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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klein!
    Remo Quotost näherte sich dem Weißen Kreuzer bis auf Sichtweite. Die ELEBATO steckte mit dem Bug im Dockzylinder, friedlich, harmlos, ein Anblick, der täuschen konnte.
    Der Submarin-Architekt schaltete die Fernoptik des Gischters ein. Die lichtverstärkten Systeme durchdrangen den Schmiegschirm, holten die Umgebung der Shozidenstadt heran. Den Unterschied zum alltäglichen Bild von Riharion erkannte er sofort.
    Die Straßen und Plattformen waren wie leer gefegt. Mit wenigen Ausnahmen hielten sich die Shoziden im Innern ihrer Gebäude auf. „Wir sind erleichtert, dass du kommst!", erklang in diesem Augenblick die Stimme General Travers. „Dieses Ding da", dem Submarin-Architekten versagte beinahe die Stimme, „woher stammt es?"
    Sie lebten in einer Welt zwischen Licht und ewiger Finsternis. Im Lauf der Jahrtausende schien das ein wenig auf die Lebensart der Toron Erih abgefärbt zu haben. Manchmal fühlte selbst ein Tenn wie Remo Quotost sich hin und her gerissen zwischen Hell und Dunkel, zwischen Euphorie und Depression. Aber das Gefühl war noch nie so groß und überwältigend gewesen wie jetzt.
    Ein leises Zupfen in seinem Toron lenkte den Submarin-Architekten ab. Diesmal stammte es nicht von Carya Andaxi oder von einem seiner Artgenossen. Und eine andere Ursache existierte seines Wissens auf Graugischt nicht.
    Viel kam als Erklärung nicht in Frage - Milben oder eine Krankheit.
    Oder ... „Du wirst mich abholen, General!", befahl Remo Quotost. Er setzte den Gischter wieder in Bewegung, bis er eine Flügelspannweite von der ELEBATO entfernt auf der Plattform zur Ruhe kam.
    Mit den Handrücken wischte der Toron Erih die Fadenwürmer aus Augensekret zur Seite, bis der Weg zur Tür frei war. „Wenn Gefahr für mich droht, versuchst du mich herauszuholen", informierte er die Automatik. Es war leichter gesagt als getan. Im Friedensreich der Carya Andaxi gab es Waffen nur für die Soldaten der Schwadron und in deren Schiffen. Gischter, Tauchboote und andere Uhterwasserfahrzeuge besaßen keine. Wozu auch. „Verstanden", lautete die kurze, funkgesteuerte Antwort.
    Der Gischter konnte den Shoziden höchstens rammen. Dabei geriet der Submarin-Architekt ebenfalls in Lebensgefahr, falls er sich unmittelbar bei Traver aufhielt.
    Remo Quotost stieg aus in dem Bewusstsein, dass er sich kaum gegen den General wehren konnte, falls dieser ihn angriff und als Geisel nahm. Die einzige wirksame Abwehrwaffe stellte der Toron dar, mit dem er einen Hilferuf abgeben konnte. Und er musste versuchen, mit den Schwingen zu kämpfen, selbst auf die Gefahr hin, dass der Shozide ihm das Organ aus dem Körper riss.
    Wenn ich sterbe, rette ich wenigstens mein Volk!
    Die winzigen Saugnäpfe an den Spitzen seiner Beinflossen erhielten Kontakt zur Plattform. Mit kleinen Schritten schaffte er es, dem schwach vorhandenen Auftrieb zu widerstehen und am Boden zu bleiben.
    Der General kam in einem Raumanzug. Seine Achtung vor Remo Quotost ließ ihm keine andere Wahl, als der Aufforderung Folge zu leisten. Auf halbem Weg zwischen dem Gischter und der ELEBATO trafen sie zusammen.
    Traver empfing ihn mit einer einladenden Geste. „Ich kann mir gut vorstellen, wie es in deinem Innern aussieht, Tenn. Deine Worte drückten ungläubiges Staunen aus. Bitte begleite mich in mein Flaggschiff. Du wirst Antworten auf alle deine Fragen finden."
    „Nein", antwortete Remo Quotost, ohne auf das Zucken seines Gegenübers zu achten. „Ich folge dir nicht. Mein Weg führt mich an ein anderes Ziel."
    Er ließ Traver stehen, löste seine Saugnäpfe von der Plattform und glitt pfeilschnell an der ELEBATO entlang aufwärts. Darüber tauchte der gemaserte Rumpf des kleineren Schiffes auf. Der Submarin-Architekt strengte seine Augen an, versuchte die Nähte zu erkennen, an denen die Metallteile des Nachbaus zusammengefügt waren. Er hielt nach Aufbauten und Antennen Ausschau, die sofort ihre fremde Herkunft verrieten.
    Einen Toron Erih könnt ihr nicht so leicht täuschen!, dachte er.
    Das Kribbeln im Toron nahm zu. Es machte Remo Quotost nervös. Er versuchte es zu ignorieren, schaffte es aber nicht. Traver hatte inzwischen zu ihm aufgeschlossen, der General bewegte sich mit Hilfe des Antriebsaggregats seines Anzugs vorwärts.
    Remo ließ ihn erneut hinter sich. Fast sah es so aus, als würde er vor dem Shoziden fliehen. Traver sagte nichts, er blieb rücksichtsvoll.
    Der Submarin-Architekt erreichte die Außenwandung auf der Höhe der linken Tragfläche. Das

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