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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es einfach spüren."
    „Tu es", antwortete Echophage.
    Der Submarin-Architekt schuf zwei semitransparente Flächen in der Sphäre. Er streckte die Hände hindurch ins Freie. Sie fingen augenblicklich an zu trocknen. Remo legte die Fingerspitzen gegen das Wandmaterial, entspannte Hände und Arme.
    Ja, da war es. Ein leichtes, kaum wahrnehmbares Pulsieren durchlief das Material. Die winzige Menge Substanz 101 vom Porlimschen Schatten Epha lebte nach so langer Zeit, als sei sie frisch gemolken.
    Die Haut an Remos Händen erhielt erste Risse. Hastig zog er sie zurück in die Sphäre. „Willkommen auf Graugischt, der Welt deiner Väter", sagte er zu dem Schiff.
    Aber gleichzeitig mit seiner Euphorie schlichen sich wieder Gedanken der Trübsal und der Trauer in sein Bewusstsein
     
    7.
     
    Eine höhere Instanz - so hatte Traver es formuliert. Zunächst sahen wir nur die leuchtende Sphäre, gefüllt mit dem Wasser des Ozeans. Dann wurden wir Zeugen des Gesprächs zwischen dem Submarin-Architekten Remo Quotost und Echophage.
    Es war die historische Dimension, die uns übergangslos in ihren Bann zog. Zum ersten Mal erfuhren wir etwas über die Entstehungsgeschichte der Bionischen Kreuzer. Sie stammten von Graugischt aus einer Zeit, als Sternhaufen wie Jamondi und Arphonie noch ungehindert miteinander Handel hatten treiben können.
    Neben dem Staunen über die Heimkehr der SCHWERT an ihren Ursprung taten sich aber auch weiterreichende Verbindungen auf. Wenn das Volk der Toron Erih auf Graugischt vor endlos langer Zeit schon in der Lage gewesen war, solche Schiffe zu bauen, welche Konsequenzen ergaben sich daraus für uns als stellare Nachbarn? Fanden wir in Arphonie gar Hinweise oder Belege dafür, wie es damals im Solsystem und seiner näheren Umgebung ausgesehen hatte? Im Proxima-Centauri- oder im Wega-System? Terra hatte sich dem Besucher aus dem All damals garantiert ein wenig anders präsentiert, als wir es kannten. „Er kommt", sagte Atlan.
    Die wassergefüllte Sphäre tauchte aus dem Antigravschacht auf. Bisher hatten wir aus der ELEBATO keine Nahaufnahmen erhalten, und auch Echophage hatte darauf verzichtet, uns Bilder zu liefern.
    Kein Wunder, die Biotronik stand voll unter dem Eindruck ihrer Heimkehr!
    Das Erste, woran ich dachte, als wir den Toron Erih sahen, war ein Engel. Es war ein nacktes, humanoides Wesen ohne sichtbare Geschlechtsmerkmale. Es besaß einen flachen Körper von ungefähr zwei Metern Größe, haarlos und von grauweißer Farbe. Seine ebenso flachen Beine endeten in Flossen. Die Hände waren lang und schlank, sechsfingrig und mit jeweils vier Fingergliedern besonders gut für Arbeiten im feinmechanischen Bereich geeignet. An Gesicht und Hals erkannte ich den perlmuttartigen Schimmer von dünnen, flexiblen Hornschuppen.
    Links und rechts am Hals saßen jeweils Kiemen in Dreierreihen. Die Nase existierte nur noch als Andeutung, aber sie war noch zu erkennen, wie bei vielen Spezies, die einmal Landatmer gewesen waren. Der Mund war lippenlos und fast kreisrund. Hautlamellen verschlossen ihn.
    Dem Rücken des Toron Erih entsprangen zwei Flügel, die er schräg nach oben abspreizte, sodass sich einem Terraner fast automatisch der Eindruck eines Engels aufdrängte. Allerdings besaßen diese Flügel kein Gefieder, sondern ähnelten mehr Tentakeln, die ineinander verflochten und dann zusammengewachsen waren. Sie endeten in geschwungenen Spitzen.
    Ich musterte das Gesicht des Wesens genauer. Die Schuppen waren tief mit der lederartigen Haut verwachsen. Wenn es sein Gesicht verzog, entstanden seltsam anmutende Grimassen, die einen künstlichen Eindruck erweckten. Die wie bei Fröschen deutlich aus dem Kopf quellenden Augen blickten alle Anwesenden der Reihe nach an. Schließlich richteten sie sich auf Lyressea in ihrem langen Kleid. „Du musst die Mediale Schildwache sein, die General Traver mir angekündigt hat", erklang es aus unseren Funkempfängern. „Wie lautet dein Name?"
    „Ich bin Lyressea." Sie deutete auf mich. „Dieser Mann hat mich aus dem Schlaf in meinem Ewigen Asyl erweckt: Perry Rhodan. Und ich bin nicht allein. Alle Schildwachen sind am Leben und warten in Jamondi auf unsere Rückkehr."
    „Du kennst die Schutzherrin Carya Andaxi?"
    „Ja. Und ich bitte dich, mich so schnell wie möglich zu ihr zu bringen."
    Der Körper des Toron Erih erstarrte.
    Die Sphäre zog sich ein wenig nach unten in den Antigravschacht zurück.
    Er misstraut uns!
    Es war kein Wunder. Seit vielen tausend Jahren

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