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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um. Ein kleiner, schmalbrüstiger Terraner trat mit gesenktem Kopf vor. Er kam mir auf den ersten Blick bekannt vor. Wo hatte ich ihn schon einmal gesehen?
    Der Mann wirkte unglaublich nervös. Lag es nur daran, dass er der gesammelten Prominenz gegenübertrat, die er sonst nur von Holos kannte, oder steckte etwas anderes dahinter?
    Wo hatte ich ihn schon einmal gesehen?
    Er sah kurz zu mir herüber, und in seinem Blick lag unglaublich viel Schmerz und Leid, eine unaussprechliche Trauer.
    Eine gute Wahl, dachte ich. Jemand, aus dem solche Emotionen überfließen, kann keine schlechten Gedanken haben. „Guck ihn dir nur an!", flüsterte Mal. „Ein Häufchen Elend. Was hat er auf dieser Mission verloren?
    Und ... kennst du ihn nicht?"
    Ich konnte es nicht beweisen, aber ich war mir nun ziemlich sicher. Ich fragte mich, wie Reginald ihm so schnell auf die Schliche gekommen war.
    Aber dieser Blick ... Jeder hat in seinem Leben ein Recht auf mehr als eine Chance. Ich werde sie ihm geben. Deshalb kann ich ihn trotz. dem unauffällig im Auge behalten. Nur für alle Fälle. „Willkommen im Team!" Der Unsterbliche lachte den schüchternen Techniker an. „Zufällig weiß ich, dass du der Beste aus deiner Crew bist. Ich denke, es ist an der Zeit, dass du etwas in den Vordergrund trittst."
    Lomat senkte den roten Kopf. Es war ihm sichtlich peinlich, von Bull gelobt zu werden. Er kam mir vor wie ein stiller Bursche, eher bescheiden als laut. Doch wie hieß es so schön: Stille Wasser gründen tief!
    Ich würde ihn auf keinen Fall unterschätzen.
    Reginald berief ein letztes Mitglied ins Team, einen Terraner mittleren Alters der Abteilung für Innere Sicherheit namens Derrin.
    Ein Raumsoldat und Einzelkämpfer, kompakt, gedrungen, mit Bürstenhaarschnitt wie der Verteidigungsminister und Muskelpaketen. Seine Erscheinung wurde von einem breiten Stiernacken dominiert. Er wirkte auf mich so vertrauenerweckend wie der Hund vor der Wurst auf dem niedrigen Beistelltisch.
    Aber ich musste Reginalds Wahl akzeptieren.
    Er hat seine Gründe, diese Bulldogge mitzunehmen. Ich kann dreitausend Jahre an Erfahrung nicht in Frage stellen. Jedenfalls nicht, nur weil mir Derrins Gesicht nicht gefällt. Alle müssen mit ihm klarkommen, also kann ich das auch. „Und was ist mit mir?", fragte Gucky. „Kannst du dir überhaupt erlauben, auf mich zu verzichten, Dicker?"
    „Ich kann." Reginald sah den Ilt ernst an. „Nein, ich muss sogar auf dich verzichten. Wir brauchen dich als Einsatzreserve. Falls etwas schief gehen sollte. Und falls wir nicht zurückkehren sollten, wirst du gemeinsam mit Icho die Expeditionsleitung übernehmen." Er räusperte sich und erklärte uns mit kurzen Worten, was uns erwartete. „Das wird kein Spaziergang. Die Kybb-Titanen bringen bestimmt nicht dieses Artefakt ins Weltall und lassen es dann ortungstechnisch aus den Augen. Das bedeutet für uns ein Rendezvousmanöver mit geringsten Beschleunigungswerten! Wir werden den Stealth-Shift auf Kurs bringen, und dann ist Schluss mit dem Antrieb."
    Daellian räusperte sich. „Wir werden mit den geplanten Beschleunigungswerten zwei Tage brauchen, um das Artefakt zu erreichen."
    Oh nein, dachte ich, zwei verdammte Tage für knappe fünfzig Millionen Kilometer!
    Unruhe kam in die kleine Gruppe. Nur Trerok, der unter Bewachung in die Zentrale geführt worden war, zeigte keine Regung.
    Ich mochte ihn nicht. Er roch nach Ascari. Aber das war mein Problem. Man hatte ihm die Mitarbeit in der wissenschaftlichen Abteilung ermöglicht, und Daellian hatte sein Verhalten als loyal bezeichnet. „Bitte bedenkt, niemand wird gezwungen, uns zu begleiten. Ich möchte da draußen nur mit Freiwilligen arbeiten." Eine ungewohnte Autorität ging von Bull aus. Aber welcher der Auserwählten würde jetzt noch einen Rückzieher machen?
    Habe ich diese Autorität jemals angezweifelt?, dachte ich.
    Reginald und ich waren nicht immer die besten Freunde gewesen. Er hatte Shallowain entkommen lassen. Theremes Mörder.
    Aber er verfügte über das Charisma eines Unsterblichen. Er kannte seinen Platz im Leben, in vielen Leben. Und ich schaffe nicht mal Ordnung in einem Leben. „Es geht nicht um den Einsatz, Reginald", sagte Gucky, und er klang viel ernster, als ich es ihm zugetraut hätte, bevor ich ihn näher kennen gelernt hatte. „Das weißt du genau. Diese verdammte Hyperimpedanz macht uns zu schaffen. Sie zermürbt uns! Zwei Tage UWE ANTON gehen verloren! Unsere Mission ist noch lange nicht

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