen lassen. Doch da kam Prak-Noy in Begleitung dreier weiterer Mediker. Doran Fa Dorano war auch dabei. „Und?", fragte Bull. „Sagt mir, dass es ihm besser geht."
    Der Ära schüttelte den Kopf. „Er schläft jetzt, aber sein Fieber ist weiter gestiegen. Ich will ganz ehrlich sein, Reginald. Sein Kreislauf ist unter Kontrolle, aber ohne unsere Technik wären wir hilflos.
    Wir wissen nicht, was wir noch tun können. Wir warten auf das Ergebnis der verschiedenen Analysen.
    Blut und so weiter. Eben das ganze Spektrum."
    Bull nickte. Er hatte es befürchtet. Sie unterhielten sich noch einige Minuten, dann gingen die Ärzte.
    Bull und Shruyver waren wieder allein. „Ich sehe nach Gucky", sagte der Psychologe. „Aber hier habe ich noch etwas für dich."
    Er griff in die linke Gesäßtasche und holte ein zerknittertes Stück Folie heraus, das er Bull reichte. „Jerofe hat das aufgeschrieben, bevor er kollabierte. Ich habe die Schrift analysieren und übersetzen lassen. Alles ließ sich nicht entziffern. Vielleicht interessiert es dich."
    Bull sah ihn fragend an. Dann nahm er die Folie und verabschiedete sich.
     
    7.
     
    Notizen eines Feiglings Ich habe

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