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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefallen: Gon-Orbhon! Der Schutzherr von Parrakh! Der Dom Parrakh, der Dom Rogan, Tan-Jamondi II - obwohl die Begriffe für ihn noch nicht mit konkreten Inhalten gefüllt waren, eröffnete sich ihm in der Kombination doch ein Mosaik von Möglichkeiten: Dom! So etwas wie der Dom Kesdschan, Zentrum der Ritter der Tiefe? Wenn es hier Parallelen gab - und genau danach sah es aus -, kratzten sie hier an kosmischen Zusammenhängen...
    Wieder einmal verschlangen sich Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, und wie schon so oft befanden sie sich möglicherweise an einem Wendepunkt der Zeiten. Ganze Welten taten sich für die Terraner auf, Ewigkeiten!
    Bull versuchte verzweifelt, sich die Situation klar zu machen: Er saß zwölf für Primitivlinge gehaltenen Wesen gegenüber, die ihm das Wissen von kosmischen Enzyklopädien präsentierten! Überliefert aus uralten Zeiten, weitergegeben von Generation zu Generation!
    Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass die Geschichte, die er da erfuhr, nicht in all den Jahrtausenden verfälscht worden war, die vergangen waren - spätestens nach dem Rückzug der Cortezen hier auf diesen Planeten, wo sie heute noch lebten?
    Aber wie! Sie, die kosmische Geschichte mitgeschrieben hatten, wenn dies tatsächlich alles stimmte, standen in etwa auf der Stufe der Erdenmenschen des 14. Jahrhunderts. Sie hatten jeden Kontakt mit dem Weltraum verloren -oder doch nicht? „Was ... wurde aus euren Vorfahren?", hörte Bull Ascaris Stimme, viel leiser als sonst. „Wieso haben sie keine Spuren hinterlassen? Es müssen doch Zeugnisse ihrer großen Zeit auf diesem Planeten vorhanden sein!"
    Halput Dono Vanmar antwortete nicht sofort. Bull konnte es nachvollziehen. Was ihm so leicht - und scheinbar unbeteiligt, wie aus einem bisher brachliegenden Sektor des Gehirns durch die Begegnung mit den „Sternenwesen" abgerufen - über die Lippen kam, musste ihn in Wirklichkeit unerhörte Kraft kosten. Keiner der anderen Alten löste ihn in seiner Berichterstattung ab. Sie saßen neben ihm, blickten aus trüben Augen in die Ferne, bis er den Mund wieder öffnete. „Die Cortezen auf Aon waren nicht passiv", sagte Halput mit neuer Kraft in der Stimme, aber monoton wie ein Roboter. „Sie hatten ihre Illusionen verloren, auch einen Teil ihrer Kraft, aber sie lauschten hinaus in das All und verfolgten an ihren empfindlichen Funkgeräten, was in Amringhar vorging. Was sie hörten, war erschütternd. Ein großer Krieg wurde vorbereitet. Und gleichzeitig geschah etwas anderes, was sie noch mehr erschreckte. Sie waren geistig hoch sensibel und spürten immer häufiger, wie ein drückend mächtiger, düsterer Geist sie streifte, sie untersuchte und überwachte."
    „Gon-Orbhon", sagte Reginald Bull. Es war nur ein Krächzen, nicht mehr als ein Flüstern, aber alle hörten es. „Gon-Orbhon", bestätigte Halput, „oder vielmehr das, wozu Gon-Orbhon sich entwickelt hatte.
    Unsere Vorfahren haben ihn nie richtig begriffen, aber sie spürten und wussten, dass er es war. Mit der Zeit aber schien er das Interesse an ihnen zu verlieren, weil sie nicht bereit waren, noch einmal in den Dienst einer höheren Macht zu treten. Und bald darauf geschah es dann."
    „Was?", fragte Bull, doch er bekam keine Antwort. Sein Funkgerät summte.
    Beim ersten Mal ignorierte er es. Nichts konnte wichtiger sein als die Geschichte, die ihnen der Corteze erzählte. Er hatte Angst, dass, einmal unterbrochen, der Faden abriss; dass er nie mehr erfuhr, wie es weitergegangen war.
    Es war Fran, die ihn anstieß. Bull war für den ersten Moment verärgert über seine Partnerin. Dann sah er ihr Gesicht und wusste, dass in der RICHARD BURTON etwas vorgefallen war, was die Störung rechtfertigte. Außerdem konnte man im Schiff nicht wissen, was hier in der Stadt stattfand.
    Das Leuchten in seinen trüben Augen war erloschen, sein Geist in die Wirklichkeit zurückgekehrt. Er, seine elf Artgenossen, Bull, Ascari - alle sahen sie Fran Imith an. „Es ist etwas geschehen", sagte die ehemalige Leibwächterin. „Unser... Gast ist zusammengebrochen." Sie vermied es, Jerofes Namen zu nennen. „Die Mediker kümmern sich um ihn, aber es scheint sehr ernst zu sein."
    Ehe Bull Zeit hatte, diese Information richtig zu verarbeiten, war plötzlich Aufruhr draußen vor dem Rathaus. Von den Straßen und vom Platz waren Schreie zu 'hören. Reginald Bull sprang auf, von einer düsteren Vorahnung befallen.
    Es war wie ein Sakrileg. Was immer draußen geschah, es schien die

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