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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah hinüber zu dem Klappbett, auf dem Halput lag. Der Alte hatte jetzt die Augen geschlossen. Aber seine Hände kneteten immer noch den „Gürtel".- „Sieht so aus, als würden sie sich den Bauch kneten", meinte Bull. Er drehte sich wieder zum Prak-Noy um. „Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wovon die Cortezen sich ernähren? Ich habe noch keinen von ihnen essen sehen. Und ... wie war das mit Jerofe? Er hat nichts gegessen, seit er an Bord gebracht wurde. Auch nicht vor seinem Zusammenbruch."
    „Wahrscheinlich aus lauter Angst nicht", sagte der Ära gedehnt. „Aber ich gehe der Sache nach. Es kann nicht schaden. Wir kümmern uns darum."
    Bull wartete, bis er aufgestanden und gegangen war. Dann zog er die zerknitterte Folie aus der Tasche und las sie zum dritten Mal.
    Er spürte, dass die Lösung des Problems - wenigstens eines ihrer Probleme - zum Greifen nahe lag.
    Irgendwo in diesen Notizen lag der Schlüssel. Vielleicht in den immer noch nicht deutbaren „Kritzeleien", den Schrift-Bildern.
    Er legte den Zeigefinger auf das Wort, an dem sich auch schon Fran gestört hatte.
    Was zum Teufel, dachte er, ist ein Pozoar...?
    Jan Shruyver hatte wenig geschlafen. Er hatte es versucht, aber die Gedanken ließen ihn nicht in Ruhe. Sie kreisten um Jerofe Gangan Ouwmars Erkrankung und um seine Träume. Immer wieder kehrten sie zu dem einen Punkt zurück: Das Himmelsschiff! Schreckliche Kreaturen werden aussteigen und uns allen den Tod bringen!
    Der neue Morgen graute, als der Psychologe seine Kabine verließ. Er aß nichts, sondern begab sich direkt zur Krankenstation. Die Bordklinik war so gut wie verlassen. Nur eine Notbesatzung befand sich noch da. Alle anderen Mediker waren bei Bull in der Stadt der Cortezen.
    Der Psychologe fand einen Arzt, der mit ihm zu Jerofe ging. Viel war es nicht, was er ihm sagen konnte. Jerofe lag im Koma. Klinisch war er bereits tot. Nur sein Gehirn arbeitete noch. „Wir können nichts tun", beteuerte der Mediker, einer von den wenigen Freunden des Psychologen. „Er wird sterben. Sie werden alle sterben."
    „Nicht, wenn ich es verhindern kann!", sagte Shruyver. „Ich habe eine Bitte, Harlan."
    „Ja?", fragte der Arzt. „Ihr habt eine Genanalyse des Patienten gemacht. Aber wie sieht es mit den Gurrads aus?"
    „Ich verstehe nicht ganz", antwortete der Mediker. „Kennt ihr auch ihr Genom?" Jan beantwortete sich die Frage selbst. „Ich möchte, dass bei ihnen ebenfalls eine komplette Genomanalyse gemacht wird."
    Der Mediker stieß einen Pfiff aus. „Sonst nichts? Sollen wir vielleicht auch noch die Sonne vom Himmel holen? Jan, wenn wir zu den Gurrads gehen und sie darauf ansprechen, werden sie uns den Hals umdrehen! Außerdem dürfen wir das gar nicht ohne die Erlaubnis des Chefs."
    „Natürlich", sagte Shruyver sarkastisch. „Eure Vorschriften, ich vergaß. Bull müsste natürlich auch gefragt werden."
    „Sicher", bestätigte Harlan. Er hielt Shruyver am Ärmel seiner Jacke fest, als dieser sich abwenden wollte. „Wir dürfen das nicht, Jan", sagte er. „Aber es ist auch gar nicht nötig. Du weißt doch, dass einer von ihnen erkältet ist und andauernd in der Gegend herumspuckt. Dieser Gahd Konter. Und diese Spucke haben wir bereits analysiert, um ihm eventuell helfen zu können. In dem Schleim sind alle Gen-Informationen enthalten, die wir uns wünschen können."
    Jan Shruyver starrte ihn einen Augenblick sprachlos an. Dann fiel er ihm um den Hals und drückte ihn so fest an sich, dass ihm fast die Luft wegblieb. „Vergleicht das Genom der Gurrads mit dem der Cortezen", sagte er, als er ihn wieder losließ. „Und beeilt euch. Du rufst mich sofort an, wenn ihr ein Ergebnis habt, klar?"
    „Na... natürlich", stammelte der Arzt. „Ich weiß zwar nicht, was du dir davon versprichst, Jan .,."
    „Ich auch noch nicht", sagte Shruyver. „Aber beeilt euch. Es kann auf jede Minute ankommen."
    Als er die Bordklinik verließ, hatte er das Gefühl, dass Harlan ihn für übereifrig hielt, aber das störte ihn herzlich wenig. Er holte Zigarettenpapier und Tabak aus seiner Tasche. Er störte sich nicht an den Blicken der Raumfahrer, denen er auf den Gängen begegnete, bevor er sich wieder in die Cafeteria der Bordklinik setzte.
    Er sah auf die Uhr. Er war ungeduldig und wartete auf den Anruf, der ihn vielleicht endlich weiterbrachte. Wenn sich seine Hoffnungen erfüllen sollten ... Er wagte nicht daran zu denken.
    Wenige Minuten später stand er schon wieder auf. Alles hatte mit den

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