2262 - Der Submarin-Architekt
Hilfe. Es ist deine Pflicht, uns zur Seite zu stehen. Wir können diesen Krieg beenden, wenn du es nur willst, Carya Andaxi!"
Die Schutzherrin schwieg ziemlich lange. In der Zwischenzeit senkte sich Demyrtle dem westlichen Horizont entgegen, es wurde Abend. „Du hast nur ein einziges Schiff, Zephyda!"
„Es gibt vierzig Bionische Kreuzer mit vollständiger Besatzung. Sie sind in Jamondi zurückgeblieben, um dort gegen die Kybb zu kämpfen, dazu kommt noch Hytaths erste Flotte der Todbringer. Dazu verfügt Graugischt über die Schwadron. General Traver ist bereit, uns zu unterstützen. Wenn wir alle zusammenstehen, die Toron Erih und auch du, dann schaffen wir es."
„Lyressea weiß, wer ich bin. Ihr wisst es auch. Warum kommt ihr mit einem Ansinnen zu mir, von dem ihr wissen solltet, dass ich es nur verurteilen kann?"
„Weil das Positive in diesem Teil des Universums nur diese eine Chance hat" sagte ich. „Eine zweite gibt es nicht. Wenn die Kybb sich erst einmal vollständig auf die Gegebenheiten der erhöhten Hyperimpedanz eingestellt haben, ist es für uns zu spät. Diesen Rüstungsvorteil können wir nicht mehr wettmachen. Außerdem gilt es, eine Ausbreitung der Kybernetischen Zivilisation auf die Milchstraße und ihre Nachbargalaxien zu verhindern. Wer weiß, vielleicht sind die ersten Kybb-Titanen von Jamondi aus schon in den Hayok-Sektor vorgedrungen und erobern gerade arkonidisches Territorium."
„Eines Tages werden sie sich selbst vernichten. Kampf und Mord liegen mir fern. Die Shoziden, ja, die fordern schon seit langem den Kampf gegen die Kybb und Kharzanis Garden. Aber nicht mit mir. Ich bin Carya Andaxi, und ich führe keinen Krieg, ziehe nicht in den Kampf. Und jetzt kommt ihr, deren Ankunft ich meinen Kindern auf Graugischt schon immer prophezeit habe, ihr, die den Beginn des Aufbruchs zum Ahandaba markieren sollten. Und was schlagt ihr vor? Ihr wollt die >Milchstraße< in einem Meer aus Tränen reinigen. Ihr wollt Krieg! Ihr seid keine Schutzherren, ihr denkt wie Kosmokratendiener."
Die Stimme der Schutzherrin hatte bei den letzten Sätzen angefangen zu vibrieren und immer mehr an Kraft verloren. Ihr Körper lag still, aber ihr Atem ging keuchender und immer hektischer.
Ich versuchte, ihr eine Brücke zu bauen. „Wenn wir das Paragonkreuz finden, kann Lyressea Atlan und mich als neue Schutzherren weihen. Dann brauchen wir deine Hilfe nicht. Sage uns, wo es sich befindet, dann wird alles gut."
„Ihr begreift es nicht", beschied mir die Schutzherrin. „Geht!"
Der massige Körper glitt vom Felsen und klatschte in das Wasser.
Die Audienz war beendet.
Ozeanische Orakel II Längst machten sie die Runde, die Geschichten von Baikhal Cain und Ash Irthumo und die von Ka Than, dem Grauen Autonomen.
Aber auch die von den zwei Wesen mit der seltsamen Aura, die aus dem Eis des Landes Keyzing gestolpert und an der Küste entlang südwärts gewandert waren, auf der Suche nach Helfern. Die Häscher der Kybb-Cranar hatten sie für Motana gehalten und sofort in den Heiligen Berg gesteckt, den toten Nocturnenstock ...
Der brennende Wald von Pardahn, die Flucht nach Ash Irthumo, die Eroberung des Crythumo, all das wussten die Schota-Magathe in der Orakelstadt inzwischen, und die Gruppen lösten sich nach und nach auf, die sich um die Wasserstrudel versammelt hatten.
Keg Dellogun und seine Familie waren wieder allein, blieben sich selbst überlassen. Sie fischten draußen vor den Korallenbänken mit den anderen Familien zusammen, beschnupperten einander und schlössen Kontakte. „Wir sollten Carya Andaxi aufsuchen und ihrem Wort lauschen, aus erster Flosse." Auf Baikhal Cain waren sie Verbannte gewesen, auf Ash Irthumo hatten sie sich nicht zu Hause gefühlt. Tief in ihrem Innern war es über all die Jahrtausende fest verankert gewesen: „Wir gehören an einen anderen Ort.
Wir sind das Volk der Schutzherrin. Unser Heim ist Carya Andaxis Heim."
Jetzt waren sie da, in der Wiege ihres Volkes, die den Namen Orakelstadt trug. Von dieser Stadt hatten sie ihren Namen Ozeanische Orakel.
Schota-Magathe gesellten sich zu ihnen, brachten ihnen Schilf zum Essen, den es nur weiter im Norden vor der Küstenregion gab.
Keg Dellogun und seine sieben Familienmitglieder spürten die Anspannung der anderen. Die Schota-Magathe der Unterwasserstadt warteten auf etwas, ein Ereignis vielleicht. Es fielen Andeutungen, und so stellte Keg fest, dass sich ihre Erwartungen mit denen seiner Familie deckten. „Bricht eine
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