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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Berichterstatter seiner Vorfahren mit Namen und der Angabe, vor wie vielen Generationen sie die Ereignisse niedergeschrieben hatten.
    Gon-Orbhon - oder das, „wozu er geworden war" - schwieg von dem Augenblick an, an dem jeder Kontakt aus dem Sternhaufen Parrakhon in das umgebende Weltall abriss. Die Cortezen spürten den „mächtigen Geist" nicht mehr. Offenbar, so die Interpretation der alten Chronisten, hatte die plötzliche Isolation für Gon-Orbhon einen gewaltigen mentalen Schock bedeutet - so stark, dass der ehemalige Schutzherr in ein tiefes Koma fiel.
    Es war der Anfang des Niedergangs der cortezischen Zivilisation. Im Laufe der Generationen vernachlässigten sie ihre nutzlos gewordene Technik mehr und mehr und vergaßen sie schließlich.
    Sie „entsorgten" alles, was überflüssig geworden war, und wurden weniger und weniger. Mit der Zeit wurden alle anderen Siedlungen aufgegeben, bis alle Cortezen in der neu errichteten Stadt Tragolfir zusammenlebten und sich auf einem niedrigeren Niveau ihrer Entwicklung stabilisierten. In Tragolfir wohnten sie in einfachen Häusern aus Holz, Stein und Lehm und im Einklang mit der Natur, ohne jegliche Technik. Alle anderen, früheren Siedlungen versanken in der Vergessenheit und zerfielen.
    So vergingen Ewigkeiten, bis sich, nach vielen Generationen, die Ereignisse zu überschlagen begannen. Die Cortezen spürten plötzlich Gon-Orbhon wieder und ahnten, dass die mächtige Wesenheit aus ihrem Koma erwacht war.
    Gon-Orbhon wuchs seitdem mit jeder Minute, und seine Ausstrahlung war so furchtbar, dass sie die empfindlichen Cortezen bis in ihre Träume verfolgte. Gon-Orbhon, der so lange Zeit wie tot gewesen war, wurde stärker als jemals zuvor ... Aber niemals ein Gott!
    Reginald Bull, Fran Imith und die inzwischen dazugekommene Ascari da Vivo hörten gebannt zu, bis Halput Dono Vanmar schwieg. Bull war verhältnismäßig ruhig. Er hatte in den meisten Punkten die Bestätigung für das erhalten, was er bereits gewusst oder nach den Rekonstruktionen des erbeuteten Logbuchs vermutet hatte. Nun war es an ihm, die Fragen zu beantworten, die Halput noch an die Galaktiker hatte.
    Spät am Abend kehrte er auf die BURTON zurück. Die erhaltenen Informationen waren bereits vorher an das Schiff übermittelt worden. Als er nach fast zwei Tagen wieder die Zentrale betrat, lagen die Zeitangaben vor, die die Positronik aus der „Generationenrechnung" der cortezischen Chronisten errechnet hatte: Halputs Worten zufolge waren seit dem Tag, an dem Gon-Orbhon plötzlich schwieg - also der Einbettung des Sternhaufens in den Hyperkokon -, etwa zehnbis zwölftausend Jahre vergangen. Auf den ersten Blick erschien das rätselhaft, denn aus früheren Gesprächen mit den Gurrads wusste man, dass sich der neu aufgetauchte Sternhaufen vor zehntausend Jahren definitiv noch nicht an diesem Ort befunden hatte. Doch innerhalb eines Hyperkokons gehorchte die Zeit anderen Gesetzmäßigkeiten.
    Zehn- oder zwölftausend Jahre im Innern des Haufens konnten also tatsächlich draußen einigen Millionen Jahren entsprechen.
    Das war also die Geschichte der Cortezen. Reginald Bull hatten auch viel Neues über Gon-Orbhon erfahren. Er würde Zeit brauchen, um es zu verarbeiten. Außerdem war er zu aufgewühlt, um nun einfach abzuschalten und sich die Ruhe zu gönnen, die er brauchte.
    Also holte er tief Luft und tat das, was ihm niemand abnehmen konnte und keinen noch längeren Aufschub duldete.
    Der Aktivatorträger trat seinen schweren Gang zu den Gurrads an ...
     
    9.
     
    Abschied Man schrieb den 2 6. Januar 1333 NGZ. Seit der Landung auf Aon waren somit acht Tage vergangen. Die Schäden an der RICHARD BURTON waren allesamt behoben, alle Systeme funktionierten einwandfrei. Dem Start stand nun nichts mehr im Weg. In wenigen Minuten würden die Aggregate des ENTDECKERS hochgefahren und das Schiff wieder in Alarmbereitschaft versetzt werden, denn von nun an war jederzeit wieder mit dem Angriff durch Helix-Sprengköpfe zu rechnen.
    Der Kurs stand fest: das Zentrum der Parrakhon-Wolke, das Parr-System, wo man endlich den „Gott" Gon-Orbhon zu finden hoffte - immer dem psionischen Jetstrahl entlang ...
    Reginald Bull wurde in der Zentrale erwartet. Bevor er sich allerdings dorthin begab, hatte er noch etwas anderes zu tun - etwas, das er sich um nichts auf der Welt nehmen lassen wollte. Er hatte lange genug auf diesen Augenblick gewartet.
    Fran Imith saß neben ihm in der kleinen Cafeteria der Krankenstation. Alles

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