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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mitternacht, aber er wusste, dass er noch nicht würde schlafen können. Deshalb holte er sich einen Kaffee - den wievielten eigentlich an diesem Tag? - und setzte sich in die Cafeteria. Irgendwie hatte er vermutet, Jan Shruyver hier vorzufinden, aber der Psychologe war nicht da. Ohne ihn wirkte die Cafeteria seltsam leer.
    Bull wünschte dem jungen Wissenschaftler, dass wenigstens er schlief. Er brauchte es, ohne Zweifel.
    Der junge Bursche hatte sich die Ruhe redlich verdient.
    Bull musste grinsen. Shruyver und Che Guevara ... Shruyver, der aus dem 20. Jahrhundert übrig Gebliebene. Der die Protestler von damals bewunderte und in der Gegend herumtrug, die Bull zwar manchmal verstanden, aber in ihren Methoden nie akzeptiert hatte. Er war fast so anachronistisch wie seinerzeit Michael Rhodan, als er sich in der Rolle des Roi Danton präsentierte.
    Lächerlich - anfangs. Dann hatte sich gezeigt, was in ihm steckte. Nein. Bull trank aus und erhob sich.
    Lächerlich war nur der Vergleich. Er fragte sich auf dem Weg zu seiner Kabine, wen Shruyver wohl morgen auf seinem T-Shirt präsentieren würde. Jimi Hendrix? Jim Morrison? Oder am Ende noch Bob Dylan, mit dessen Platten ihn sein Freund Manfredo in seiner Jugend genervt hatte?
    Der nächste Tag begann endlich mit einer guten Nachricht. Aus Tragolflr wurde gemeldet, dass sich bei den ersten Cortezen Anzeichen der Besserung zeigten. Reginald Bull und Fran Imith flogen sofort in die Stadt und konnten sich selbst überzeugen. Das Fieber ging zurück, der Kreislauf der Erkrankten war deutlich stabiler geworden. Roboter hatten inzwischen im nahe gelegenen Wald große Mengen der Früchte gesammelt, welche die Nahrungsgrundlage der Stadtbewohner bildeten. Innerhalb weniger Stunden war es gelungen, aus ihnen eine Nährflüssigkeit zu gewinnen, die den Kranken zugeführt wurde. Diesmal wurde sie von ihrem Körper aufgenommen. Die Galaktiker und ihre robotischen Helfer taten rund um die Uhr alles, um die indirekt von ihnen Infizierten zu retten.
    Es gab keine Todesfälle mehr. Am Nachmittag bewegten sich die ersten Cortezen wieder. Am Abend begannen einige von ihnen zu sprechen. In ihre Augen kehrte das Leben zurück. Reginald Bull blieb auch in dieser Nacht bei Prak-Noy in dem Zelt, in dem die Mitglieder des Rates der Alten lagen.
    Gegen alle Erwartungen hatte sie die Seuche kaum stärker geschwächt als ihre jüngeren Artgenossen.
    Bull war über die Maßen erleichtert, als Halput Dono Vanmar die Augen aufschlug. Er blieb an seinem Bett. Nach einer Stunde sah der Alte ihn an, nach einer weiteren stand Erkennen in seinem Blick.
    Der Expeditionsleiter fühlte sich elend. Ihm wurde schon flau im Magen, wenn er daran dachte, dass er den drei Gurrads ihre Urväter noch vorstellen musste ...
    Die Reparaturarbeiten an der BURTON schritten zügig voran. Jerofe Gangan Ouwmars Zustand besserte sich, nachdem ihm stundenlang der Pozoar geknetet und er mit dem neuen Medikament versorgt worden war. Gucky ging es so gut, dass er schon wieder übermütig zu werden begann und ständig nach Bull fragte - was konnte der Terraner mehr wollen?
    Die Antworten!, dachte er. Die Antworten auf die immer noch offenen Fragen!
    Vieles konnte er sich denken, einiges zusammenreimen. Aber er brauchte die Bestätigung von den Alten.
    Es geschah schneller, als er trotz aller Fortschritte zu hoffen gewagt hatte. Einen Tag musste er noch in Ungewissheit ausharren, aber dann wurde er erlöst. Er hatte die ganze Zeit über regelrecht an Halputs Bett „geklebt". Er hatte beobachtet, wie der Altestensprecher sich von Stunde zu Stunde mehr erholte und sich schließlich im Bett aufrichten konnte. Er redete wieder. Es schien ihm genauso wichtig zu sein, Bulls Fragen zu beantworten, wie zu erfahren, was mit seinem Volk geschehen war.
    Bull gab geduldig alle nötigen Erklärungen ab. Dann, völlig unangekündigt, setzte Halput seinen Bericht fort.
    Es geschah in weitaus unkomplizierterer Form als erwartet. Sie mussten dazu nicht ins Rathaus gehen. Es war in keiner Weise feierlich, sondern nüchtern. Der alte Corteze musste oft Pausen einlegen, und Bull hatte Angst davor, dass er doch noch nicht gekräftigt genug war, doch am Abend des Tages wusste er, was er hatte wissen wollen.
    Die Cortezen, die sich nach Aon zurückgezogen hatten, lauschten weiter mit ihren Funkempfängern ins All. Erstmals nannte Halput auch Zahlen, mit denen die Biopositronik der KICHARD BURTON eventuell arbeiten konnte. Er zitierte die

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