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2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fingerabdrücken oder DNS-Kennung die Zahnstellung als Erkennungsmerkmal heranziehen?"
    „Ist halt eine andere Kultur", sagte Mal Detair kurz angebunden. „Ich habe mir von Lisch Entber erklären lassen, dass nicht nur die Zahnstellung entscheidend ist, sondern auch die so genannte Maserung der Zähne eine Rolle spielt und die DNS über eine Probe im Speichel genommen wird.
    Alles zusammen ergibt eine unverwechselbare Identitätskennung, die ich für ziemlich einzigartig halte."
    „Was nichts daran ändert, dass diese Methode unappetitlich ist. Und warum geht das verdammte Ding nicht auf?"
    Ein gelbes Licht blinkte oberhalb des Holzrahmens. „Weil du offensichtlich kein legitimierter Gurrad bist. Um genau zu sein: weder legitimiert noch Gurrad.
    Zutritt verweigert", konstatierte der Fuertone trocken. „Da kommen wir nicht ohne Gewaltanwendung durch. Wir sollten uns einen anderen Weg suchen."
    „Ihr beide seid zwar groß, aber ganz schön mau!", rief eine jugendliche Gurrad-Stimme. „Wegen solch einer Kleinigkeit wollt ihr -euch auf dem Weg ins Andersland aufhalten lassen?"
    Kiula und Ebharsch standen plötzlich hinter ihnen, zeigten mit ausgestreckten Händen auf sie und lachten. „Wo kommt ihr auf einmal her?", fragte Kantiran verblüfft. „Wir sind schon eine ganze Weile hinter euch", entgegnete Kiula, das Mädchen. „Ihr Haarlosen habt einen Gehörsinn wie vergammelte, uralte Motzspinnen. Und ihr trampelt umher, als würdet ihr den Tentzenkönig persönlich aufwecken wollen."
    „Wen?"
    „Den Tentzenkönig natürlich". Ehrfurcht und ein wenig Angst klangen in der Stimme des jungen Ebharsch mit. „Wir haben euch belauschen können ... müssen. Ihr sucht die Tentzen und wollt ihren Spuren in das Andersland folgen."
    „Das Andersland?"
    „Unser Großvater sagt Gerüst oder Keller dazu. Aber dort unten ist eine eigene Welt, ein anderes Land, das mit dem hier oben nichts zu tun hat."
    „Jetzt sei mal still!", zischte Kiula ihren Bruder an. „Verrate doch nicht gleich alles."
    Sie wandte sich an Kantiran, legte den Kopf schief und imitierte damit unwillkürlich die abwägende Gestik eines erwachsenen Gurrads. „Was bekommen wir, wenn wir euch den Weg zeigen?"
    Kantiran lachte gehässig - und genierte sich im nächsten Moment für das Erbe seiner Mutter. „Ihr kleinen Löwenmähnchen! Ihr seid noch ziemlich feucht hinter den Ohren und wollt schon Forderungen stellen? Wer sagt denn, dass wir auf euch angewiesen sind?"
    Ebharschs Augen leuchteten auf. Ein klägliches Grollen drang aus seiner Kehle. „Ihr kommt da niemals allein hinab, ohne einen Alarm auszulösen", sagte er mit knurriger Stimme. „Und wir könnten euch an die Wachen verpetzen."
    „Gut gebrüllt, Löwe!", sagte Mal Detair amüsiert. Er warf Kantiran einen Seitenblick zu und zwinkerte. „Wir geben uns geschlagen. Ich gebe zu, dass ihr Roewis-Gurrads besser und härter verhandelt als unsereiner. Was können wir euch denn als Gegenleistung dafür anbieten, dass ihr uns ins ...
    Andersland führt?"
    Kiula wiegte den Kopf, als müsse sie angestrengt nachdenken. „Da gibt's ein oder zwei Dinge, die mir einfallen", sagte das Mädchen schließlich. „Den neuen interaktiven Trivid-Kristall von >Arslan Kral<..."
    „Mädchenkram, pah!", fiel ihr der Bursche ins Wort. „Das Spiel dazu ist viel toller. Das will ich haben.
    Punktum!"
    Vier braun gesprenkelte Augen blickten sie erwartungsvoll an; die Körper der Kinder waren nervös angespannt. „Puh!", sagte Mal Detair abwägend, wobei er ein Grinsen nicht ganz unterdrücken konnte. „Das kommt uns ganz schön teuer. Ich glaube, ihr überschätzt unsere finanziellen Mittel..."
    „Es wird nicht verhandelt", knurrte Ebharsch. „Entweder Kristall und Spiel - oder wir verpetzen euch."
    „Ist gut", sagte Kantiran, „ihr bekommt, was ihr verlangt. Aber jetzt öffnet uns bitte die Tür."
    „Hm... Großvater hat uns geraten, keinem Mähnenlosen zu trauen", sagte Kiula, um altklug hinzuzufügen: „Aber es geht ja um die guten Handelsbeziehungen zwischen Roewis und der ÖllÖfftee, nicht wahr?"
    Sie wandte sich Ebharsch zu. „Gib schon her!", fuhr sie den Jungen an.
    Der faltete ein überdimensioniertes Tuch auseinander. Eine Art gurradsches Gebiss wurde sichtbar, allerdings aus tonähnlichem Material. Ein einziger Zahn, gelbfarben und schmal, lag bei. „Was ist das?", fragte Kantiran verblüfft. „Der Schlüssel natürlich!", sagte Ebharsch. „Großvaters Gebissabdruck, während eines

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